Kapitel 64

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Ihr seid so genial!!!
4000 Reads!!!!
Wooooow! Uns sind grad beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen ;)
Deswegen gibts gleich noch ein außerplanmäßiges Kapitel :)
Macht weiter so, das motiviert uns total!!

Tyskerfie & HeyGuys77

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„Du hast mich geküsst."

Ich hielt die Luft an. Und wurde fast bewusstlos.

„W-was?", fragte ich dann geschockt. Das hier war viiiel schlimmer als ich mir hatte vorstellen können.

„Wir saßen hier und haben geredet. Beziehungsweise du hast geredet, ununterbrochen gequascht hast du." Er lächelte schief. „Und dann, naja... Du wurdest sehr zärtlich."

Ich bekam kaum Luft.

„Und dann..." Dan seufzte. Er brauchte nicht mehr zu sagen.

„Warum hast du nichts gemacht? Mir scheint, als wärst du bei Weitem nicht so blau gewesen wie ich - warum zum Henker hast du mich nicht davon abgehalten?" Ich klang verzweifelt und das merkte Dan. Ein enttäuschter und verletzter Ausdruck kam auf sein Gesicht und ich bekam plötzlich ein schlechtes Gewissen.

„Robyn... Ich mag dich... Und ich dachte du meinst es ernst."

Ach du heilige Scheiße, in was hatte ich mich hier reingeritten?!

„Aber?", fragte ich, denn irgendetwas sagte mir, dass Dan mir nicht alles erzählt hatte.

„Aber anscheinend war ich nur dazu da, deinem Liebeskummer abzuhelfen. Du hast plötzlich zum Weinen angefangen und gejammert, dass du Adrian vermisst." Es war deutlich, dass er vermied, mich anzusehen.

„Oh Maaaann...", sagte ich gedehnt, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Das hier war das schlimmste Schlamassel, das mir je zu Ohren gekommen war - und ich spielte die Hauptperson in dem ganzen Dreck!

Ich wusste nicht, was ich tun, sagen, denken sollte.

„Es tut mir so Leid", sagte ich schließlich. Es klang einfach nur lahm.

„Naja, nach heute Abend weiß ich wenigstens woran ich bin."

Ich spürte, wie ich rot wurde. Ich schaute beschämt in den Park und fühlte mich so unendlich dumm und grausam zugleich. Dan tat mir Leid. Und es war offensichtlich, dass er über meine Gefühle hinsichtlich Adrian Bescheid wusste.

„Ich fühle mich elend und es tut mir WIRKLICH Leid, Dan. Du bist nur nett zu mir gewesen... Du hast mich sogar zur Billard-Meisterin gemacht!"

Er lachte kurz. „Meisterin und Meisterin... Wir wollen ja nicht übertreiben." Ich kicherte, wurde aber wieder Ernst.

„Dan, ich mag dich auch. Nur nicht sooo..."

„Ist schon in Ordnung, Robyn. Wirklich. Es ist nicht so, dass ich dachte, du seist meine große Liebe."

Okay, autsch?

„Aber es hätte sich von mir aus vielleicht zu mehr entwickelt als nur eine Schwärmerei. Besser, dass es früh gestoppt wurde..."

Es war zum Schreien. Ich fühlte mich wirklich miserabel. Und schwor mir diesmal wirklich NIE wieder zu viel zu trinken!

Dan lächelte mich von der Seite an. „Falls es okay ist, würde ich aber trotzdem gerne ab und zu mit dir Billard spielen. Dann gewinne ich auch mal." Ich grinste, nahm kurz seine Hand und drückte sie. Sein Gesichtsausdruck versprach mir, dass alles schon in Ordnung kommen würde.

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Ich ging mit gesenktem Kopf den restlichen Weg nach Hause. Ich war zum einen erleichtert darüber endlich Klarheit bekommen zu haben, aber zum anderen war ich traurig über das, was ich gemacht hatte. Was war ich nur für ein mieses Schwein.

