Kapitel 85

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"So so", sagte plötzlich jemand direkt hinter mir. Ich schrie kurz auf und hätte die Flasche fast fallen gelassen.

Ich schaute Adrian mit großen Augen an, ich hatte ihn gar nicht kommen hören. Er grinste mich an, nahm mein Weinglas und nahm einen Schluck. Jetzt lächelte er noch mehr.

"Du nimmst nicht nur einfach einen sechzig Euro Wein, ohne zu fragen, nein, du trinkst fast die Hälfte, bevor wir überhaupt essen und schüttest den Rest dann auch einfach in das Essen, ohne mit der Wimper zu zucken." Er schaute mich fast erstaunt an und ich wurde auf ein Mal sehr rot im Gesicht. Hatte er gerade sechzig Euro gesagt?

"Entweder hast du keine Ahnung von Wein oder du bist einfach eiskalt", stellte er amüsiert fest.

"Auch schon wach", war das einzige, was mir in dem Moment einfiel und ich schaute schnell wieder zum Essen. Auf einmal merkte ich, wie Adrian direkt hinter mir stand.

"Das riecht verdammt gut. Du darfst gern öfter kochen." Der Schalk in seiner Stimme, ließ mich herumfahren, um ihm eine gepfefferte Antwort zu geben, aber da machte mir meine Atmung einen Strich durch die Rechnung, als ich nur wenige Zentimeter vor Adrian stand. Er war so nah. Viel zu nah. Und er sah mich einfach nur an. Mein Herz pochte so hart, dass ich dachte, meine Rippen würden gleich zerspringen. Meine Hände hielten sich krampfhaft an der Kante hinter mir fest, so fest, dass meine Knöchel bestimmt schon weiß hervor traten. Ich war wie gelähmt.

Adrians Blick wanderte zu meinen Haaren und ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Er nahm gedankenverloren eine Haarsträhne in die Hand und wickelte sie um seinen Finger, bevor er mir wieder in die Augen sah.

"Ich mag deine Haare. Das Braun steht dir wirklich gut."

Oh nein. Freunde. Wir sollten doch nur Freunde sein.

"Danke", murmelte ich und drehte mich schnell wieder zu der Soße um und tat so als müsste ich darin herumrühren. "Ich hoffe, du magst Sechzig-Euro-Weißwein-Sahne-Soßen?", fragte ich dann betont munter und hörte ein raues Lachen hinter mir.

"Nicht mögen, lieben!"

Bei seinen Worten warf ich ihm einen Blick über die Schulter zu.

"Dein Ernst? König der Löwen?", fragte ich schmunzelnd.

"Ich liebe Disney-Filme", erwiderte er grinsend und ich musste laut lachen. Er stellte sich neben mich und sah mir dabei zu, wie ich die Soße abschmeckte und noch ein bisschen nachwürzte. "Magst du etwa keine Disney-Filme?" Er hatte eine gespielt entsetzte Miene aufgesetzt.

"Nö", antwortete ich nebenbei, während ich die fertigen Nudeln abgoß. Sein nun wirklich entsetztes Gesicht war ein Bild für Götter und ich musste wieder lachen. "Nicht mögen, lieben", wiederholte ich dann seine Worte.

"Du bist unmöglich, einfach unmöglich..."

'Und deswegen liebst du mich.' Beinahe wären mir diese Worte raus gerutscht, aber ich konnte mich gerade noch bremsen.

"Du kannst schon mal den Tisch decken. Ich bin gleich fertig", wies ich ihn stattdessen an und versuchte mich und meine völlig verrückt spielenden Hormone wieder unter Kontrolle zu bringen. Während Adrian mit ruhigen Handgriffen und scheinbar völlig gelassen Teller, Gläser und Besteck auf dem Tisch platzierte, sprach ich mir unaufhörlich zu, dass wir nur Freunde sein würden, sein konnten. Es war fast schon wie ein Mantra, wie ich die Worte in meinem Kopf immer und immer wieder wiederholte, in der Hoffnung, dass ich mich irgendwann damit abfinden konnte.

Darauf bedacht, möglichst gelassen zu wirken, schaufelte ich zwei Teller voll mit Nudeln und Soße und stellte dann einen vor Adrian und den anderen vor mir ab. Als ich mich setzte, stieß ich mit meinem Knie an seines und sofort durchzuckte mich ein elektrischer Stoß. Oh Mann, das konnte doch jetzt nicht jedes Mal so sein...

"Also dann, guten Appetit!" Ohne auf Adrian zu warten, schaufelte ich mir die erste Gabel voll und stopfte sie mir in den Mund. Ich hatte dermaßen Hunger, dass mich jetzt gerade eben nichts von diesem Essen hätte abhalten können.

Ich sah, wie Adrian ebenfalls den ersten Bissen nahm und sich sein Mund dann zu einem Lächeln verzog. Ha! Es schmeckte ihm also!

"Ich engagiere dich hiermit offiziell als meine Köchin!"

Da ich ja dank meines kleinen Zusammenstoßes genau wusste, wo sich Adrians Schienbein befand, traf ich es extrem zielsicher und er sog scharf die Luft ein.

"Gut, das hatte ich verdient." Aber schon schlich sich wieder dieses schelmische Grinsen auf sein Gesicht und ich wusste, es tat ihm keineswegs leid, das gesagt zu haben. "Danke Robyn, dass du für mich gekocht hast. Es schmeckt fantastisch!", fügte er aber dann doch artig hinzu und ich war ein bisschen versöhnt. Schnell hatte ich meinen ersten Teller verputzt und ich stand auf, um mir eine zweite Portion zu holen.

"Magst du auch noch was?", wollte ich von Adrian wissen, aber dieser zeigte verdutzt auf seinen halb vollen Teller.

"Wie kannst du so schnell essen?"

Ich grinste breit. Bei Spaghetti hatte ich da noch nie Probleme. Schon gar nicht mit einer leckeren Sahnesoße.

"Tja...", sagte ich aber nur und setzte mich wieder ihm gegenüber. Adrian schüttelte nur leise lachend seinen Kopf. Ich liebte dieses Lachen... Und die kleinen Lachfältchen, die sich um seine Augen bildeten... Und die Ansätze von Grübchen in seinen Wangen... Und... Mooooment! Freunde, nicht mehr, nur Freunde! Ich musste mich schnell wieder zur Räson bringen.

Fix nahm ich noch einen Schluck von dem Wein.

"Ist das eigentlich wirklich ein Sechzig-Euro-Wein?"

"Ja, ist es", meinte Adrian nur trocken und ich sah mir den Wein mit gerunzelter Stirn an.

"Irgendwie schmeckt der genauso, wie jeder andere Zehn-Euro-Wein..." Dass dieser Satz ein Fehler war, merkte ich, als Adrian aufsprang, mit einem Schritt zu mir kam und mich dann von meinem Stuhl hob.

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Dupdidudeldilup... Neues Kapiii :)
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Tyskerfie & HeyGuys77

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