Irgendwann wachte ich unruhig auf und blickte verwirrt umher. Wo war ich? Es war stockdunkel draußen und weit und breit war im Haus kein Licht an. Der Fernseher war an, aber der Film war schon längst zu Ende. Moment, das war nicht mein Fernseher? Und das war auch nicht mein Haus.
Langsam wachte auch mein Hirn auf und mir fiel ein, wieso, wie und wo ich war. Neben mir regte sich etwas und ich fuhr erschrocken zusammen. Adrian fuhr sich mit der Hand durch die Haare und murmelte etwas Unverständliches.
"Morgen, du Muffel", sagte ich zu ihm, doch er schlief schon wieder. Grinsend befreite ich mich aus seinem Griff und versuchte zu ignorieren, dass seine Berührungen mich immer noch nicht kalt ließen. So leise wie möglich stand ich auf und suchte mein Handy. Es war kurz nach sieben am Abend, wir hatten also den ganzen Nachmittag verpennt. Meine Mutter hatte mir vor drei Stunden geschrieben wo ich war, da das Auto ja wieder in der Einfahrt stand. Ich schrieb schnell zurück, dass ich bei Adrian war und noch nicht wusste, wie lange ich blieb.
Mein Magen knurrte plötzlich und mir wurde bewusst, wie hungrig ich war. Adrian musste es eigentlich nicht anders gehen, wir hatten ja nichts gegessen, seit wir wieder Zuhause waren. Also stapfte ich in die Küche und machte seinen Kühlschrank auf. Das machten Freunde doch so, oder?
Ich holte einige Sachen raus und suchte in Adrians Schränken nach einem Topf und einer Pfanne. Ich wurde relativ schnell fündig, füllte Wasser in den Topf und stellte ihn auf den Herd. Ich machte ihn an und begab mich daran, den Knoblauch, das Gemüse und den Bacon, den ich im Kühlschrank gefunden hatte, klein zu schnippeln. Ich goss Olivenöl in die Pfanne und als sie erhitzt war, tat ich die Zutaten hinzu und ließ es leise vor sich hin brutzeln.
Ein wenig Weißwein würde dem Essen nicht schaden, dachte ich und öffnete erneut den Kühlschrank. Hier war aber kein Wein zu finden. Also schlich ich mich nach unten in den Keller und suchte nach einem Vorratsraum. Ich öffnete die erste Tür.
Nö. Waschkeller.
Die nächste.
Nö. Abstellkammer. Mann, hatte er hier viel Müll rumstehen.
Jetzt war nur noch ein mir unbekanntes Zimmer möglich. Ich machte die Tür auf und das Licht an.
Wow.
Sein Ernst? Er hatte einen Weinkeller? Beziehungsweise, einen gaaanzen Raum nur für Wein? Ich ging hinein und schaute mir die hölzernen Regale an und staunte nicht schlecht, als ich einen Rotwein von 1987 heraus holte. Das war schon hartes Zeug hier, stellte ich fest. Obwohl ich sonst nicht viel von Wein wusste.
Also schaute ich einfach nach einem Weißwein und nahm dann eine gewöhnlich aussehende Flasche mit mir aus dem Raum. Bevor ich nach oben ging, schaute ich noch kurz in die Dunkelkammer und bewunderte die aufgehängten Fotos. Meine Fotos. Die würde ich mir später nochmal vorknöpfen.
Oben angekommen tat ich Spaghetti in das kochende Wasser und schüttete dann einen ordentlichen Schluck Weißwein in die Pfanne, der schnell zum Kochen und dann zum Verdampfen anfing. Danach tat ich Sahne dazu und ließ es vor sich hinköcheln. Ich ging ins Wohnzimmer und fand Adrian im Land der Träume vor. Also suchte ich Streichhölzer und machte einige Kerzen an. Schon viel gemütlicher!
Ich tippelte zur Vitrine, holte zwei Weißweingläser heraus und nahm sie mit in die Küche. Ich schenkte mir gleich ein Glas ein und nahm einen großen Schluck. Dann wartete ich ungeduldig darauf, dass die Pasta fertig war.
Währenddessen wurde mir klar, was eigentlich vorher geschehen war. Adrian hatte seinen Arm um mich gelegt. Und ich hatte mich an ihn gekuschelt. Und wir waren nur Freunde.
Oh Gott, wie peinlich.
Und wir waren so eingeschlafen! Ich merkte, wie ich leicht rot wurde. Oh Mann.
Ich schüttelte meinen Kopf, nahm noch einen Schluck Wein und nahm dann den Topf vom Herd. Ich schüttete das Wasser raus und stellte den Topf zurück auf den Herd. Dann nahm ich einen Löffel und schmeckte meine "Soße" ab. Naja, also der Weißweingeschmack hätte ja schon intensiver sein können.
Ich nahm also die Flasche und gab noch einmal einen ordentlichen Schuss dazu. Sah ja keiner.
"So so", sagte plötzlich jemand direkt hinter mir. Ich schrie kurz auf und hätte die Flasche fast fallen gelassen.
___________
Robyn und Adrian allein zu Haus... Mit einer Flasche Wein...
Montag gehts weiter ;)
Tyskerfie & HeyGuys77
DU LIEST GERADE
Hearts
Teen FictionRobyn ist 18, gerade mit ihrem Abitur beschäftigt und sehr darauf bedacht in Chemie nicht durchzufallen. Zumindest bis der neue Nachbar Adrian einzieht. 26, verdammt gutaussehend und... Single? Kein Wunder, dass er Robyn von der ersten Minute in sei...