#26 - secret

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song für's chapter: GAME OF THRONES - LITTLE ASHES
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Am Montagmorgen wachte ich mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht auf und machte mich tanzend und singend fertig. Ich hatte einfach richtig gute Laune! Der gestrige Abend mit Felix war super gewesen und fast hätte er mich auch überredet, bei ihm zu schlafen, aber dann hatte Aaron angerufen und sich wieder als der große Bruder aufgespielt. Schließlich hatte Felix mich nach Hause gebracht, denn wir würden uns ohnehin heute wiedersehen.

Das Lächeln verließ meine Mundwinkel weder beim Frühstück, noch auf dem Weg zur Schule. Ich kam sogar etwas zu früh im Klassenzimmer an und ließ mich in der ersten Reihe nieder. Es waren noch nicht viele Schüler da, aber Felix betrat einige Momente später ebenfalls das Klassenzimmer und setzte sich an sein Pult.

Als er aufblickte, traf sein Blick direkt auf meinen und seine Mundwinkel zuckten kurz auf. Ich konnte es nicht verhindern, dass sich mein Lächeln vertiefte und ich meine Augen nicht von ihm lassen konnte. Im Gegensatz zu gestern trug er heute wieder formellere Kleidung, die aus einem blau-gemusterten Hemd und einer schwarzen Skinny Jeans bestand, was für einen Lehrer immer noch recht lässig war.

"Ich bin wohl noch etwas zu früh", meinte er und unterbrach so kleinere Gespräche, die vorher den Klassenraum erfüllt hatten. Felix warf einen Blick auf seine Uhr und fuhr dann fort: "Was haben sie denn so am Wochenende gemacht?" Sein Grinsen, was auf diese Frage folgte, ließ mich kurz auflachen. Felix Augen schweiften kurz zu mir, doch dann wendete er sich einem Mädchen auf der anderen Seite des Raumes zu, dass gerade von ihrem Wochenendausflug mit ihren Eltern erzählte.

Ich hätte gerne einen ironischen Kommentar zu meinem Wochenende gemacht, aber dann kam mir eine andere Idee. Mit einem fröhlichen Lächeln fragte ich: "Und wie war ihr Wochenende, Herr von der Laden?"

Er blickte mich zuerst etwas verwirrt und unsicher an, doch dann fing er sich schnell und antwortete ebenfalls lächelnd: "Sehr schön, danke der Nachfrage."

Dann warf er erneut einen Blick auf seine Uhr und stand auf. Inzwischen waren alle Schüler in der Klasse und wandten ihre Aufmerksamkeit dem Lehrer zu. "So, dann können wir mit dem Unterricht beginnen. Doch vorher müssen wir noch etwas Organisatorisches klären." Er drehte sich zu seinem Pult um und verteilte Zettel, die er herumgeben ließ. Interessiert schaute ich mir meinen an, auf dem eine Liste wichtiger Dinge für unsere Studienfahrt und ein kurzer Brief an unsere Eltern stand.

"Wie ihr hoffentlich wisst, beginnt am Montag unsere Studienfahrt", Felix machte eine kurze Pause, damit sich die Reaktionen beruhigten. Ehrlich gesagt hatte ich das über den Trubel in letzter Zeit auch total vergessen. "Auf dem Zettel stehen Informationen dazu, die ihr bitte auch euren Eltern mitteilt. Wir fahren mit einem benachbarten Englischkurs zusammen, ihre Lehrerin wird uns auch begleiten. Wenn ihr sonst noch Fragen habt, kommt gerne zu mir."

"Was werden wir denn in diesem Kaff da den ganzen Tag machen?", ertönte die Stimme eines Jungen hinter uns.

"Auf der Liste stehen an erster Stelle Wanderschuhe, also könnt ihr euch das wahrscheinlich denken. Zudem werden wir auch ein literarisches Museum besuchen", erklärte Felix. Die Reaktion der Klasse auf dieses langweilige Programm war eindeutig. Niemand hatte Lust darauf.

"Hey, beruhigt euch", lachte Felix, "die Studienfahrt soll ja nicht nur zum Vergnügen sein, sondern auch einen gewissen Lehrwert haben. Und ihr werdet am Abend auch Freizeit haben. Ich bin optimistisch, dass das eine gute Fahrt werden wird." Das klang doch schon mal besser. Jetzt hoffte ich nur noch, dass es Maites Englischkurs war, der mit uns zusammen fuhr. Ich musste sie in der Pause gleich mal direkt fragen, denn darüber hatten wir noch gar nicht geredet.

teach me. | dnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt