Kapitel 29

5.9K 463 86
                                        


Immer noch ziemlich überrascht von mir selbst, ging ich zum Mittagessen, wo Leondra bereits auf mich wartete. Sie saß auf einem Stuhl und kraulte Maifis den Kopf.

„ Hey Sharin", begrüßte sie mich und lächelte fröhlich.

Ich warf einen Blick auf Maifis, der seinen großen schweren Kopf auf Leondras Schoß platzierte.

„ Du bist ein wirklich ungewöhnlicher Mensch, Leondra.", stellte ich fest und ließ mich auf den Stuhl ihr gegenüber fallen.

„ Und was bist du dann?", fragte sie lachend.

„ Kein Mensch.", sagte ich und betrachtete die beiden. Es war wirklich außergewöhnlich wie gut Leondra sich bis jetzt mit all den Höllenwesen verstand. Und natürlich mit mir. Normalsterbliche mieden normalerweise den Kontakt zu uns und das zu Recht, doch Leondra hatte weder Angst noch fühlte sie sich in irgendeiner Art und Weise unwohl. Ich ließ meinen Blick über die wenigen Leute im Saal schweifen doch von Cassian war keine Spur.

„Er ist nicht da", sagte sie und ihre Stimme war merkwürdig weich.

„interessiert mich doch nicht.", gab ich barsch zurück. War ja nicht so als wären wir zusammen oder sowas.

„ Du Sharin?", fragte sie mich vorsichtig.

Betont langsam drehte ich meinen Kopf zu ihr, um ihr so die Chance zu verschaffen ihre Frage nicht zustellen, da ich schon an ihrem Tonfall erkannte dass ich es nicht hören wollte.

„ Weißt du, da gibt es so einen Typ in meinem Heilkurs und der ist irgendwie süß...", stammelte sie und damit hatte ich irgendwie gar nicht gerechnet.

„ Ja und?", erwiderte ich.

„ Naja er scheint nett zu sein und halt süß."

„Worauf willst du hinaus?", hakte ich nach.

„ Ich würde gerne mal mit ihm sprechen, aber offensichtlich traut sich niemand an mich heran solange Maifis mich begleitet."

„ Das ist ja auch der Sinn der Sache, deswegen ist er bei dir."

„ Ja aber könnte er vielleicht nur für einen Tag mal nicht mein Begleiter sein? Nicht dass ich ihn nicht mögen würde, aber bitte Nur für einen Tag, mir passiert schon nichts."

Sie sah mich flehentlich an und an ihrem Blick erkannte ich schon diese dämliche Verliebtheit, die sich gerade bei ihr anbahnte.

„ Du kannst dich kein bisschen selbst verteidigen.", wehrte ich ab, och sie hörte nicht auf zu betteln.

„ Och komm schon, ich hab geübt, ich bin besser geworden."

Zweifelnd sah ich sie an.

„Einverstanden.", willigte ich deshalb ein, doch bevor sie noch freudig zu quietschen begann, sagte ich : „ Aber nur unter einer Bedingung. Du besiegt mich im Kampf."

Ihre Augen weiteten sich tellergroß.

„ Das hat bis jetzt nicht mal Cassian geschafft! Und der ist viel stärker als ich!", entrüstete sie sich. Ich erhob mich von meinem Stuhl und machte mich auf dem Weg an die frische Luft.

„ Dann wär das ja geklärt."

Als ich durch einen riesigen Torbogen nach draußen ging, erkannte ich Cassian in einiger Entfernung mi ein paar anderen Jungs auf dem Gras sitzen. Prompt änderte ich meine Richtung. Ich wollte meine Ruhe haben. Trotz meiner schnellen Reaktion entdeckte mich Cassian und zog die Augenbrauen in die Höhe, als er sah, dass ich entschieden von ihm weg maschierte.

Zu meinem Glück war der Garten dieser Academy riesig und bot genug Platz um sich ein ruhiges Örtchen, ganz für sich allein, zu suchen. Ich warf mich auf's Gras und schloss die Augen. Ich genoss die Stille um mich herum und wurde sogar etwas schläfrig, was auch der Grund dafür dass ich erschrocken hoch fuhr, als mir etwas sanft den Hals entlang strich. Ich sprang auf und zückte meinen Dolch. Cassian saß seelenruhig gegen einen Baum gelehnt mit einem feinem Ast in der Hand, mit dem er mich eben noch auf dem Schlaf gerissen hatte.

Jetzt grinste er.

„ Cassian, ich schöre dir ich bringe dich um.", sagte ich grimmig.

„ Wir haben ein neues Mädchen auf der Schule. Sie ist Austauschschülerin. Ziemlich heiß.", sagte er als hätte er meinen letzten Satz getrost überhört.

„ Warum gehst du dann nicht und pikst sie mit dem Ast?", fragte ich und ließ mich im Schneidersitz zu Boden gleiten.

„ Ich würde diese durchaus lieb gemeinten Todesdrohungen vermissen.", erwiderte er sarkastisch.

„ Wenn du so weiter machst, bleibt es nicht bei Drohungen."

„ Ach komm, wir wissen beide dass du was für mich übrig hast.", sagte er und wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. Ich nahm ihm den Ast aus der Hand und schlug ihm damit volle Kanne auf den Kopf.

„ Autsch!", rief er aus.

„ Ich liebe es wenn du vor Schmerzen laut schreist.", sagte ich, stand auf und ging.

Na, dann wollten wir doch mal sehen, wie heiß diese Austauschschülerin denn wirklich war.

Satans TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt