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Fast schon tanzend, fand ich den Weg zu dem großen Schrank, der gegenüber der Badezimmer Türe stand. Mit einem Lächeln auf den Lippen öffnete ich ihn gespannt, und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil.

An einer Silber glänzenden Stange hingen Kleider, die viel zu schön aussahen, um sie anzuziehen. Man sollte sie malen, jedes für sich, und eins gefiel mir besonders. Vorsichtig nahm ich es in meine vor Staunen zitternden Hände.

Es war dunkelblau, fast schon schwarz und glitzerte leicht an den langen Ärmeln. An meinen Körper legend ging es mir bis zu den Knöcheln. Vorne war kein Ausschnitt vorhanden, dafür war es am Rücken so weit offen, das es bis kurz über den Po ausgeschnitten war.

Behutsam hing ich es wieder auf den Kleiderbügel und verstaute es genau in der Mitte, um es morgen früh sofort anzuziehen. Konnte es kaum noch erwarten, Damien den Kopf zu verdrehen.

An der Seite des Schranks, befanden sich Unterwäsche, lange Schlafsachen und Socken. Alles roch frisch gewaschen und lag ordentlich gestapelt übereinander, ein Perfektionist musste es so eingeräumt haben.

Schnell zog ich mir alles, was ich zum schlafen brauchte an, und schaute  anschließend erneut durch das Fenster zum Hof. Diesmal war niemand mehr zu sehen, nur mich selbst nahm ich im Fensterglas wahr, lächelte mir zu und wollte gerade das Licht ausmachen, als es leise klopfte.

"Ja?", fragte ich in der Hoffnung Damiens Stimme zu hören, doch er war es nicht, und langsam wünschte ich mir, meine Instinkte würden wieder verschwinden und die Verbindung zu diesem Mann mit sich nehmen.

Die Tür öffnete sich langsam, während ich neugierig neben meinem Bett stand und vor Anspannung mein Herz anfing schneller zu schlagen, bis ich erleichtert ausatmete und auf die Kleine zu ging.

"Ich bin so froh sich zu sehen.", umarmte ich Emma, bei der ich schockiert fest stellen musste, dass sie sich noch zerbrechlicher anfühlte, als sie aussah. Hinter ihr stand Aiden, der mir halbherzig zu lächelte und wieder verschwand. Ich schloss schnell die Tür, gab Emma meine Hand, und zog sie mit mir zusammen aufs Bett, um Platz zu nehmen.
"Geht es dir gut?", fragte ich sie, während ich ihre Hand sanft streichelte, ihr Vertrauen vermitteln wollte.
"Ja. Ich darf aber gar nicht hier sein hat Aiden gesagt. Es ist eine Ausnahme.", hauchte sie geschwächt, als wäre die Luft in ihren Lungen begrenzt.
"Ich verspreche dir, du darfst so lange bei mir bleiben wie du willst, und jetzt gehst du erstmal baden. Ich suche dir neue Kleidung raus."
Lächelnd ließ ich ihre Hand los, wollte aufstehen, doch sie hielt mich am Arm fest. Fragend suchte ich ihren Blick.
"Ich... ich durfte noch nie baden."
Tränen stiegen in ihre großen blauen Augen, und ich musste mich zusammen reißen, mich nicht sofort auf den Mann aus dem kleinen Dorf zu stürzen.

Ich suchte die kleinsten Schlafsachen raus und führte sie an der Hand in das Badezimmer, in dessen Tür sie plötzlich stoppte und den gleichen Gesichtsausdruck zeigte, wie ich als ich das erste mal diese große Wanne gesehen hatte.
"Ich lege dir die Sachen hier hin. Lass dir so viel Zeit wie du möchtest."

Sie schaute mich strahlend an, doch ich konnte in ihr Inneres sehen, dass tief verborgen lag, und mir zeigte, dass sie gebrochen wurde, immer und immer wieder. Ich lächelte ihr aufmunternd zu und verließ das Bad, zog leise die Tür zu und ließ mich auf dem weichen Bett nieder.

Der Mond draussen leuchtete so hell, das Nachtlicht schien unnötig, also drückte  ich den schwarzen Knopf und gewöhnte mich langsam an die Dunkelheit, die mich umgab und dazu brachte, meine Augen zu schließen und fest einzuschlafen.

Am nächsten Morgen wurde ich von  einem sich kränklich anhörenden Hahn geweckt. Es klang, als wäre er darauf aus, sofort geschlachtet zu werden. Selbstmordgefährdet.

