Kapitel 60

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Völlig euphorisch und angeheitert von der Flasche Wein, die Adrian aufgemacht und hauptsächlich ich getrunken hatte, lag ich in meinem Bett und konnte auf überhaupt gar keinen Fall zur Ruhe kommen. Die Idee zu schlafen, war ungefähr so weit hergeholt, wie dass ich einen Bachelor in Chemie schreiben würde. Jemals.

Argentinien...

Ich hatte mich in Argentinien verliebt. Ich war zwar noch nie dort gewesen, nicht einmal in Südamerika, um genau zu sein, aber ich liebte Argentinien. Weil Adrian Argentinien liebte.

Er hatte mir in allen Details von den Gerüchen, den Menschen, dem Essen, der Natur erzählt. Ich hatte das Gefühl selber dort gewesen zu sein. Sein Aufenthalt am anderen Ende der Welt war fantastisch gewesen und ich konnte nicht anders, als ein wenig eifersüchtig zu sein. Ich wollte auch reisen, ich wollte auch die Welt erleben, anstatt immer nur hier Zuhause rumzuhängen.

Gleichzeitig bewunderte ich Adrian auch. Er war einfach so... so... so verdammt cool. Im Ernst, ich wünschte ich würde so sein wie er.

Ein Junge.

Haha okay, nicht soooo. Aber ich wollte auch cool sein. Ich wollte so cool sein, dass ich seine ganze Aufmerksamkeit hatte...

Ich wälzte mich auf die Seite und dachte daran, wie es wohl wäre wenn ich jetzt wieder in Adrians Bett liegen würde. Ich wurde rot bei dem Gedanken und merkte wie mein Herz zu rasen begann. Dan, dieser Vollpfosten, hatte doch tatsächlich Adrian erzählt, ich hätte in seinem Bett geschlafen!! Zum GLÜCK hatte Adrian ihm nicht geglaubt und es als einen Scherz abgetan. Ich hatte natürlich nicht die geringste Absicht die Sache klar zu stellen... Idiot.

Ich drehte mich auf den Rücken und starrte an meine Decke. Ich sehnte mich soooo sehr danach, Adrians Stimme zu hören und sein Lächeln zu sehen. 'Ich habe mich unter Kontrolle und komme mit der Situation besser klar' MEIN ARSCH. Ich war noch nie so verliebt gewesen wie eben jetzt. Und ich hatte nicht den blassesten Schimmer was ich damit anfangen sollte.

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Irgendwann war ich dann doch selig mit einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen und wachte am nächsten Morgen mit so viel Energie auf, wie ich sie schon seit Langem nicht mehr verspürt hatte. Gut gelaunt ging ich duschen, dann frühstückte ich gemütlich und las nebenbei, was ich auch schon viel zu lange nicht mehr getan hatte. Nach dem Frühstück überlegte ich mir, was ich noch tun könnte und entschied mich dafür, mein Zimmer mal wieder blitzblank aufzuräumen und zu putzen. Die Haare band ich mir schnell zu einem hohen Pferdeschwanz, damit sie mich nicht störten, machte meine Hardrock-Playlist an und sang laut mit, während mein Zimmer immer ansehnlicher wurde. Nach einer Stunde betrachtete ich zufrieden mein Werk. Und schon wusste ich, was ich als nächstes tun würde. Etwas das ich schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr getan hatte: zeichnen.

Gleich nachdem ich mir etwas zu essen geholt hatte.

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Eine ganze Weile später besah ich mein Kunstwerk. Ich war ein wenig aus der Übung, aber je länger ich an dem Motiv saß, desto geschmeidiger strich der Bleistift über das Papier und letztendlich war ich ganz zufrieden, auch wenn es bei Weitem noch nicht fertig war.

Kaffee. Jetzt musste eindeutig Kaffee her.

Ich stellte die Kaffeemaschine in der Küche an und während sie warm wurde, ging ich auf die Suche nach etwas Süßem. Ich fand Schokolade, Kekse und sogar eine Packung Pralinen. Meine Mutter hatte wirklich an alles gedacht, stellte ich mit einem Lächeln fest.

Zur Feier des Tages schnappte ich mir die Packung Pralinen und legte sie auf dem Tisch ab, um mir den Kaffee zu machen, als es an der Tür klingelte.

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