"Was ist denn-"
"Shhh komm mit!", unterbrach sie mich und zog mich rüber zwischen die ersten Bäume des Waldes. Es war Camilla, oder zumindest das, was noch übrig von ihr war. Ihre langen schönen Haare waren kurz geschnitten, kürzer als Aidens. Hätte sie nicht so ein weibliches Gesicht gehabt, hätte man meinen können, sie wäre ein frecher Junge mit weiblichen Zügen. Statt ihren schönen Kleidern trug sie eine zerissene Jeans und ein weisses Tshirt, dass ihr viel zu groß war. Erschrocken über ihre Erscheinung starrte ich ihr nur in die Augen und wartete auf eine Erklärung.Nervös schaute sie sich um, als würden wir verfolgt werden und nahm dann meine Hände.
"Du musst mir helfen Melody.", sprach sie mit zitternder Stimme, und erst beim Blick auf ihre Hände fielen mir die vielen blauen Flecken auf ihren Armen auf, die mir sofort den Atem stoppten und mich in Erinnerungen zurück warfen, die ich längst tief in mir vergraben hatte.
"Was ist denn passiert?", fragte ich als die Luft langsam wieder den Weg in meine Lungen fand, und statt mir zu antworten, lachte sie plötzlich laut los, als hätten Dämonen von ihr Besitz ergriffen. Ich war in dem Moment froh darüber, dass sie meine Hände los ließ und ein paar Schritte zurück ging, denn ein klein wenig Angst machte sie mir schon, wenn auch die Neugier und Sorge um sie größer war."Was passiert ist fragst du?", fing sie an. "Tja wenn man nicht mehr an der Seite des ach so tollen Prinzen ist muss man sich einen anderen Mann suchen, und heutzutage findet man keine anständigen mehr. Alles Tiere die von Anstand nie etwas mitbekommen haben."
Sie ließ sich an einem Baum runter rutschen und vergrub das Gesicht in ihren Armen, die auf ihren Knien lagen. Ein leises schluchzen kam mir von ihr aus entgegen und so richtig wusste ich nicht, was ich jetzt tun sollte. Wie erstarrt sah ich plötzlich mich da sitzen und fühlte Calvins Badezimmerboden unter meinen Füßen. Es jagte mir einen Schauer über den Rücken und schnell schüttelte ich diese Erinnerung ab.
Ich musste ihr helfen. Das durfte nicht ihre Geschichte werden, auch wenn ich sie nicht leiden konnte, so wünschte ich so ein Leben nichtmal meinem schlimmsten Feind.
"Komm mit wir reden mit Damien.", trat ich einen Schritt auf sie zu und reichte ihr meine Hand, doch sie sah nichtmal auf. Sie saß dort unten und ließ ihren Gefühlen freien Lauf.Ihr ganzer Körper zitterte, während ihre Arme fest um die dünnen Beine geschlungen waren und sie vor sich hin wimmerte. Ich beschloss Damien sofort her zu holen. Auch wenn die beiden kein Paar mehr waren, konnte er sowas doch nicht zu lassen, immerhin war sie so lange an seiner Seite und gehörte irgendwie zur Familie.
"Bleib hier! Ich bin gleich wieder da.", bat ich sie und streichelte beruhigend über ihr kurzes Haar.Gerade als ich aus dem Wald heraus trat, stand plötzlich ein ekelhaft stinkender Mann vor mir und grinste mich böse an. Er hatte einen kleinen Bierbauch, der durch eine Ritze zwischen Hose und Tshirt zu sehen war. Alles an ihm widerte mich an. Selbst der Schnauzer, der über seinen Lippen ragte.
"Wo ist sie?", fragte er und wollte an mir vorbei zwischen die Bäume, doch ich hielt ihn am Arm fest.
"Lass sie-"Er unterbrach mich indem er mir einen festen Schlag genau auf die Nase gab. Mein Herz raste während ich die Augen aufriss und ihn erschrocken anstarrte.
"Ich frage nur noch einmal.", warnte er mich, doch ich hörte ihm gar nicht mehr richtig zu.
Voller Schmerz hielt ich mir mit beiden Händen die Nase, die so sehr weh tat, das mir die ersten Tränen aus den Augen liefen und sich mit dem Blut vermischten das aus meiner Nase trat.Als er einen Schritt auf mich zumachte nahm ich die Hände von meinem Gesicht, bereit mich zu wehren, doch ehe ich überhaupt reagieren konnte, hatte er mich an den Haaren gepackt und in den Wald gezogen.
