Kapitel 10

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Leondra hatte mir hoch und heilig versprochen, kein Wort darüber zu verlieren, gleich nachdem sie mich gute fünf Minuten fassungslos angestarrt hatte. Nun waren wir beide auf dem Weg zum nachmittäglichem Kampftraining und ich war ehrlich gesagt gespannt wie sich die Fortgeschrittenen so schlagen würden. Beim Kampfplatz angekommen, stellte ich mich an den Rand, sodass ich die Kämpfenden nicht behinderte. Ingesamt waren es gut zwölf Leute. Fünf Mädchen und sieben Jungen versuchten sich jeweils in zweier Paaren gegenseitig die Waffen aus den Händen zu schlagen. Cassian war, wie sollte es auch nur anders sein, ebenfalls unter ihnen und schlug sich gar nicht mal so schlecht.„ Und was jetzt?", fragte Leondra, „ Willst du hier stehen und zuschauen?"„ Nein, ich werde mitkämpfen.", ich schritt vor, auf den Platz und sah mich um, „ Mr. Allington!"Verdutzt drehte er sich um und starrte mich an, genauso wie der Rest.„ Sharin, was machst du denn hier?", fragte er.„ Ich will mit trainieren.", erwiderte ich und ignorierte gekonnt die geschockten und missbilligenden Blicke.„ Hol dir zwei Dolche vom Waffenständer, wir wollten gerade mit der nächste Lektion beginnen.", antwortete er , was wiederum zu lautstarkem Protest führte.„ Nicht nötig, ich habe meine eigenen Dolche.", sagte ich und zog zwei schlichte schwarze Dolche hervor.„ Sehr schön. Es gibt allerdings ein paar Regeln: Niemand wird hier umgebracht oder tödlich verletzt."Ich legte die Stirn in Falten und sah zu ihm herüber.„ Können sie „ tödliche Verletzungen" genauer definieren?", fragte ich nach, „ Und was ist mit bleibenden Schäden?"Die verdutzten Blicke die darauf folgten, waren mir mehr als nur bewusst, aber ich schaute einfach weiter fragend zu Mr. Allington.„ Auch keine bleibenden Schäden, Sharin, wir sind nicht hier umeinander zu verstümmeln."Ich zuckte mit den Schultern und wandte mich den anderen zu, die sich inzwischen ebenfalls mit Dolchen bewaffnet hatten und eine geschlossene Front bildeten. „ Wer ist mein Gegner?", fragte ich und die Begeisterung hielt sich sichtlich in Grenzen.„ Ich", hörte ich plötzlich Cassian's Stimme, der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte.Ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.„ Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für einen persönlichen Gefallen du mir damit machst.", sagte ich voller Vorfreude. Und auch Cassian schien es nicht eben anders zu gehen, er lächelte und wirbelte den Dolch in seiner rechten Hand herum.„ Können wir die regeln nicht ausnahmsweise außer kraft setzten?", fragte Cassian.„ Oh liebend gern.", erwiderte ich.„ Nein!", schritt Mr. Allington bestimmt ein.Cassian und ich blickten beleidigt zu ihm.„ Na gut, dann wird das hier zwar nicht halb so viel Spaß machen, aber ich muss ja eigentlich darauf achten dass man dich wieder zusammenflicken kann, wenn ich mit dir fertig bin."„Viel Glück dabei.", sagte Cassian grimmig.„ Glück brauche ich nicht, das ist reines Können, Erdbewohner." „ Wenn du dann soweit wärst? Ich würde dich jetzt zu gern mit dem Dolch aufspießen, Höllenmädchen."Die anderen verließen Feld, sodass wir genug Platz zum Kämpfen hatten. Es war alles gesagt, also stürmte ich unangekündigt nach vorne und stach nach Cassian, der wiederum geschickt auswich. Dolche hatten einen ganz gewaltigen Nachteil. Mann musste sich auf einen Nahkampf einlassen, der nicht zu ließ ,sich mehr als einen meter von seinem Gegner zu entfernen und da jeder on uns zwei Dolche hatte, erforderte das gleichzeitige Parieren und Angreifen viel mehr Konzentration, als einfach mit einem Schwert aufeinander ein zuschlagen. Cassian startete einen Doppelangriff und attackierte gleichzeitig, sowohl meinen Bauch als auch meinen linken Arm. Überrascht wich ich einen Schritt zurück, doch Cassian erwischte noch gerade so meinen linken Arm. Ich zischte, vor Schmerz und Wut gleichermaßen und stütze mich auf ihn. Mit dem einen Dolch blockte ich ihn ab, den anderen zog ich ihm quer über die Brust, sodass sein Shirt vorne, fast gänzlich aufriss und man nun einen guten Blick, auf seine muskulöse Brust erhaschen konnte. Der Schnitt den ich ihm zugefügt hatte war aber, zu meinem Leidwesen, nicht tief, da auch er zurückgewichen war. Nun umkreisten wir uns wie Tieren und warteten beide auf eine günstige Gelegenheit, einander erneut zu attackieren. Irgendwann hatte ich genug und statt mich wieder auf ihn zu stürzen , warf ich einer einzigen schellen und eleganten Bewegung meinen Dolch nach ihm. Rasch warf er sich zur Seite, sodass der Dolch ein paar Zentimeter neben ihm vorbeischoss. Ich zögerte allerdings keine weitere Sekunde und warf auch noch meinen anderen Dolch nach ihm. Doch diesmal konnte er nicht so schnell ausweichen. Zwar war er um einiges schneller als normale Menschen, aber die Klinge kam mit so viel Kraft und Schnelligkeit auf ihn zu, dass ihn das nicht retten konnte. Der Dolch streifte ihn an seiner echten Seite und er gab etwas zwischen einem Schrei und einem Knurren von sich, bevor er wieder auf die Beine sprang. Nun hatte ich ihn zwar verwundert, aber jetzt war ich unbewaffnet und das war mehr als nur suboptimal. Wieder einmal rannte ich auf ihn zu. Er hielt beide seiner Dolche an den Seiten und wartete auf mich. Kurz bevor ich bei ihm war, ließ er die Dolche einfach fallen, anstatt mich damit anzugreifen. Überrascht blinzelte ich, ich konnte nicht fassen dass er seinen einen Vorteil selbst so zunichte machte. Dann trat er seinerseits einen Schritt vor, packte mich, hob mich schwungvoll hoch, nur um mich dann wegzuschmeißen. Ich flog durch die Luft und landete hart au der Seite. Mein Atmen wich mir aus den Lungen und ich schnappte nach Luft, während ich versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Meine rechte Seite pochte schmerzhaft.„ Normalerweise schlage ich keine Mädchen, aber du bildest da eine Ausnahme.", sagte Cassian noch und diesmal stürzte er sich auf mich. Ich hatte es gerade erst geschafft mich aufzurappeln und wurde nun erneut zu Boden gerissen, wo Cassian sich mit Leichtigkeit auf mich setzte. Ich bäumte mich auf und schaffte es ihn von mir herunter zurollen, sodass wir nun ineinander verkeilt über den Boden kullerten, beide schwer atmend. Ich gewann die Oberhand und drückte Cassian mit all meiner Kraft zu Boden und versuchte ihm mit meinem rechten Arm, die Hände über dem Kopf festzunageln, scheiterte aber kläglich. Stattdessen schaffte er es ein Bein zwischen uns zu ziehen und stieß mich damit von sich. Ich taumelte rückwärts. Cassian kam auf mich zu. Sobald er in Reichweite war, krümmte ich meine Finger zu Faust und schlug im fest ins Gesicht. Sein Kopf wurde zur Seite geschleudert. Ich holte mit meinem rechten Bein aus und rammte ihm mein Knie in den Magen. Er krümmte sich vor Schmerzen, griff aber nach meinen Händen und drehte mich so herum, das ich nun blöderweise mit dem Rücken zu ihm stand. Seine Hände umklammerten immer noch meine Arme, doch statt zu versuchen mich zu befreien, griff ich ebenfalls nach seinen Armen und ging ganz schnell in die Knie, dass das er das Gleichgewicht geriet, krümmte meinen Rücken und schleuderte ihn so über meine Schulter. Dieses Mal schlug er hart auf dem Boden auf und ich setzte mich rittlings auf ihn. Wir beide waren ziemlich außer Atem. Er war viel stärker als, ich gedacht hatte. Wir verharrten in dieser Position und sahen uns in die Augen, in denen sich die gleichen Emotionen spiegelten: Tiefsitzende Wut und wiederwilliger Respekt.„ Das reicht.", ertönte die Stimme von Mr. Allington. Wir beide nickten widerwillig zum Zeichen das wir verstanden hatten. Meine Seite pochte immer noch schmerzhaft, ich war mir sicher das mindestens eine Rippe gebrochen war. Auch Cassian spürte nun anscheinend den Schmerz, wo langsam das Adrenalin verging. Ich stütze mich mit einer Hand an seiner Schulter ab und amtete tief durch, bevor ich mich wieder aufraffte. Auch Cassian kam wieder auf die Beine. Beide verzogen wir das Gesicht und es stand uns deutlich ins Gesicht geschrieben, dass wir mit dem Ausgang dieses Kampfes nicht zufrieden waren, da es keinen klaren Sieger gab, es war eher ein Unentschieden.„ Das wiederholen wir.", sagte ich daher und Cassian nickte, als hätte er nichts anderes erwartet.„ Darauf kannst du dich verlassen, Höllenmädchen."


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Es tut mir leid Leute, das ich so lange gebraucht habe für dieses Kapitel, aber jetzt bin ich auch endlich mit den Arbeiten durch, wurde auch Zeit. Ich werde jetzt auch wieder öfter updaten.

Nun erstmal zu den Fragen die ich an euch habe:

1. Wie alt seid ihr?

2. Was sind eure Lieblingsbücher hier auf Wattpad?

3. Was ist eure Liebnlingsstelle bis jetzt in meiner Geschichte?

4. Irgendwelche Verbesserungsvorschläge,Anregungen  oder einfach irgendwas was ihr mal los werden wollt?

5. Was würdet ihr tun, wenn ihr die Weltherrschaft erlangt?

( Ich weiß dumme Frage, aber ernsthaft, dass interessiert mich voll :D)


Soo und jetzt könnt ihr gerne alles fragen, was euch so interessiert, egal ob über mich persönlich oder über meine Geschichte. Schießt los :D



Satans TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt