Das würde heute mein aller erster Schultag überhaupt sein und allein schon das früh aufstehen nervte mich. Es war fünf Uhr morgens, um halb sechs würde es Frühstück geben und um Sechs begann der Unterricht. Ich beschloss spontan später zum Frühstück zu gehen und erstmal zur heißen Quelle zu spazieren und ein gemütliches Bad zu nehmen. ich nahm mir einen Satz neuer Kleidung mit und schlenderte die Treppe hinunter und wieder ein Dutzend Gänge entlang. noch war es menschenleer auf den Fluren. Bei den Quellen angekommen, zog ich mich aus, hängte mein Kleidung an einen Haken und steckte meinen Zeh in das warme Wasser. Es war herrlich. In meinem eigenen Zimmer befand sich zwar eine kleine Wanne, um mich zu waschen, doch zum entspannen waren die heißen Quellen um einiges komfortabler. Ich tauchte in das warme Wasser und ließ mich dann treiben. Hier war es absolut ruhig und niemand störte mich. Gerade jetzt vernahm ich Schritte, die sich mir in einem gemütlichen Tempo näherten. Och nö. Nur mit einem Handtuch bekleidet. Wie es der Zufall wollte war es Cassian, anscheinend mit einem Freund zusammen. Auch dieser kam mir bekannt vor und ich versuchte mich an seinen Namen zu erinnern. Mathew McGarden. Erstmals nahm ich den Jungen näher in Augenschein. Er war etwas kleiner als Cassian, hatte dunkelblonde kurze Haare, war aber doch recht gut gebaut. Doch war ganz offensichtlich Cassian der attraktivere von beiden. Beide schauten mich nun entgeistert an und ich betrachtete sie mich hochgezogenen Brauen. Mein Körper war soweit im Wasser, dann man nicht wirklich viel von mir sah. Ich saß auf der Steinbank Unterwasser und hatte meine Arme lässig auf dem Beckenrand liegend. Da der Boden mit dunkel grünen Mosaiksteinen bepflastert war, sah das Wasser so dunkel aus, das es unmöglich war, etwas zu sehen was sich unter Wasser befand. Es war also völlig unbegründet, dass sich Mathews Wangen leicht rot färbten und er sich beschämt wegdrehte, während Cassian immer noch da stand und mich vollkommen perplex anstarrte, dann fluchte er und drehte sich ebenfalls um, sodass nun beide mit dem Rücken zu mir dastanden. Ich schaute mir in aller Ruhe Cassians Rücken an und ließ mein Blick langsam herunter wandern. Auch von hinten war seine durch trainierte Figur gut zu erkennen und langsam fand ich gefallen daran. In der Hölle bot sich einem solch ein Anblick selten, bis gar nicht, und Besuch gab es auch relativ wenig dort. Manchmal hatte ich die Menschen beobachtet, wie sie sich in einander verliebten oder einen Geliebten nach dem anderen hatten. Ich war sicher, dass auch mein Vater die eine oder andere Geliebte gehabt hatte, doch ich selbst hatte so etwas nie in Betracht gezogen. Mit der Zeit langweilten mich die Menschen und ich erkannte die Unwichtigkeit ihres Lebens, jedes einzelne Leben von ihnen war so belanglos und immer wenn irgendwo eines endete, begann irgendwo anders ein neues. Sie ähnelten Blumen, wenn eine verging, erblühten eben neue und niemand scherte sich darum. Menschen erfreuten sich der einfachsten Dinge. Sie freuten sich schon wenn sie etwas zu essen hatten oder zum Feiertag mal ein Schwein essen konnten. Jeder von ihnen lebte sein langweiliges bedeutungsloses Leben, machten jeden tag die selben Sachen und starben dann schließlich irgendwann ohne irgendetwas erreicht zu haben. ich hatte also nie den Wunsch verspürt mir einen menschlichen Geliebten zu zulegen, meine Kontakte zu anderen lebenden beschränkten sich so ziemlich auf die Höllenkreaturen und meinen Vater und mein einziger Freund war Quendir, meines treues kleines Äffchen. Mehr hatte ich auch nie gebraucht. Jetzt aber war ich auf der Erde und sprach mit Menschen und aß mit Magiern.
„ Was soll das Sharin?", fragte Cassian offenbar verärgert war, er hatte mir immer noch den Rücken zugekehrt. Ich blinzelte kurz einpaar Mal um meine Gedanken los zu werden, bevor ich antwortete.
„ Was soll was, Cassian?" , fragte ich. es war das erste mal das ich seinen Namen aussprach.
„ Dieser Teil der Quelle ist für die Männer. Der rechts ist für die Frauen.", sagte er durch zusammen gebissene Zähne.
„ Ist das mein Problem?", fragte ich ihn.
„ Man könnte dich nackt sehen.", antwortete Cassian. Mathew sagte gar nichts.

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Satans Tochter
FantasíaWas hatte mein Vater sich bei der ganze Sache nur gedacht? Ich hätte wohl mehr Erfolg gehabt bei der Aufgabe ein pinkes Einhorn mit grünen Punkten zu finden, als einen Nachfolger für meinen Vater. Ich war gerade mal eine Stunde auf der Erde und wün...