Ich freute mich auf mein Bett, denn ich war komplett durchgefroren. Wir hatten noch eine Stunde ungefähr nur da gesessen und geredet. Über alles mögliche. Und das war gut gewesen, denn die Stimmung zwischen Dan und mir war normal entspannt gewesen, als wir uns mit einem kurzen Drücker verabschiedet hatten.

Kurz vor meiner Einfahrt zog ich die Kapuze vom Kopf und holte meine Schlüssel raus. Ich bog um die Ecke und knallte volle Kanne in eine Person rein.

„Au, verdammt noch mal!", rief ich genervt und starrte daraufhin in Adrians Gesicht. Was zum...?

„Tut... Mir leid."

„Was machst du so früh hier draußen?", fragte ich ihn völlig perplex. Ich hatte wahrlich nicht gedacht, ihn jetzt hier zu treffen. Und ich war überhaupt nicht dafür bereit! Ich musste noch all das verarbeiten, was Dan mir erzählt hatte.

„Ich fahr heute früh in die Arbeit." Er wirkte komisch distanziert und schaute mich misstrauisch an.

„Na dann viel Spaß", erwiderte ich mürrisch und wollte an ihm vorbei gehen.

„Gut geschlafen?", fragte Adrian mich jedoch, während er seine Tasche in sein Auto schmiss. Irgendetwas an seinem Ton ließ mich stehen bleiben. Ich wusste nicht, was ich erwidern sollte.

„Dachte ich mir schon..." murmelte er und machte die Autotür auf. Mir wurde bewusst, was er dachte und ich schaute ihn wutentbrannt an.

„Du hast überhaupt keine Ahnung!"

Ich sah noch, wie sich sein Gesicht zu einer leicht irritierten Grimasse verzog, aber da hatte ich schon die Tür hinter mir mit einem lauten Knall zugeschmissen. Wütend und den Tränen nahe streifte ich meine Schuhe von den Füßen und ließ sie achtlos mitten im Gang liegen. Ich merkte, dass ich völlig übermüdet war und mich einfach nur nach meinem Bett sehnte. Ich machte mir nicht die Mühe, mich wieder umzuziehen, sondern schlüpfte so wie ich war unter die dicke Bettdecke.

Bis dahin hatte ich noch gar nicht gemerkt, dass mir die Tränen über die Wangen liefen. Zu kraftlos, um sie wegzuwischen, ließ ich sie einfach auf das Kopfkissen fallen und schloss die Augen in der Hoffnung, einen traumlosen Schlaf zu finden.

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Als ich irgendwann wieder aufwachte, war es bereits hell draußen und meine Augen fühlten sich verquollen an. Mein Kopf dröhnte, aber dieses Mal konnte ich wenigstens mit Sicherheit sagen, dass es nicht vom Alkohol kam. Langsam stand ich auf und setzte wacklig einen Fuß vor den anderen, um ins Bad zu kommen. Dort erschrak ich erst einmal vor meinem Spiegelbild. Meine Augen waren angeschwollen und gerötet, darunter hatten sich dunkle Augenringe gebildet. Auf meinen Wangen waren noch die Tränenspuren erkennbar und ich fragte mich, wie lang ich wohl noch geweint hatte. Als mir plötzlich wieder bewusst wurde, was in meinem Leben gerade alles schief ging, hätte ich am liebsten gleich wieder angefangen zu heulen, aber ich schniefte nur einmal und versuchte dann, mich zusammenzureißen.

Meine Wangen waren gerötet und ich merkte, wie meine Knie zitterten. Kraftlos sank ich auf den kalten Fliesenboden und lehnte meinen Rücken an den Badewannenrand. Hatte ich Fieber? War das jetzt der endgültige Zusammenbruch?

'Reiß dich zusammen!', ermahnte ich mich selbst und holte aus dem Apotheker den Fieberthermometer. Als er endlich zum Zeichen, dass er fertig war, piepte, bestätigte sich mein Verdacht und ich nahm gleich ein fiebersenkendes Mittel, bevor ich mich wieder ins Bett legte und im Schlaf wieder versuchte, alles zu vergessen.


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