"Wir könnten ihn von seinen Qualen befreien.", meldete sich Saphir. Ihr bösartiger Humor brachte mir wie immer ein schmunzeln ins Gesicht.
"Das können wir nicht. Lass den armen Hahn in Würde seine Aufgabe erledigen.", gab ich ihr kichernd  zurück.
"Wo ist das Mädchen?"

Diese Frage ließ mich hoch schrecken. Emma lag nicht  neben mir, doch ihr Geruch umgab mich.  Schnell warf ich die Decke zur Seite und lief zum Badezimmer, doch hier war sie auch nicht. Leicht panisch rannte ich zur Tür, bis sich mein Schrank laut öffnete und ich einen Schrei von mir ließ. Ein Herzinfarkt wäre in dieser Situation definitiv möglich gewesen. 

Meine Hand legte sich auf mein pumpendes Herz, während sich meine Lunge erstmal wieder sammeln musste, und dann sah ich Emma, die mich erschrocken anblickte und plötzlich anfing zu weinen.
"Es tut mir so leid. Ich... Aber-"
"Ist schon gut.", ging  ich auf sie zu. Sie zitterte als hätte sie gerade Todesangst. 
"Komm setz dich.", nahm ich sie mit neben mich auf Bett. "Was hast du überhaupt im Schrank gemacht?"
"Na das ist doch der Schlafplatz für Menschen.", sagte sie als wäre es das selbstverständlichste der Welt und ich wäre ein kleines unwissendes Kind, dem man es erklären müsste.

"Nein, das haben dir dumme Leute eingeredet und ab heute Abend, schläfst du bei mir wenn das okay für dich ist.", streichelte ich ihr sanft über den Rücken, auf dem man ihre Wirbelsäule spüren konnte.
"Danke Melody.", umarmte sie mich, wischte dabei ihre Tränen vom Gesicht.

Ein lautes Klopfen ließ mich genervt zur Tür blicken, die sich auch gleich öffnete. Der Blonde Aiden stand im Türrahmen, schaute uns mitleidig entgegen, und sofort verstand ich warum, als ich eine Wache hinter ihm sah.

"Lass es gut sein Aiden! Sie kann bei mir bleiben!", kam es mit zitternder Stimme aus mir, während ich mich zwischen Bett und Tür stellte. 
"Befehl ist Befehl, es tut mir leid."

Die Wache kam langsam an ihm vorbei ins Zimmer, grinste mich widerlich an, was mir einen Schauer über den Rücken jagte.
"Keinen Schritt weiter! Ich möchte sofort mit Damien sprechen.", befahl ich mit ausgestreckter Hand.

Aiden und die Wache tauschten Blickte, und als der Blonde ihm zunickte, verschwand die Wache im Gang. Emma hatte sich meine Decke um den Körper gelegt, schaute ausdruckslos auf den Boden, was mir mein Herz brach. Ich war immer stark genug, mich zu schützen und nicht zu zerbrechen, aber sie, hatte definitv keine Kraft mehr und brauchte jemanden, der sich um sie kümmern würde.

Damien kam mit der Wache den Flur entlang, und er sah toll aus.
"Lass ihn uns schnappen und uns gemeinsam im Zimmer einsperren."
Saphirs Satz in meinem Kopf, ließ mich erröten, und es war mir so peinlich, dass ich nach unten schauen musste um mich kurz zu sammeln.

"Was gibt's für ein Problem?", stand Damien jetzt genau vor mir. Seine schwarzen Haare lagen perfekt, sein Geruch unbeschreiblich wohltuend und die Kleidung die er trug, passte als wäre sie für ihn gemacht.
"Ähm..", riss ich plötzlich die Augen auf, er hatte es geschafft mich sprachlos zu machen, dieser hübsche Idiot! Ich schüttele die Gedanken an ihn ab und räusperte mich.

"Ich möchte das Emma bei mir bleibt.", sagte ich bestimmend, doch er lachte nur dämlich, schaute dabei zu Aiden, der auch doof grinste.
"Sie ist ein Mensch Melody. Was willst du hier mit ihr. Sie muss arbeiten, sonst ist sie doch zu nichts wert."
Wieder lachten die drei Männer laut.

"Tu es nicht!", knurrte Saphir in meinem Kopf, doch dafür war es zu spät.

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1215 Wörter

( Wird Überarbeitet!!!) The Prince's Mate - Die neue Welt der WölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt