Hel die Herrscherin der Toten

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Vom Aussehen her wird sie als eine weibliche menschliche Gestalt bezeichnet, die eine Hälfte von sagenumwobener Schönheit einer unberührten Jungfrau, edel und anmutig. Während die andere Hälfte eine schwarz-bläuliche Färbung aufweist die schon beinahe an abgestorbene Haut erinnert. Hel die Herrscherin der Toten, Gebierterin über Helheim das Reich der Verstorbenen, wurde einst von Odin in die eisige Gegend verbannt wo sie von nun an regieren sollte.

Für die Gebieter des Totenreiches gibt es viele unterschiedliche aber auch ähnliche Namen wie zum Beispiel Hades oder sogar Hel im Sinne von Hölle. Sogar die Märchengestalt Frau Holle (Ableitung Hölle, Hel) wird oft mit der bekannten Totenherrscherin gleichgesetzt.

Anders als die Wallküren die die gefallenen Krieger nach Walhal begleiteten, gründete Hel ihre eigenes Reich verborgen unter den Wurzeln der Weltenesche Yggdrasil. Hier empfängt sie die Menschen die an Altersschwäche, Krankheiten oder anderem Übel verstorben sind vorallem waren dies Kinder, Frauen oder Alte die nicht wie die Gefallenen nach Walhall zogen. Doch auch die verstorbenen Götter kehren in die Hallen der Hel ein sobald ihre Zeit gekommen ist. *Ertrunkene Menschen gehören der Meeresgöttin Rán zugeschrieben*

Hel's Reich setzt sich also aus verstorbenen Lebewesen zusammen die einem Strohtod erlegen sind also zum Beispiel auf dem Sterbebett ihr Ende fanden. Erreichen kann man ihre Welt nur über den Todenfluss Gjöll oder der goldenen Brücke Gjallarbrú. Diese Jenseitsbrücke wird von der Bewacherin Modgudr  gehütet, diese erfragt Herkunft und Namen der Reisenden. Ein anderer Bewacher des Höllenschlundes ist der scheußliche Höllenhund Garm dieser zu Fuße des Eingangs liegt. Auf den ersten Blick könnte man meinen er verrichte seine Arbeit überhaupt nicht gut, da er unaufmerksam und unbeachtet die Reisenden an sich vorbeiziehen lässt, entschließen sich diese jedoch den Rücktritt aus dem Totenreich anzutretten so stellt sich ihnen Garm in den Weg und verhindert jeglichen Fluchtversuch.

Hel lebt in recht beschaulichen Verhältnissen:

Ihr Wohnsitzt heißt Eljudnir (Elend) dort speist sie an ihrem Tisch Hungr (Hunger) und mit ihrem Messer Sultr (Verschmachtung). Diesen betritt man über die Schwelle Fallandaforad (fallende Gefahr). Dort befindet sich ihr Bett Kor (Sarg) und dessen Bettvorhang Blikijandabol (blinkendes Unheil). Zur ihren Diensten stehen zu einem die Magd Ganglot (Trägertritt) und der Knecht Ganglati (Langsamtritt).

Hel ist eine Gestalt die sichtlich vom Zwispalt geprägt scheint. Stets handelt sie gerecht und diplomatisch mit dem Urteil verstorbener und eröffnet denen ihr verdientes Schicksal in ihren Räumlichkeiten. Zu einem wird ihr Reich als ein an sich widersprüchlicher Ort des lebendigen Treibens und der wärmenden Zuflucht beschrieben wobei dies nur für jene gilt, die ihr Leben nur in Unschuld wahrten. Verbecher, Sünder, Diebe und Mörder schmachteten in ewiger Finsternis und Kälte geplagt von Hunger und anderem Elend. Desweiteren mussten ihre verstorbenen Körper als Nahrung für den Neiddrachen Nighöggr erhalten, der ihnen das Fleisch von den Knochen nagte, wenn er dies nicht gerade an den Wurzeln Yggdrasils tat.

Helheim ist also ein Ort des Eises und der Kälte aber auch des Feuers wie man im Vergleich zur christlichen Kirche sehen kann. Doch im Falle der Hel gilt das Feuer eher als reinigenden Bad der Flammen um die Seele sozusagen von den Sünden zu trennen.

Tiere Hella's

Nochmal ein paar Sätze zu Garm. Er wird oft mit dem grieschichen Höllenhund Kerberos gleichgesetzt, obwohl es sich natürlich nicht um das selbe Tier handelt. Statt der drei bekannten Köpfe des Kerberos besitzt Garm jedoch vier Augen mit denen er seine Umgebung stets im Blick behält. Natürlich gibt er auch acht damit keine ungebetenen Gäste wie die Asen Helheim betrachten aber vorallem sollte niemand aus dem Totenreich entkommen. Jedoch gibt es auch hier eine Ausnahme: Herzensgute Menschen die ein unschuldiges Leben voll Nächstenlibe zu Alten und Schwachen führten haben die Möglichkeit dem Garm einen sogenannten Hel-Kuchen anzubieten um ihn gnädig zu stimmen.

Neben dem Höllenhund Garm besitzt sie auch ein treues jedoch dreibeiniges Ross. Sein Fell ist von einer grauen Färbung und es trägt den Namen Helhesten. Mit ihm reitet sie um verlorene Seelen in ihr Reich zuführen den bei jedem dazugekommenen Verstorbenen liegt ihr nur ein Ziel vor Augen: ihre Toten Armee vergrößern.

Wie ich breits erwähnte liegt ihre Macht als auch die Größe ihres Reiches bereits in einem solchen Ausmaß, dass selbst Götter hierher gleitet werden (Baldur). An Ragnarök schließt sie sich letztendlich mit ihrem Vater und ihren Geschiwstern und den restlichen Riesen zusammen um gegen die Götter zu kämpfen.

Überlieferungen was nach bzw. während Ragnarök mit ihr geschah sind nicht überliefert, genauso wenig wie mögliche Beziehungen oder Kinder.

Zitate der Hel

(ich bin mir sicher das wenn wir ihr begegnen würden, was hoffentlich erst in vielen vielen Jahren eintreffen wird, sie folgendes sagen würde)

"Nächstenliebe lebt mit tausend Seelen, Egoismus mit einer einzigen und die ist erbärmlich" - ich glaube das Zitat spricht für sich.

"Mit einer Kindheit voll Liebe kann man ein halbes Leben hindurch die kalte Welt aushalten" - auch Hel hatte keine schöne Kindheit als sie von ihrer Mutter getrennt, von ihrem Vater verstoßen in das kalte einsame Niflheim geschickt wurde. Und dennoch blieb sie gnädig mit den Menschen sofern diese ihr Leben sinnvoll nutzten.

"Das Wichtigste auf dem Weg unseres Lebens ist, dass wir dem Leben und der Liebe nicht aus dem Weg gehen"

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