Wir lächelten uns an und gingen Hand in Hand zurück in Richtung der Bar.
Wir traten durch die Tür und zogen sofort unsere Jacken aus.
„Dein Kellner ist übrigens auch da", sagte ich, während ich im Spiegel mein Make-up überprüfte. Und Ceil wurde doch tatsächlich rot.
„Er ist nicht MEIN Kellner. Er sieht bloß verdammt gut aus. Das musst du auch zugeben!"
„Okay, okay, aber jetzt gehen wir erst mal zu Adrian." Zum Glück war Adrians Arbeitskollege noch nicht da; wir hatten also noch ein wenig Zeit mit ihm alleine.
„Hey, da sind wir wieder! Ich wollte dir unbedingt noch meine beste Freundin vorstellen. Ceil, das ist Adrian. Adrian, Ceil." Ich unterstrich meine Aussagen mit entsprechenden Gesten.
Gut erzogen wie Adrian war, stand er auf, um Ceil zu begrüßen.
„Hi, freut mich sehr, dich kennen zu lernen."
Es hätte mich nicht gewundert, wenn er sich auch noch verbeugt hätte. In mich hinein grinsend, setzte ich mich. Während Ceil sich einen Cocktail bestellte, flüsterte Adrian mir zwinkernd zu: „Ist das die Arschlöchin?" Ich kicherte und flüsterte zurück: „Nicht mehr." Er nickte, als würde er wissen, was ich meinte. Ceil schaute dem Kellner hinterher.
„Er heißt José", sagte sie ganz verträumt. Adrian schaute mich verwundert an und wartete auf eine Erklärung.
„Ceil steht auf den Kellner." Ich zeigte unauffällig auf José, der auf dem Weg zur Bar war.
„Ja, und Robyn steht auf dich!", warf Ceil ein.
„Ceil!", zischte ich und trat sie mit voller Wucht gegen's Schienbein. Sie lachte nur und Adrian lächelte amüsiert.
„Dann ist es ja gut, dass ich noch zu haben bin", meinte er lässig. Ich lachte, als hätte er einen Witz gemacht.
Moment...was!? Er hatte gerade allen Ernstes zugegeben, dass es mit Sandy aus war! Ich konnte mir mein Grinsen nur schwer verkneifen.
„Sandy meint schon, ich werde den Rest meines Lebens alleine verbringen. Die hat anscheinend Angst, der Familienname wird nicht vererbt..."
Wooow, stopp mal! Was hatte Sandy damit zu tun? Und wieso sprach er plötzlich vom Kinderkriegen? Ich war noch nicht bereit für's Windelwechseln!
„Ist Sandy deine Schwester?", fragte Ceil unschuldig, wirkte aber interessiert. Ich wollte sie schon wegen ihrer Dummheit verarschen, als Adrian mir zuvorkam.
„Meine große Schwester. Zwei Jahre älter, benimmt sich deswegen wahrscheinlich auch als wäre sie meine Mutter." Mir fiel die Kinnlade herunter.
SCHWESTER??
S-C-H-W-E-S-T-E-R?
Schwester.
Plötzlich ergab alles einen Sinn. Ihre Vertrautheit ohne Zärtlichkeit, die gemeinsame Kindheit, Sandys Koffer...
Wie gestört war ich eigentlich? Ganz ehrlich, wie sehr war mir zwischen die Synapsen geschissen worden? Wieso hatte ich gedacht, Sandy wäre seine Freundin gewesen? Wieso hatte ich noch keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, dass Sandy eventuell zur Familie gehörte?? Das völlige Ausmaß dieser Erkenntnis traf mich, wie ein Schlag ins Gesicht: Ich Trottel hatte DIE Gelegenheit verpasst, ungehemmt mit Adrian zu flirten. Naja, also gut, ein bisschen hatte ich ja schon geflirtet, aber mit dem Gedanken, dass es nicht erlaubt war. Ich hatte mich selbst gequält - ganz ohne Grund. Ich begann zu kichern und zwar hysterisch.
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Wer hat schon vermutet, dass Sandy seine Schwester ist? ;)
Wir freuen uns wie immer über Kommentare, Votes und wenn ihr unsere Geschichte teilt ;)
Tyskerfie & HeyGuys77
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Hearts
Teen FictionRobyn ist 18, gerade mit ihrem Abitur beschäftigt und sehr darauf bedacht in Chemie nicht durchzufallen. Zumindest bis der neue Nachbar Adrian einzieht. 26, verdammt gutaussehend und... Single? Kein Wunder, dass er Robyn von der ersten Minute in sei...