Heute würden Adrian und ich Freunde werden.
Und zwar beste Freunde.
Voller Tatendrang lief ich nach unten, schnappte mir nur schnell meinen Schlüssel und rannte in meinen Hausschuhen zu Adrian rüber.
Ich klingelte.
Keine Reaktion.
Stirnrunzelnd sah ich die verschlossene Tür an und klingelte nochmal.
Endlich hörte ich drinnen das Trampeln von Füßen, die sich der Tür näherten und unwillkürlich lächelte ich. Die Tür wurde aufgerissen und ein total verpennter Adrian stand vor meiner Nase. In Boxershorts.
Nur in Boxershorts.
Und beinahe hätte ich meine Vorsätze wieder über Bord geworfen und mich ihm an den Hals geschmissen und in das nächste Zimmer gezerrt. Aber nur beinahe. Stattdessen grinste ich ihn an. Warum war er denn so verschlafen? Er hatte seine Augen noch nicht einmal richtig offen und sah mich nur durch kleine Schlitze an.
"Robyn? Was machst du denn um diese Uhrzeit hier?"
"Wieso um diese Uhrzeit? Wie spät ist es denn?" Ich war so putzmunter, dass ich noch gar nicht auf die Uhr gesehen hatte.
"Es ist halb acht", grinste er, "das heißt, du hast mich gerade nach gefühlten drei Stunden Schlaf geweckt."
"Dann ist es ja gut, dass ich dir jetzt einen extra starken Robyn-Spezial-Kaffee mache", erwiderte ich und drückte mich einfach frech an ihm vorbei in seine Wohnung. Ohne zu zögern lief ich in die Küche und suchte mir die Sachen zusammen. Hier kannte ich mich ja inzwischen ganz gut aus. Als ich mich einmal umdrehte, lehnte Adrian grinsend in der Tür, die Augen noch immer auf halbmast.
"Und das tust du weshalb?"
Oh Gott, er war so heiß, wie er da einfach lässig halb nackt in der Gegend rum stand... Stop! Konzentration!
"Wir haben heute etwas vor. Du hast doch Zeit?", fragte ich, als mir siedend heiß einfiel, dass das ja auch ein Problem sein könnte.
"Mmhhh." Ich nahm das mal als Zustimmung.
"Aber du solltest dir vorher noch etwas anziehen", fügte ich hinzu und wackelte spielerisch mit den Augenbrauen. Er sah kurz an sich runter, als wüsste er nicht mehr, was er gerade anhatte oder besser gesagt NICHT anhatte. Dann sah er wieder breit grinsend zu mir.
"Könnte sein. Bin gleich wieder da." Er war schon weg, als er seinen Kopf nochmal kurz durch die Tür steckte. "Dafür schuldest du mir was."
"Jaja", murmelte ich lächelnd vor mich hin und stellte die Kaffeemaschine an.
- - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Der Kaffee war gerade fertig, als Adrian wieder in die Küche kam. Seine Haare waren vom Duschen noch nass und hingen ihm in ungebändigten Strähnen ins Gesicht.
"Ich hoffe, gemütlich ist okay, in was anderes bringst du mich heute nicht", meckerte er gespielt und zeigte auf sein Shirt, über das er eine kuschelig aussehende Trainingsjacke geworfen hatte.
"Das passt perfekt." Ich drückte ihm eine große Tasse Kaffee in die Hand, die größte, die ich im Schrank finden konnte.
"Mmhhh, Koffein." Mit einem kleinen Seufzen ließ er sich auf den nächsten Stuhl fallen und lehnte den Kopf mit geschlossenen Augen an die Wand hinter ihm. "Ich schätze mal, du sagst mir nicht, wo es hingeht?"
"In den Wald."
Überrascht öffnete er die Augen und sah mich an.
"Ich muss aber keine Angst haben, oder?"
"Nein, ich werde dich nicht entführen, dich nicht mit einem Messer bedrohen und dich auch nicht in kleine Stücke zerlegen, um dich dann dort zu verbuddeln", beruhigte ich ihn ernst und er schmunzelte.
"Na, dann bin ich aber beruhigt."
"Aber du brauchst deine Kamera."
"Wir fotografieren?"
Lächelnd nickte ich. Die Leidenschaft für die Fotografie teilten wir beide und ich wusste, dass ihm dieser Tag genauso viel Spaß machen würde wie mir. Ich hatte meine Tasse inzwischen ausgetrunken und stand auf.
"Ich muss drüben noch schnell was holen, dann können wir los. Ich bin in zehn Minuten fertig." Ich wollte an ihm vorbei laufen, aber Adrian hielt mich an der Hand fest und zog mich zu ihm. Er schlang seine Arme um mich und legte seinen Kopf mit geschlossenen Augen auf meinen Bauch. Sofort kribbelte alles in mir. Scheiß Schmetterlinge, könnt ihr euch nicht mal verpissen?!
"Wie kannst du nur so ein Morgenmensch sein?", nuschelte er in mein T-Shirt und ich wuschelte ihm lachend durch die Haare.
"Das ist heute eine Ausnahme." Er hob seinen Kopf und grinste schief. "Also dann bis gleich."
_______________________
Donnerstag ist Hearts-Tag!!
Hier wieder ein neues Update :)
Hoffentlich hats euch gefallen ;)Tyskerfie & HeyGuys77
DU LIEST GERADE
Hearts
Teen FictionRobyn ist 18, gerade mit ihrem Abitur beschäftigt und sehr darauf bedacht in Chemie nicht durchzufallen. Zumindest bis der neue Nachbar Adrian einzieht. 26, verdammt gutaussehend und... Single? Kein Wunder, dass er Robyn von der ersten Minute in sei...