Es war nicht gerade schwer gewesen, an der Academy angenommen zu werden. Sobald ich mein Anliegen deutlich gemacht hatte, hatte der Rektor gar keine Wahl mehr gehabt. Schließlich war ich die Tochter des Teufels,aufgewachsen in der Hölle mit der Gesellschaft von Dämonen und Höllenwesen. Niemand der noch ganz bei Trost war, würde sich mir ohne einen wirklich wichtigen Grund in den Weg stellen. Er hatte zwar ein ziemlich mürrisches Gesicht gezogen, mich mehrfach gewarnt ja niemanden in Brand zu stecken und mir dann einen Papierbogen mit meinen neuen Kursen gegeben und mir zum Schluss ein Zimmer zugeteilt, aber dann war ich zu meinem Leidwesen Schülerin der Academy of magics. Die Burg war auch innen relativ schön eingerichtet. Die Möbel waren alt und robust und doch von einer gewissen Eleganz. Auf einzelnen Kommoden standen frische Blumen. Allgemein entdeckte ich viel, was ich in Brand stecken konnte. Verlockende Idee. Die geräumigen Gänge strahlten eine gewisse Kälte aus, die mir aber nichts ausmachte, obwohl ich viel lieber die wohlige Wärme der Hölle genoss. Ich musste durch ein Dutzend Gänge gehen, bevor ich die Treppe des Südturms erreichte, in welchem ich die nächste Zeit meines Lebens verbringen würde. Als ich die Papierbögen in meiner Hand betrachtete und anfing die verschnörkelte Schrift darauf zu lesen, zog ich ungläubig die Augen hoch. Ich würde tatsächlich mit Erdbewohnern in einem Zimmer sitzen und den Vorträgen irgendeines Lehrers lauschen. Fächer wie Geschichte, alte Sprache und Magieausübung standen darauf und ich schloss die Augen um einmal tief durch zu atmen. Ich war mir ziemlich sicher das es schlicht ergreifend nervenaufreibend werden würde, dennoch führte kein Weg an diesem völlig sinnlosen Unterfangen vorbei. Ich würde die Aufgabe meines Vaters erfüllen und einen Nachfolger suchen, auch wenn das hieß Stunden über Stunden von langweiligem Geschwafel über mich ergehen zu lassen. Ich entdeckte die goldene Nummer 201 auf der Holztür prangen und hielt an. Das würde das Zimmer sein, indem ich in der nächsten Zeit wohnen würde. Ich öffnete die Tür, trat einen Schritt in das Zimmer und blieb sofort wieder im Türrahmen stehen. Es war….so hässlich. An den grauen Wänden hingen hellblaue und mindgrüne Gemälde von wiesen und dem Himmel. Das große Bett war aus hellem Holz gefertigt und mit einer weiß, blauen Tagesdecke und der Spiegel, der an der Wand gegenüber hing, war aus feinem Silber verziert mit elegant geschwungenen Schnörkeln. Das ganze Zimmer war dermaßen mädchenhaft, dass es fast einen Würgreflex bei mir auslöste, gleich nach dem Wunsch das alles zu verbrennen.
„Ach du scheiße!“, spie ich aus und mich schüttelte es innerlich. Anscheinend zu Laut, denn neben meinem Zimmer ging die Tür auf und ein Mädchen mit schwarzen mittellangen Haaren kam heraus.
„ Oh, bist du neu hier?“, fragte sie,trat an mich heran und spähte in mein neues Zimmer,
„Wow! Die Zimmer hier sind echt schön, nicht wahr? Ich bin auch erst vor kurzen hierher gekommen und noch total überwältigt. Dein Zimmer ist aber wirklich wunderschön!“
Ich drehte mich auf dem Absatz um, schubste das kleine Mädchen aus dem Weg, das daraufhin gegen die wand taumelte und verschwand wieder die Treppe hinunter.
„ Einfach widerwärtig.“, sagte ich noch, bevor ich schnellen Schrittes zum Rektor eilte.
ich riss die Tür auf, ohne anzuklopfen und stürmte hinein. Drinnen im Zimmer saß der Rektor und starrte mich verdattert an, vor seinem Schreibtisch stand ein großbewachsener Junge, ungefähr ein paar Jahre älter als ich, der mich ebenfalls erstaunt ansah. Da er aber keine Rolle bei meinem Problem spielte, ignorierte ich ihn einfach.
„Es ist scheußlich.“, sagte ich im angewiderten Ton, „ Wer kam auf die bescheuerte Idee mit den weißen spitzen Vorhängen? Selbst der Spiegel ist furchtbar.“
Der Rektor zog fragend eine Augenbraue nach oben, wenn er das nicht sofort unterlassen würde, würde ich sie ihm abbrennen.
„ Ich dachte mir schon, dass das Mobiliar nicht ganz deinen Geschmack treffen würde, man darf die Zimmer aber individuell gestalten, es steht dir also frei etwas zu verändern.“, sagte er in ruhigem Ton. Der junge, der vor dem Schreibtisch stand, wandte sich in der Zeit zu mir um um mich in Augenschein zu nehmen.

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Satans Tochter
FantasyWas hatte mein Vater sich bei der ganze Sache nur gedacht? Ich hätte wohl mehr Erfolg gehabt bei der Aufgabe ein pinkes Einhorn mit grünen Punkten zu finden, als einen Nachfolger für meinen Vater. Ich war gerade mal eine Stunde auf der Erde und wün...