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An dem Ort, wo Jackson bedeutete auszusteigen, war kaum was los. Yoongi konnte nur eine kleine Gruppe von Menschen zu seiner Rechten ausmachen, sonst schienen sie hier die einzigen zu sein.
Jackson führte sie zu einer Treppe, die nach oben in die normale Welt führte.
Oben angekommen fanden sie sich in einem alten Haus wieder. Glasscherben von eingeschlagenen Fenstern lagen auf dem Boden verteilt, die Wände waren mit Spinnenweben bedeckt und es roch nach altem Holz.

"Wo sind wir hier?", sprach Jimin die Frage aus, die sich anscheinend jeder außer Yoongi stellte.
Kurz erklärte Jackson, dass dies einmal das Haus eines Schneiders gewesen war, bis dieser auf misteriöse Weise umgebracht wurde. "Heute komme ich hier durch in den Untergrund und zurück."
Daraufhin öffnete er die Haustür und trat nach draußen. Als alle das Uralte Haus verlassen hatten, schloss Jackson es sorgfältig ab und musterte die sieben Jungs.

"Also gut, ich bringe euch erstmal zu mir. Hat jemand Hunger?"
Niemand rührte sich, was Jackson mit einem Nicken zur Kenntnis nahm. "Okay, folgt mir."

Der Himmel färbte sich gerade hell, als Yoongi sich zu Namjoon und Jin gesellte, an deren Seite er seinem Cousin folgte, welcher schon zwischen den Bäumen verschwunden war. Ja, sie befanden sich in einem Wald, weit entfernt von jeglicher Zivilisation. Jackson hatte es schon immer bevorzugt in der Natur zu leben, mit der Begründung, dass er zum Untergrund einfach eine Abwechslung brauchte.

"Wie geht es dir?", fragte Yoongi an Jin gewandt. Der Braunhaarige konnte wieder normal laufen, doch Namjoon wich ihm trotzdem nicht von der Seite.

"Besser", Jin zwang sich ein Lächeln auf. Körperlich fühlte er sich wirklich besser, aber seelisch nicht. Yerin's Tod belastete ihn doch mehr als er dachte. Er hatte sie nie geliebt, doch trotzdem war sie ihm mit der Zeit wichtig geworden.

"Das freut mich."

-

Nach einigen Minuten kam die Gruppe an einem Wohnwagen an. Von außen war er mit grünen Blättern bemalt, und teilweise von Pflanzen umwachsen. Links befand sich ein Holztisch, der aus einen dicken Ast und einer runden Platte bestand. Rundherum waren kurze Baumstümpfe als Stühle aufgestellt. Direkt daneben hing zwischen zwei Bäumen eine schwarze Hängematte, die mit blauem Muster versehen war. Rechts vom Wohnwagen gab der Platz zwischen zwei Bäumen den Blick auf einen kleinen See frei. Grober Sand, vermischt mit kleinen Steinen glitzerte in der aufgehenden Sonne und ließ den gesamten Platz in einem warmen Licht erstrahlen.

"Hach, hier ist es ja schön!", gähnte Hobi und ließ sich auf einen der Baumstümpfe fallen. Jackson und Yoongi tauschten kurz Blicke aus und grinsten dann. "Ihr seid sicher müde. Kommt rein, ich habe genug Betten."
Jackson öffnete die Tür des Wohnwagens, die ein Knarrendes Geräusch von sich gab. Namjoon half Jin nach drinnen zu kommen und als er selbst im Inneren stand, sah er sich staunend um.

Auf der rechten Seite befand sich ein Tisch mit jeweils zwei Bänken, die einmal Autositze gewesen waren. Dahinter war das Steuer, in welches schon eine Pflanze eingewachsen war, die sich den Weg durch ein Loch im Fahrerfenster gebahnt hatte. Vor Namjoon und somit gegenüber der Tür stand ein großer silberner Kühlschrank. Darüber waren einige Regale angebracht, in denen Jackson sicherlich Geschirr oder Essen lagerte. Auf der linken Seite klappte dieser gerade zwei Doppelbetten von der Wand nach unten. Dazwischen war gerade so Platz, um in den hinteren Bereich zu gelangen. Dort erspähte Namjoon eine Tür, die sich als Badezimmer entpuppte, denn Jackson öffnete diese gerade, um einen Besen herauszuholen. Bevor er jedoch anfing sauber zu machen, klappte er noch zwei weitere Doppelbetten übereinander auf. Allgemein war alles in hellen Holzwänden und grauem Boden gehalten.

"Woah, können wir da oben schlafen?", fragte Jin erstaunt und zog Namjoon, als sei es das normalste der Welt, hinter sich her. "Klar, ihr könnt schlafen wo ihr wollt."
Müde hievte Jin sich nach oben und schmiss sich in die weichen Federn. "Ich danke dir für alles, Jackson.", lächelte Namjoon und kletterte dann zu Jin nach oben, um wenig später auch schon erschöpft einzuschlafen.

Als Namjoon seine Augen öffnete, sah er Jin's Gesicht direkt vor seinem. Der Braunhaarige schlief tief und fest. Er sah dabei so friedlich aus, wie ein Baby. Vorsichtig entfernte er Jin's Arm von seiner Taille und kletterte leise aus dem Bett. Alle anderen Matratzen, die Jackson aufgeklappt hatte, waren belegt. Jungkook schlief mit Tae direkt unter Jin, Hoseok teilte sich eine Matratze mit Jimin und Yoongi hatte sich allein in einem Bett breit gemacht. Schmunzelnd trat Namjoon aus der offenen Tür des Wohnwagens und entdeckte Jackson, der in seiner Hängematte ein Buch las. Als dieser seine Anwesenheit bemerkte, setzte er sich auf. "Du bist schon wach?"

"Ja, wie spät ist es denn?"
Jackson sah kurz auf seine Armbanduhr. "12:37. Du hast also sechs Stunden geschlafen."
Nur sechs Stunden.... Das war nicht viel, aber immerhin.

"Hast du Lust mir beim Kochen zu helfen? Ich dachte wir könnten Ramen machen", schlug Jackson vor und als Namjoon nickte, sprang dieser aus der Hängematte und führte den Silberhaarigen hinter das Wohnmobil. Zu Namjoon's erstaunen gab es da eine überdachte Außenküche. Mit dem Herd, Spüle, Schränken und einem weiteren Kühlschrank fehlte es an nichts.

"Deinem Blick nach zu urteilen, hast du das hier nicht erwartet", bemerkte Jackson und begann zu lachen.

"Da hast du recht", Namjoon stieg in sein Lachen ein und dies war der befreiende Moment, in dem ihm all die Last der letzten Tage und Stunden von den Schultern fiel.

Wettlauf gegen die ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt