Wettlauf gegen die Zeit

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"Kim​ Namjoon und Kim Seokjin bitte ins  Geschoss B kommen."

Jin schreckte aus seinem erholsamen Schlaf, setzte sich auf und stieß prompt mit seinem Kopf gegen etwas. Als er seine Augen öffnete erkannte er, dass es das Doppelstockbett war. Über ihm schlief Namjoon und in den beiden Doppelbetten neben ihnen wurden Hoseok, Yoongi, Jimin und Jungkook auch langsam wach.

"Hast du dir wehgetan?", Namjoon erschien zu seiner Rechten und reichte ihm ein Glas Wasser, welches er dankbar annahm.

"Nein nein, alles gut.", erwiderte Jin und nahm ein paar Schlucke, bevor er die durchsichtige Flüssigkeit einfach hinterkippte und das nun leere Glas müde in seinen Händen drehte.

Die Tür des Zimmers wurde aufgerissen und Yugyeom kam herein.

"Wenn ihr nicht sterben wollt, solltet ihr euch beeilen." Er blieb mitten im Raum stehen und sah vorwurfsvoll zu Namjoon und Jin.

"Für was denn?", wollte der Braunhaarige wissen und rührte sich nicht von der Stelle. Unbehagen machte sich in ihm breit, denn alles was sich außerhalb dieser vier Wände befand, war gefährlich. Diese Menschen hier konnten alles mit ihm machen und er wusste nicht, was genau sie vorhatten.

"Weiß ich nicht, aber ihr habt die Durchsage ja hoffentlich gehört. Also los, ich habe keine Lust wegen euch noch Stress zu bekommen. Da drüben in dem Schrank sind Klamotten." Yugyeom deutete auf den riesigen Schrank neben der Tür und verließ danach wieder das Zimmer.

Namjoon seufzte, stellte das Glas auf den Tisch unter einem der Fenster und ging zum Schrank, um sich eine Jeans und einen Pullover herauszunehmen. Jin tat es ihm gleich, nur dass er lieber eine Jogginghose nahm, da er Jeans teilweise ziemlich unbequem fand.

Nachdem die beiden sich nacheinander im Bad umgezogen hatten, verließen sie den Raum. An der Wand gegenüber lehnte Yugyeom und wartete ungeduldig auf sie. "Wurde ja auch mal Zeit", murmelte er und führte Namjoon und Jin durch mehrere Gänge. Während sie um eine Ecke liefen, hielt Namjoon dem Braunhaarigen seine Hand hin, welche dieser dankbar ergriff.

Namjoon wusste selber nicht, was Shin Sungkyeol mit ihnen vorhatte. Aber es war definitiv nichts Gutes, das spürte er. Trotzdem lief er weiter vorwärts, hinter Yugyeom her. Er musste Jin beschützen. Bei dem Gedanken an diesen, fiel ihm wieder ein, dass er ihm noch immer keine Antwort auf dessen Liebesgeständnis gegeben hatte. Er nahm sich vor, das später noch zu tun. Unbedingt.

"Da wären wir", sagte Yugyeom und blieb vor einer schwarzen Tür stehen.

"Seid ihr zusammen oder so?", grinste er und deutete auf die ineinander verschränkten Hände der beiden.

"Vielleicht", gab Namjoon zurück und Jin wollte gerade protestieren, da flog die Tür vor ihnen auf. Wie zu erwarten stand da Shin Sungkyeol und setzte einen verächtlichen Blick auf.

"Rein da", befahl er und zog Namjoon und Jin in den Raum.

"Verraten hast du uns. Uns alle.", begann Shin Sungkyeol, sobald er die Tür wieder geschlossen hatte. "Ich weiß nicht, was ich als erstes mit dir anstellen soll. Was sagst du, Seokjin? Soll ich ihm lieber seine Nägel rausreißen oder seine Zähne?"

Erschrocken weitete der Braunhaarige seine Augen und umklammerte Namjoon's Hand nur noch fester. Keines von beidem würde er bevorzugen. Namjoon hatte das nicht verdient.
Der Mann vor ihm begann zu lachen. "Dein Gesicht!", rief er und bekam sich gar nicht mehr ein. Jin war überhaupt nicht zum Lachen zumute. Am liebsten würde er sich jetzt irgendwo vergraben und nie wieder rauskommen müssen.

"Was wollen Sie von uns?", fragte Namjoon ruhig, doch innerlich brodelte es in ihm. Shin Sungkyeol hörte auf zu lachen und wurde wieder ernst.

"Nicht viel. Du weißt ja, wozu ich Seokjin haben wollte. Zwar hast du ihn mir gebracht, doch dann bist du mit ihm und fünf weiteren Herren davongerannt. Das war unreif und unverantwortlich von dir. Deswegen werde ich mit dir das gleiche tun wie mit Seokjin.", erklärte der Mann und kam ihnen näher. Sein ekelhaft stinkendes Parfüm stieg Jin in die Nase und ein Schauer lief ihm über den Rücken.

"Lassen Sie Jin gehen und nehmen Sie nur mich.", forderte Namjoon bestimmt, was Shin Sungkyeol auflachen ließ.

"Oh nein, das wäre doch viel zu langweilig", grinste er und lief um die beiden herum zu einem Schreibtisch.

"Kommen Sie herein", rief er und keine Sekunde später standen fünf weißgekleidete Männer mit Mundschutz im Raum. "Sie dürfen jetzt anfangen."

-

Yugyeom war gerade fertig mit frühstücken, da hörte er Schüsse in einem der oberen Stockwerke. Alarmiert rannte er nach oben und fand mehrere Männer, darunter welche, mit denen er seit mehreren Jahren arbeitete, vor der Tür der Gefangenen. Geschrei war von drinnen zu hören.

"Was ist denn hier los?", wollte er wissen und drängte sich zur Tür, um einen Blick in das Zimmer zu werfen. Der Anblick der sich ihm bot war grausam und wenn er sowas nicht gewohnt wäre, hätte er jetzt ein großes Problem mit seiner Psyche gehabt.

"Er ist durchgedreht und wollte ausbrechen. Shin hat gesagt, die sind nicht sehr von Bedeutung.", erklärte Youngjae ihm, welchen er schon lange nicht mehr als Freund ansah. Auf dem Boden lag Hoseok in einer Blutlache. Auf einem der Betten hockte Jungkook, der von Jimin festgehalten wurde. Er schrie sich die Seele aus dem Leib und Yugyeom konnte seinen Schmerz beinahe selbst spüren. Yoongi saß auf dem Boden, nicht weit entfernt von Hoseok's Körper. Fast hätte Yugyeom die Träne übersehen, die über Yoongi's Wange lief, so unscheinbar war sie. Es erinnerte ihn an Jackson. Er hatte ihm damals viel über seinen Cousin erzählt und auch wenn Yugyeom sich immer eingeredet hatte, dass Jackson ihm egal wäre, war dem doch nicht so.

"Es tut mir leid", flüsterte er, stürmte in den Raum und ließ sich neben Yoongi auf den Boden fallen. "Es tut mir so leid!", schluchzte er und brach zusammen.

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Die Story nähert sich dem Ende. Da ich sie endlich fertiggeschrieben habe kann ich sagen, dass es noch 9 Kapitel + ein Special geben wird, dann ist dieses Buch offiziell abgeschlossen.
Ich danke jetzt schon mal jedem, der bis hier hin gelesen hat <3