"Lass mich los du widerliches Stück Dreck!", schrie ich ihn an, doch es kümmerte ihn überhaupt nicht. Ich hatte zwar Angst vor erneuten Schmerzen, aber kampflos würde ich mich diesem Widerling nicht aushändigen. Ich versuchte mich mühsam aus seinen Händen zu befreien, doch er ließ meine Haare nicht los, zerrte mich über den dreckigen Waldboden, der meine Hose aufriss."Da ist die undankbare Schlampe doch. Wieso nicht gleich so.", lachte er und schmiss mich neben Camilla, die keinerlei Reaktion zeigte, immernoch wie erstarrt da saß und weinte.
"Wenn du wüsstest wer-"
Er unterbrach mich erneut mit einem Tritt gegen meinen Oberschenkel, der mich kurz schmerzverzerrt aufschrien ließ. Der Schmerz zog hoch bis zu meinen Magen.
"Lass mich frei! Ich zerfetze ihm die Kehle!", forderte Saphir, doch würde ich mich verwandeln, würde er wahrscheinlich das gleiche tun, und er war viel größer und stärker als ich. Diesmal wäre kein Aleks da, der mich retten würde, und der Kerl, hätte im Gegensatz zu Calvin, auch keinerlei Gefühle für mich, also auch keine Gnade oder Hemmungen.Ohne zu wissen, was ich tun sollte, saß ich da und wischte mir mit den Händen die Mischung aus Blut und Tränen aus dem Gesicht. Ein mettalischer Geruch nahm alles um mich herum ein, während die Tränen mir einen salzigen Geschmack brachten. Als er auf Camilla zulief und sie hoch ziehen wollte, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und stellte mich wieder auf, die Hände am Baum fest gekrallt, als würde ich ohne seine Hilfe umfallen.
"Lass sie gefälligst in Ruhe!", versuchte ich zu schreien, doch meine Stimme zitterte und brach mitten im Satz.Er ließ von Camilla ab und schaute mich belustigt an, wie ein Tier seine Beute, bereit mit mir zu spielen, bis ich mich vor Angst vor ihm winden würde. Er kam langsam näher doch ich lief um den Baum herrum, suchte am Boden nach irgendwas um ihm den Kopf aufzuschlagen, doch sah nichts ausser Blätter und kleine Insekten, die hier rum tummelten.
"Hat dir niemand Manieren beigebracht?", fragte er grinsend und schnappte meine Hand, um mich an ihn herran zu ziehen.
"Ich stehe drauf wenn Frauen sich wehren.", flüsterte er und steckte mir seine Zunge in den Hals. Wäre ich nicht so erschrocken darüber gewesen, hätte ich mich sicher sofort übergeben. Der Geruch, der aus seinem Mund in meinen strömte, war das ekelhafteste das ich je wahr genommen hatte.Ich drückte die Hände gegen seine Brust und versuchte ihn weg zu bewegen, doch das Gegenteil passierte als er mich hinter mir gegen den Baum drückte und ich damit alles an ihm an meinem Körper spüren konnte. Er ließ ab von meinen Lippen und glitt herunter zu meinem Ausschnitt, leckte das Blut genüsslich ab und streichelte mit seinen Fingern über meine Hüften. Sein Brummen löste mir Herzrasen aus, das meinen Körper zum schwitzen brachte. Ich sah nur noch dabei zu, wie er sich an mir zu schaffen machte und war unfähig mich zu bewegen. Wäre es keine automatische Reaktion des Körpers, zu atmen, wäre ich wahrscheinlich jämmerlich erstickt.
"LASS MICH ENDLICH RAUS!", schrie Saphir und holte mich damit aus der Starre raus, sie mich gefangen hielt. Zielsicher riss ich mein Knie hoch und traf damit genau seine Weichteile, was ihn kurz zum taumeln brachte und mir die Zeit gab, Camilla zu überreden aufzustehen, doch diese Irre war überhaupt nicht mehr anwesend. Starrte an mir vorbei ins Leere als gäbe es sie in diesem Körper nicht mehr.
"Du blödes Miststück!", schrie der Widerling und kam erneut auf mich zu.__________
1210 Wörter
Wenn das euch zu hart ist, bitte Bescheid sagen:)
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( Wird Überarbeitet!!!) The Prince's Mate - Die neue Welt der Wölfe
Wilkołaki⭐ ABGESCHLOSSEN // Enthält Gewaltszenen und Misshandlungen! Die Werwölfe werden immer weiter zurück in die Wälder gedrängt, leben meistens nur noch in kleinen Dörfern und müssen täglich darum bangen, dass Menschen ihre Fährte aufnehmen und sie erled...