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Als ich langsam wieder wach wurde, fiel mein erster Blick auf sein Gesicht, dass siegessicher und glücklich wirkte, doch ich löste mich sofort wieder von seinem Anblick. Der Ekel vor ihm, jagte mir einen Schauer über den Rücken, von dem ich mich schütteln musste. Er trug mich immernoch quer durch den Wald, indem man keine Geräusche war nahm, ausser die seiner schweren Schritte über Äste und Blätter.

"Gut geschlafen?", kam es leise von ihm, doch ich schaute ihn nicht an, und hatte auch nicht vor ihm zu antworten. Stur richtete ich meinen Blick auf die Finsternis, bis er mich plötzlich runter ließ und unsanft mein Kinn in seine Hand nahm.
"Wenn ich dich was frage, hast du mir zu antworten!", zischte er und lief an mir vorbei.

Kurz dachte ich darüber nach zu fliehen und schaute hinter mich, doch wie weit würde mein kaputter Körper mich schon bringen, sicher nichtmal einen großen Schritt und schon hätte er mich wieder bei sich. Wenn man schon durch die Hölle gehen musste, dann sollte man auch bis zum Ende gehen, an dem man hoffentlich ein Licht finden würde, dass einen aus dieser brennenden Schlucht befreien würde.

Mein Herz schrie vor Schmerz, als ich die ersten zögerlichen Schritte hinter ihm her ging, doch mir blieb nichts anderes übrig, als dem Teufel in die Dunkelheit zu folgen.

Als ich nach ein paar Bäumen endlich etwas anderes sah, als nur Wald, erkannte ich eine kleine Hütte am Rand einer kleinen Wiese. Fragend schaute ich dem Blonden ins Gesicht, der neben mir stand, doch sobald er seinen Blick auf mich richtete, wich ich seinen Augen angewidert aus und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die Hütte.

"Ich gebe dir zehn Minuten dich zu verabschieden, weil du es bist.", teilte er mir plötzlich mit und lehnte sich mit dem Rücken an einen Baum, von dem aus er mich nicht aus den Augen ließ. Irritiert starrte ich zwischen ihm und der Hütte hin und her, bis mir ein bekannter Geruch in die Nase fiel.

Sofort rannte ich los, stolperte jedoch und landete im weichen Gras. Doch ich blieb nicht liegen, sondern rappelte mich schnell wieder auf und lief weiter zu der kleinen Hütte, deren Fenster zugenagelt waren, und deren Tür weit offen stand.

Mein Herz schlug so laut, das ich dachte, man könnte es bis in die Unendlichkeit hören, doch schnell vergaß ich mich selbst und sah Emma und Aleks gefesselt in der Ecke des Raumes. Ich riss die Augen auf und bückte mich zu ihnen runter, um ihnen das Klebeband vom Mund zu reissen.
"Oh Gott Melody,  ich war nie glücklicher  dich zu sehen.", kam es von Aleks, der wenigstens noch im Stande war zu sprechen, denn im Gegensatz zu ihm, kamen von Emma nur gequälte Laute, die ihren Schmerz widerspiegelten und mich fast zum verzweifeln brachten.

"Ihr müsst abhauen sobald ich ihn ablenke.", befahl ich ihnen unter Tränen und löste gleichzeitig zitternd die Fesseln ihrer Hände und Füße.
"Er ist hier?", kauerte sich Emma weinend zusammen und rückte zurück in die Ecke, als wolle sie ihn nicht herausfordern und lieber gehorchen, als zu kämpfen. Wer konnte es ihr verübeln.

Ich war froh darüber, wieder einen  Grund zum kämpfen zu haben, und half Aleks auf die Beine, der mich sogar trotz unserer aussichtslosen Lage anlächelte, als wäre die Welt in Ordnung. Die blauen Augen hafteten auf meinen, während er beruhigend über meine Hand streichelte.
"Ich lass dich nicht alleine.", hauchte er und legte seine Stirn an meine. Zusammen schlossen wir die Augen, als würden wir versuchen, dem anderen Kraft zu übertragen.

