Kapitel 61

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"Okaaaaay chill, Robyn! Ich weiß, dass du mich liebst, aber versuch doch bitte deine Begeisterung über mich ein wenig zu unterdrücken. Mann, das ist doch peinlich...", kam es am nächsten Morgen von Fabio, als er in unser Klassenzimmer trat und ich nicht anders konnte als ihn freudestrahlend anzulächeln. Dass es überhaupt nicht wegen ihm war, wusste er offensichtlich nicht.

Ich warf ihm einen Kussmund zu und berichtete Ceil weiter, was Adrian alles so erzählt hatte und würdigte Fabio keines Blickes mehr. Ich erzählte und erzählte und erzählte und Ceil musste mich nach nicht einmal zwei Minuten lachend bremsen.

"Ruhig, Robyn! So schnell wie du redest, bleibt mir keine Zeit zu kapieren, was du da eigentlich erzählst!"

"Ist ja nichts Neues bei dir," kam es von hinten. Ich war so glücklich, dass ich mich für Ceil nicht einmal aufregen konnte und erzählte einfach weiter, dieses Mal jedoch einen Bruchteil einer Sekunde langsamer.

"Ach jetzt versteh ich!", hörten wir Fabio kurz darauf sagen. "Dein Lover ist wieder da, stimmt's?" Selbst diese Bemerkung machte mir nichts aus und ich ließ Fabio mit sich selber kommunizieren.

"Na toll, kaum ist dieser unübertreffliche Charmeur wieder im Lande, bin ich mal wieder außen vor. Tolle Freunde seid ihr mir...", beschwerte er sich nach weiteren sechzehn Sekunden ohne Aufmerksamkeit unsererseits. Ich konnte nicht anders als schmunzeln und drehte mich halb zu ihm um.

"Hey du Dramaqueen! Sei doch mal nicht so ein Schmollmund. Du bist in letzter Zeit ununterbrochen pms! Ist ja schlimmer als Ceil und ich zusammen. Also, hab dich nicht so, du Keks. Wir haben dich immer noch lieb", fügte ich lächelnd hinzu.

In dem Moment klingelte der Gong und der Schultag begann. Ich hatte schon die ganze Nacht gewusst, dass ich mich wahrscheinlich nicht einmal ansatzweise minimal würde konzentrieren können, aber ich versuchte es trotzdem so gut ich konnte. Nach nicht einmal einer Viertel Minute schaute ich sehnsuchtsvoll auf mein iPhone in der Hoffnung, dass die erste Stunde bald rum sei. Ich stöhnte, als ich die Uhranzeige las und fuhr sogleich erschrocken zusammen, als mein Handy vibrierte. Ich schaute verwundert auf das Display. Eine neue Nachricht von Dan.

"Hi Süße, ist viel zu lange her! Was sagst du zu einer Runde Billard am Wochenende?"

Süße???

Iiiih. Ich war niemandes Süße und würde nie im Leben jemandes Süße werden! Ich kotzte leise vor mich hin, während ich Dan antwortete. Wir hatten uns seit der Nacht ohne Erinnerung nicht mehr gesehen, es war also wirklich keine schlechte Idee. Und außerdem hatte ich schon lange auf den Tag gewartet, wo ich Adrian meine neuen Billardkünste zeigen konnte!

"Hi 'Nenn-mich-nie-wieder-Süße'-Süßer! Ich bin dabei!! Adrian wird die Überraschung des Jahrhunderts erleben! :-)", tippte ich verstohlen unter dem Tisch. Ich brauchte ja nicht gleich in der ersten Stunde mein Lehrer-Karma zu versauen.

Kurz darauf kam von Dan eine Antwort. Eine Antwort, auf die ich nicht vorbeireitet gewesen war: "Ach, das hatte ich grade glatt vergessen! Dachte eigentlich wir könnten uns alleine treffen...?"

Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Er verbarg vor mir doch irgendwas? Wieso plötzlich dieses komische Benehmen? Was hatte ich nur getan? Ich entschloss, dass es wahrscheinlich besser war, mit ihm ein wenig zu scherzen.

„Soso, will der gute Herr jetzt ein Date, nachdem er jegliche Verabredungsversuche meinerseits vehement abgeblockt hat? ;-)"

Daraufhin kam lange erst einmal nichts. Schön langsam wurde ich nervös. Was war nur los mit ihm? Wollte er sich mit mir treffen, um doch endlich mal darüber zu reden, was in dieser Nacht passiert war?

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