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"Wenn du mich noch einmal anfasst, werde ich dir-"
"Halt deine vorlaute Schnauze!", unterbrach er mich, doch er wurde, bevor er mich packen konnte, ruckartig von Damien zurück gerissen. Der Schwarzhaarige schlug ohne Pause auf den Widerling ein, bis sein Gesicht vor lauter Blut nicht mehr zu erkennen war. Damiens Ausdruck glich dem eines Raubtieres, das seine Beute zerreißen würde, ohne Rücksicht auf alles andere.
"Stopp du bringst ihn noch um!", riss ich an seinem Arm, doch er schubste mich so fest weg, dass ich zur Seite flog und unsanft auf dem Boden landete.

Wie betäubt schaute ich zu ihm hoch, während Tränen meine Sicht verschwimmen ließen, doch ich konnte grade so noch den Blonden erkennen, wie er seinen besten Freund von hinten packte, um ihn von dem halbtoten Mann weg zu ziehen.
"Beruhige dich!", schrie er ihn immer wieder an, während Damien sich wie im Rausch versuchte mit allen Mitteln zu befreien.

Es dauerte eine Weile, bis er endlich aufhörte sich zu wehren und sein Blick wehmütig auf mich fiel, wie ich immernoch auf den Händen abgestützt auf dem Waldboden saß, mit dem Gefühl ich würde gleich in Ohnmacht fallen. Aiden ließ ihn vorsichtig los, bereit ihn jederzeit wieder aufzuhalten, und ging dann an ihm vorbei zu dem Blut überlaufenen Kerl, der nur noch schwach vor sich hin röchelte.

Damien kam langsam auf mich zu, seine Augen auf meinen Körper gerichtet. Anscheinend konnte er mir nicht ins Gesicht schauen, das voller Blut sicher ein zu schrecklicher Anblick für ihn sein musste. Behutsam hockte er sich vor mir hin und schaute beschämt auf meine zerissene Hose.
"Es tut mir so leid", hauchte er und nahm mich vorsichtig auf die Arme, um mich Richtung Schloss zu tragen.

Meine Gedanken waren wie eingefroren, während ich mich mit letzter Kraft an seiner Schulter fest klammerte. Immer wieder kam mir der Geschmack der Zunge des Widerlings in den Mund, das Gefühl seiner Hände auf meiner Haut, und unter Tränen drückte ich meine Wange an seine warme, vor Wut bebende Brust und hoffte so vergessen zu können, was gerade alles geschehen war.

Aiden kam schnellen Schrittes neben uns, an der Hand Camilla, bei der ich mir sicher war, sie hatte eine Psychose erlitten, so wie sie immernoch ins Leere starrte.

Ich schloss traurig die Augen, und öffnete sie erst wieder, als wir in unserem Zimmer ankamen. Dort ließ er mich sorgsam auf dem Bett runter und ließ mich kurz allein, um ins Bad zu verschwinden. Panisch starrte ich auf die offene Tür, bekam das Gefühl ohne seine Nähe nicht überleben zu können und wollte gerade aufspringen, als ich das Wasser plätschern und seine zurück kommenden Schritte hörte.

Innerlich zu aufgebracht, um etwas zu sagen, beobachtete ich ihn schweigend dabei, wie er seine blutigen Klamotten auszog und dann nur noch in einer schwarzen Boxershorts vor mir stand. Mein Blick fiel wie paralysiert auf seine braunen Augen, während er näher kam und mir auf die Beine half, um mich ebenfalls langsam und vorsichtig aus den Blutgetränkten Sachen zu befreien, bis ich vollkommen nackt vor ihm stand. Trotz all des Durcheinanders in mir, nahm ich noch ganz genau wahr, das er mir auch die ganze Zeit nur in die Augen schaute. Nicht einen flüchtigen Blick auf meinen Körper ließ er zu.

Sanft nahm er meine Hand und führte mich ins Badezimmer, dass ich in diesem Augenblick zum ersten Mal sah. Es hatte keine normale Badewanne, sondern eine so große, das bestimmt vier Personen darin hätten Platz nehmen können. Was mir noch auffiel war, dass er so viel Schaum ins Wasser getan hatte, dass ich meinen Körper gut vor ihm verstecken konnte, wenn ich es wollen würde.

Der Gedanke daran, dass er das extra für mich getan hatte, ließ mir ein warmes Gefühl durch den Körper strömen, dass mich dazu zwang, ihn fest in die Arme zu schließen. Ich klammerte mich an seine starke Brust und krallte meine Fingernägel so fest in seinen Rücken, dass ich ein kurzes zucken von ihm bemerkte. Doch er ließ es über sich ergehen, blendete den Schmerz aus, um für mich da zu sein und legte seine Hände fürsorglich auf die nackte Haut meines Rückens. Es vergingen sicher einige Minuten, in denen nur unser gleichmäßiger Atem und das plätschern des fließenden Wassers zu hören waren. Beides wirkte angenehm beruhigend auf mich, sodass ich langsam meine feste Umarmung löste, um ihm weitere Schmerzen zu ersparen.

Er sagte nichts, schaute nur auf die fast volle Wanne und ging auf sie zu, um das Wasser abzustellen. Ich fühlte mich nackt, und trotzdem wohl. Es war als wäre es das normalste der Welt, mich ihm so zu zeigen und mich ihm zu öffnen.

In Gedanken versunken spürte ich seine Hand, die mir half in die Wanne zu steigen und mich auch dann nicht los ließ, als er sich neben mir nieder ließ. Ich legte meinen Kopf zurück, schloss meine Augen und ließ das Wasser seine Arbeit erledigen. Den Dreck, der für das Wasser alleine zu schwer zu beseitigen war, wischte Damien mir sanft mit einem Schwamm ab.
"Danke.", flüsterte ich so leise, dass es kaum hörbar war, doch er nahm es war.
"Dank mir nicht.", hauchte er.
Ich öffnete meine Augen um ihn verwirrt anzuschauen. Es war mir unverständlich, wieso gerade er als mein Held wehmütig nach unten schaute und so gebrochen aussah.

Mitfühlend nahm ich sein Kinn, sah ihm tief ihn die brauen Augen und versuchte ihm ein gutes Gefühl zu vermitteln.
"Oh doch ich danke dir.", fing ich an. "Denn ohne dich hätte Calvin mir damals an dem Abend schon mein Leben genommen."

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941 Wörter

( Wird Überarbeitet!!!) The Prince's Mate - Die neue Welt der WölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt