Die nächsten zwei Tage lag ich die meiste Zeit einfach nur im Bett, weil für mehr meine Kraft einfach nicht ausreichte. Mama verwöhnte mich nach Strich und Faden und ich genoss es in vollen Zügen, auch wenn ich natürlich lieber gesund gewesen wäre, als mit einer triefenden Rotznase und schmerzenden Gliedern im Bett zu liegen. Aber gut. Ich versuchte einfach die positiven Seiten zu sehen.
Als es auf das Wochenende zuging, fühlte ich mich endlich wieder besser. Ceil hatte mich brav auf dem Laufenden gehalten, was ich in der Schule verpasste und auch Sandy hatte mir eine gute Besserung gewünscht und wartete nun darauf, dass ich mich bei ihr meldete.
Mir wurde mulmig, wenn ich nur daran dachte.
Wahrscheinlich wollte sie mich zamscheißen, was mir einfiel, ihren Bruder so mies zu behandeln. Wobei 'mies' in dem Fall wirklich eine Sache der Betrachtungsweise war. Ich wusste nämlich immer noch nicht, was ich getan hatte. Okay, mit Dan hatte ich Mist gebaut. Aber mit Adrian?
Nun gut, ich würde es einfach hinter mich bringen und dann schon sehen, was ihr so auf der Seele brannte, dass sie sich von Adrian sogar meine Handynummer organisierte.
Da ich mich schon besser fühlte, fragte ich sie, ob sie am Nachmittag zu mir kommen wolle. Relativ schnell kam ihre Antwort.
„Wollen wir uns nicht in einem Café treffen?" Sie nannte mir eine Adresse und arglos ließ ich mich darauf ein.
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Pünktlich öffnete ich die Tür und sah Sandy schon in einer Ecke sitzen. Ich war eingepackt wie im tiefsten Winter Sibiriens, da ich keine Lust hatte, mir gleich wieder was einzufangen.
Und Mama hätte mich anders nicht vor die Tür gelassen.
Als sie mich kommen sah, stand sie auf und umarmte mich.
„Hallo Robyn! Schön, dass es dir wieder besser geht!" Ihre Stimme war so herzlich, dass sämtliche Bedenken, die bis dahin vielleicht noch in meinem Kopf herumgeschwirrt waren, schlagartig wie weggeblasen waren. Wer so nett war, konnte einfach nichts Böses im Schilde führen. Wir setzten uns beide und bestellten uns erst einmal Kaffee und zwei große Stücke Kuchen.
„Also schieß los! Warum bin ich hier?" Jaaa, fallen wir mit der Tür noch ein bisschen mehr ins Haus, aber ich wollte jetzt endlich wissen, was hier abging. Ich hatte schon die letzten Tage ununterbrochen gerätselt und meine Neugier war nun einfach übermächtig. Sandy hatte jedoch gerade ein riiiiesiges Stück von ihrem Kuchen in ihren Mund geschoben und kaute und kaute und kaute und gestikulierte, dass sie reden würde, wenn sie geschluckt hatte. Meine Ungeduld wuchs.
"Siehst du, die Sache ist die...", fing sie an, nahm aber erstmal einen Schluck von ihrem Kaffee. 'Komm zur Sache, Mann!' "Naja, also... Dienstag in der Bar war's irgendwie..." Sie rang nach den Worten.
"Sehr komisch," beendete ich ihren Satz.
"Ja genau, komisch. Ich meine, Adrian hatte mir zwar schon das mit dir und Dan erzählt, aber als wir beide gekommen sind und euch gestört haben, naja..." Sie wusste echt nicht, was sie sagen sollte. Ich schnallte mal wieder gar nichts. Mit Dan und mir?
"Also, du sollst wissen, es braucht dir nicht irgendwie peinlich oder unangenehm sein oder so, weil Dan Adrians bester Kumpel ist, war. Ist? Naja auf jeden Fall... Ich find's toll für euch, wirklich. Aber Adrian ist momentan so komisch drauf, und ich dachte, vielleicht hast du eine Ahnung warum und...?"
"Moment, stopp!", schrie ich förmlich. "Sandy, was redest du da?"
"Naja, kurz nachdem Adrian aus Argentinien zurück gekommen ist, hat sich seine Laune irgendwie so verschlechtert. Er ist nicht der selbe.... Ich hab ihn natürlich schon gefragt, was mit ihm los ist, aber er spricht nicht mit mir. Dann hab ich Dan gefragt, aber die zwei sprechen irgendwie auch nicht wirklich miteinander. Und da du Dienstag Adrian bei der Treppe abgefangen hast, dachte ich, dass du vielleicht irgendetwas weißt? Auch weil Adrian sich - das darfst du ihm bitte nicht übel nehmen - irgendwie nicht so für Dan und dich freut. Ich glaube er muss sich noch dran gewöhnen dass sein Kumpel jetzt anderes im Kopf hat." Sandy schaute ganz betroffen aus und ich konnte ihr deutlich ansehen, dass sie besorgt war. Sie nahm wieder ein Stück von ihrem Kuchen. Ich schüttelte verwirrt den Kopf.
"Sandy, ich versteh das nicht. Was soll denn bitte mit mir und Dan sein?" Ich war ein großes Fragezeichen.
"Ähm, ihr seid doch jetzt..." Plötzlich wurde sie unsicher. "Ein Paar, oder?" Schnell stopfte sie noch ein Stück Kuchen in ihr Maul.
"Nein?! Wer sagt sowas?" Ich war entsetzt. Sandy schaute mich schockiert an.
"Aber ich dachte... Dan hat es doch Adrian erzählt?" Ihre Augen weiteten sich leicht. Oh mein Gott, was für ein Spast! Ich überlegte fieberhaft. Irgendwie hieß das, dass Dan es Adrian gesagt hatte, bevor ich überhaupt davon wusste, dass Dan was für mich übrig hatte. War er ein Idiot oder was?!
"Sandy, ich habe nichts mit Dan! Ich hab das erst am Dienstag mitbekommen. Und ich will definitiv nichts von ihm. Ich hab keine Ahnung, warum er das erzählt hat!" Sandy fasste sich ans Herz.
"Ach, was für eine Verwirrung!" Sie schüttelte bedauernd den Kopf und schien dann zu überlegen.
"Und was mit Adrian ist... Keinen blassen Schimmer! Aber du hast Recht, er verhält sich komisch. Und unfreundlich", fügte ich hinzu. Ich vermisste den netten, charmanten, frechen Adrian. Was hatte ich ihm getan, dass er nicht mehr so mir gegenüber war?
Moment! Vielleicht war er ja deswegen so so. Weil er angepisst war, dass ich mich an Dan rangemacht hatte. Also dachte er ja zumindest. Dan und er waren erwachsene Menschen, da sollte eine 18-jährige sich nicht einmischen. Wahrscheinlich. Oder? Fanden Männer nicht oft, dass Mädels ihre Kumpels von ihnen wegnahmen? Ich grübelte. Auch Sandy kaute nachdenklich ein weiteres Stück von ihrem Kuchen. Doch im Gegensatz zu meinem leicht betrübten Gesichtsausdruck, zierte ein verschmitztes Lächeln Sandys hübsches Gesicht.
"Was gibt's da zu grinsen?", fragte ich misstrauisch.
"Ach, gar nichts", versuchte sie sich herauszureden und stopfte sich das nächste Stück Kuchen in den Mund.
"Sandy, spuck's aus!" Ich hatte es satt, dass die Leute nicht mit mir redeten.
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Fast 5000 Reads!!!
Wir freuen uns so, dass unsere Geschichte so gut bei euch ankommt :)))Tyskerfie & HeyGuys77
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Hearts
Teen FictionRobyn ist 18, gerade mit ihrem Abitur beschäftigt und sehr darauf bedacht in Chemie nicht durchzufallen. Zumindest bis der neue Nachbar Adrian einzieht. 26, verdammt gutaussehend und... Single? Kein Wunder, dass er Robyn von der ersten Minute in sei...