Dieser Moment wurde von einem wütenden Aiden unterbrochen, der uns von draussen rief und mir damit erneut die Luft abschnürte. Ohne ein Wort zu sagen, löste ich mich von Aleks und wollte als erste aus der Hütte raus, doch der Braunhaarige hielt meinen Arm fest, drehte mich zu sich, und gab mir einen Kuss, der sich so wunderschön anfühlte, als wären unsere Lippen füreinander bestimmt.  Ich hätte es gerne mehr genossen, doch meine Gedanken zeigten mir plötzlich Damien vor Augen, und dazu haftete noch der bittere Geschmack von Aidens Lippen an meinen.

Aleks löste sich widerwillig von mir, schritt erhobenen Hauptes  aus der Hütte und zog mich hinter sich her, während ich zu Emma sah, die immernoch kauernd in der Ecke saß und die Hände vors Gesicht gelegt hatte. Der Hass auf Aiden stieg immer weiter in mir auf. Es war nicht die Wut was er mir angetan hatte, sondern was er den Menschen angetan hatte, für die ich sowas wie Liebe empfand.

"Ich hoffe ihr hattet euern Spaß. Wo ist Emma?", fragte Aiden amüsiert und kam grinsend auf uns zu, um mich an den Haaren von Aleks weg zu ziehen.
"Lass sie sofort los!", brüllte dieser, doch als Aiden mir plötzlich ein Messer an die Kehle hielt, blieb Aleks wie erstarrt stehen und hielt die Hände ergebend in die Luft.
"Wenn ihr was passiert, dann nur wegen dir schwachen Menschen, denn ich hatte nicht vor sie zu töten.", knurrte er Blonde und fasste mich fest um die Taille.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich versuchte mit aller Macht, Saphir dazu zu bringen, mich zu verwandeln, doch es war, als wäre sie für immer verschwunden und hätte mich im Stich gelassen.
"Du darfst entscheiden, denn wir sind ein Team. Einer darf leben, einer muss sterben.", hauchte Aiden mir von hinten ins Ohr, grade laut genug, das auch Aleks der vor uns stand es hören konnte.

Mit großen Augen drehte ich mich zu Aiden um und vor lauter Verzweiflung, versuchte ich ihm alles zu bieten was ich hatte, um ein Blutbad zu verhindern,  denn nachdem was er mir angetan hatte, wusste ich er wäre zu allem im Stande.
"Aiden bitte. Ich bleibe bei dir. Ich werde dir Kinder schenken und dich immer mit Respekt behandeln, aber bitte bitte tu ihnen nichts.", flehte ich den großen Blonden an und nahm seine Hand in meine.

Er musterte kurz mein verheultes Gesicht, küsste meine Wange und ließ nickend meine Hand los.
"Wenn das so ist, dann muss ich wohl selbst entscheiden."

Es entstand eine endlose Zeitlupe vor meinem inneren Auge, und auch wenn mir alles so langsam vorkam, ging alles so schnell, das ich nichts unternehmen konnte.

Mit dem Rücken zu mir ging Aiden auf Aleks zu, der über dessen Schulter wehmütig in meine Augen starrte. Ich wollte auf ihn zu, streckte meine Hand in seine Richtung, doch sah wie angewurzelt dabei zu, wie die blauen Augen sich weiteten und ein leises keuchen aus seinem Mund kam.

Aiden ging einen Schritt zurück,  hielt das blutende Messer in der Hand und lächelte mir entgegen. Ich bekam keine Luft mehr, fühlte mich als hätte mir jemand das Herz raus gerissen und lief mit letzter Kraft zu dem braunhaarigen, der sich beide Hände über die Wunde an seinem Bauch hielt, die so stark blutete, dass ich wusste, nichts würde je wieder in Ordnung sein.

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1077 Wörter

😓

( Wird Überarbeitet!!!) The Prince's Mate - Die neue Welt der WölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt