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Es dauerte fast zwei Wochen, bis ich bereit war, gemeinsam mit Damien und Camilla zu essen. Bis jetzt aß ich alleine und wollte auch meine Zeit für mich. Doch an diesem Tag fühlte ich mich endlich bereit, auch aus dem Grund, dass meine Periode kam und mir klar machte, ich würde kein Baby von einem Psychopathen erhalten.

"Melody.", kam es lächelnd von Camilla als ich den Speisesaal betrat, und schnell fand sie den Weg auf ihre Beine um auf mich zu zu stürmen.
"Ich krieg keine Luft.", keuchte ich als sie mich so fest sie konnte in die Arme nahm, um mich anschließend von Kopf bis Fuß zu mustern.
"Du siehst genauso gut aus wie immer. Zwar nicht so schön wie ich, aber immerhin ansatzweise.", kicherte sie und wuschelte sich durch ihre kurzen braunen Haare.

"Danke.", gab ich ihr Augen verdrehend zurück und nahm auf meinem gewohnten Stuhl Platz, den Damien mir zuvorkommend zurecht rückte, um sich dann neben mir nieder zu lassen.

Mein Blick fiel auf das Kopfende, was Damien nicht entging.
"Er ist hier und er kommt sicher auch gleich.", wandt er sich mir aufmerksam zu, doch ich starrte ihm nur verwirrt entgegen und verstand gar nichts mehr.
"Wie? Wo .... ", stammelte ich und wartete auf eine Erklärung.
"Er wurde von den Wachen vom Kerker entführt, die mit Aiden unter einer Decke steckten. Doch-"

"Doch als ich ihnen Gold bot, vergaßen sie ihre Loyalität und brachten mich zurück. Jetzt können sie die Kerker von innen bewachen.", unterbrach Nero seinen Sohn und kam strahlend auf mich zu.
"Es tut mir so leid, was du alles ertragen musstest meine Liebste Melody. Ich hoffe es wird dir gelingen den Schmerz hinter dir zu lassen.", trat er mit seinem braunen Anzug neben mich und nahm mich, nachdem ich aufstand, tröstend in die Arme.

"Ich bin froh, das du wieder da bist.", flüsterte ich ihm zu. Es war komisch ihm so etwas zu sagen, vor allem weil ich ihn so lange so falsch eingeschätzt hatte, aber ich war wirklich froh über seine Anwesenheit.  Es gab mir ein Stück der Normalität wieder zurück.

Unter völliger Ruhe gaben wir uns dem Essen hin. Nur ab und zu warfen sich alle lächelnde Blicke zu, bis Nero die Stille unterbrach.
"Ich werde mich zur Ruhe setzen.", gab er Damien anschauend von sich, der seinen Vater genauso irritiert ansah, wie Camilla und ich.
"Der Hass in mir hat uns in einen Krieg getrieben, der schon viel zu viele Opfer gefordert hat. Meine letzte Handlung wird sein, die gefangenen Menschen frei zu lassen, und das in einer Woche."

Während ich ihn immernoch ungläubig musterte, nahm er die Hand seines Sohnes.
"Es wird mir eine Ehre sein, dir meine Position zu überlassen.", lächelte er den schwarzhaarigen neben mir an, dessen Blick Stolz, doch auch Nervosität widerspiegelte. Ohne darauf vorbereitet zu sein stand er auf und hob mich an der Hüfte in seine Arme, um sich strahlend mit mir im Kreis zu drehen.

Sein Lachen war das schönste, das ich seid langem gehört hatte, und auch mich durchfuhr unendliches Glück. Alles schien vergessen zu sein, nur noch sein Lächeln und seine strahlenden Augen raubten mir den Verstand, und ich wünschte,  ich könnte diese Gefühle in mir fesseln und nie wieder los lassen.

Als er mich runter ließ, musste ich mich von dem Schwindel kurz erholen und ließ mich freudig auf meinem Stuhl nieder. Auch Camilla hob er jetzt freudig hoch, während Nero mir zufrieden zunickte. Nur eine  hatte keine gute Laune. Saphir schnaubte beim Anblick von Camilla in Damiens Armen laut aus und knurrte vor sich hin. Mir wäre es vor diesen schrecklichen Ereignissen auch ein Dorn im Auge gewesen, aber uns drei, verband so viel mehr, durch das was wir durch gemacht hatten, dass es mir nicht im Traum einfiel darüber sauer zu sein.

"Komm mit.", ergriff er plötzlich meine Hand und riss mich aus meinen Gedanken. Wir liefen Händchen haltend die Treppe runter zu einem Wagen, den ich zum ersten mal sah. Es war ein großer Geländewagen, dessen schwarze Farbe perfekt zu seinen Haaren  passte, die heute wieder gut gestylt waren.
"Wohin fahren wir?", wollte ich wissen als er mir die Beifahrertür aufhielt, doch ich bekam keine Antwort. Er lehnte nur lässig an der Tür und zwinkerte mir zu, was mir ein Grinsen entlockte.
"Eine Überraschung.", ließ er mich wissen und schubste die Tür schwungvoll zu als ich drinnen saß.

Bevor er einstieg,  betrachtete ich mich im Seitenspiegel und schob meine langen Haare hinter mein Ohr, während ich meine weisse Bluse zurecht rückte und dann zu ihm rüber sah, der mit dem weißen Hemd aussah, als hätten wir uns extra so angezogen um zusammen zu passen.

Der Motor startete und sofort kam aus dem Radio eine schrecklich laute Rock Musik, bei der mir der Kopf drohte zu schmerzen.
"Ist das dein Ernst?", schrie ich und hielt mir die Ohren schützend zu.
"Entschuldigung.", drehte er den Regler leiser. "Camilla hat das Auto besorgt."

Es überraschte mich nicht, dass passte irgendwie zu ihrer lauten störrischen Art und bei dem Gedanken an ihre spitzbübische Koboldfrisur, musste ich so herzlich auflachen, dass Damien mich erschrocken anstarrte. Wahrscheinlich dachte er ich drehe durch, doch ein Blick in seine Augen und auch er fing laut an zu lachen, was mir ein warmes Gefühl gab.

Glücklich fuhren wir los und kamen nach einer Weile an der Wiese mit dem wunderschönen Apfelbaum an, den ich so vermisst hatte. Erinnerungen kamen zurück, an den Regen, der heute durch die strahlende Sonne ersetzt wurde. An das Cabrio, das wir durch den Geländewagen austauschen mussten, und an ihn, dem ich mich damals noch so fremd fühlte, doch jetzt näher als ich mir hätte vorstellen können.

Zuvorkommend öffnete er meine Tür und half mir aus dem Auto, um gemeinsam mit mir auf den Baum zu zu laufen. Mir fiel auf, das er sich immer wieder nervös durch die Haare fuhr, bis er plötzlich stehen blieb und sich aufbauend vor mich stellte. Erst jetzt sah ich, dass er ein kleines dunkelblaues Kästchen in der Hand hielt, dass mir Herzrasen bescherte und mich fast zum umkippen brachte, so schwindelig wurde mir.
"Damien.", hielt ich mir die Hände vors Gesicht und musste meine Tränen unterdrücken, doch er ließ sich nicht beirren. Lächelnd kniete er sich hin und öffnete das Kästchen, aus dem mich ein unfassbar schöner Ring anglitzerte, der mir den Atem raubte.

Normalerweise hätte ich über diese Vorstellung gelacht. Ich war keine Frau, die auf diesen Kitsch stand, zumindest dachte ich das immer, bis ich ihn an diesem  Tag vor mir kniend sah, und den Ausdruck seiner Augen wahr nahm.

"Du würdest mich zum glücklichsten Werwolf im ganzen Königreich machen, wenn du ja sagst. Ich verspreche-"
"Ja.", hauchte ich und wischte die entstandenen Tränen weg, und meine Antwort ließ ihn heller strahlen, als die Sonne es je könnte. Zitternd nahm er meine Hand, um mir den Ring anzustecken, und stand dann hektisch auf, um seine weichen Lippen auf meine zu legen.

Es war der Kuss der wahren Liebe, die uns beide in diesem Moment fest hielt und uns versprach, uns niemals wieder los zu lassen. Es würde alles wieder in Ordnung kommen, alles würde gut werden, das wusste ich, denn ich fühlte etwas, dass alles vergangene in den Schatten stellte und mir die Vorfreude, auf ein Leben an seiner Seite gab.

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1146 Wörter

Ja ich weiß, es hört sich wie das Ende an, aber das ist es noch nicht ;)

( Wird Überarbeitet!!!) The Prince's Mate - Die neue Welt der WölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt