Eighteenth Chapter

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„Können wir auf das Riesenrad?"

„Klar."

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Jungkook POV

Wir mussten nicht lange warten, nach knapp fünf Minuten durften wir in eine der Gondeln vom Riesenrad steigen. Mittlerweile war es komplett dunkel geworden, was den Jahrmarkt mit all seinen bunten Lichtern noch schöner erstrahlen ließ.

Jimin ging voran, immer noch den Plüschhasen fest an sich gedrückt und ich folgte ihm in die Gondel, wo ich mich direkt neben ihn setzte. Ich wollte ihm einfach so nah wie möglich sein und das Wochenende mit ihm in vollen Zügen genießen.

Wer weiß, wann sich das nächste Mal eine Gelegenheit dafür bieten würde...

Mit einem kurzen Ruck setzte sich das Riesenrad in Bewegung und ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Jimin.

„Jungkook, das ist so schön...", murmelte er fasziniert und blickte auf die leuchtende Festwiese hinab, die immer kleiner wurde, je höher wir fuhren. Ich lehnte mich ein bisschen hinüber, sodass sich unsere Oberkörper berührten und schaute ebenfalls hinab. Sein Gesicht war meinem plötzlich sehr nah, aber ich tat so, als würde ich mich nur für die Aussicht interessieren.

Ein bisschen ärgern... aber wer Seokjin zum besten Freund hat, der kann im Grunde nichts dafür...

„Jungkook.", erneut kam ihm mein Name über die Lippen.

„Mh?", ich wandte mich seinem Gesicht zu, es fehlten nur noch wenige Millimeter, dann würden sich unsere Nasenspitzen berühren.

„Danke, dass Du mit mir hier bist.", sagte er schließlich und ich lächelte. „Ich danke Dir, dass Du mitgekommen bist und einem Date zugestimmt hast."

„Ich...", er zögerte, und kam meinem Gesicht, insbesondere meinen Lippen noch ein Stückchen näher, dann redete er weiter. „Ich mag Dich sehr, Jungkook..."

Bei seinen Worten begann mein Herz unnormal heftig zu schlagen und ein seltsames Gefühl des Glücks durchströmte mein Inneres. Er... mochte mich also...?

Ich ihn auch...

Könnte sein, dass ich mit meinen Gefühlen vielleicht schon etwas darüber hinaus war, aber ich wollte nichts überstürzen, oder ihn gar damit verschrecken. Was, wenn er mich tatsächlich nur mochte, nicht mehr und nicht weniger...?

Also beschränkte ich mich darauf, ihm in die Augen zu sehen und seine Worte zu wiederholen, die der Wahrheit ja sozusagen entsprachen, nur eben... stärker. „Ich mag Dich auch sehr, Jimin... und ich wünsche mir, dass das hier nicht unser letztes Date sein wird.", traute ich mich noch hinzuzufügen, ehe ich gar nichts mehr sagen konnte, weil Jimin immer näherkam und mich schließlich von sich aus küsste.

Vollkommen wehrlos und benebelt von seinem Duft, ließ ich zu, dass er seine Lippen für mich öffnete und der Kuss somit um einiges intensiver wurde. Wir lösten uns erst voneinander, als das Riesenrad sich wieder herabsenkte.

„Jetzt haben wir den Ausblick verpasst.", sagte Jimin etwas atemlos, aber ich winkte ab. „Keine Ursache, denn erstens drehen wir bestimmt noch drei oder vier Runden und zweitens habe ich bereits einen ganz tollen Ausblick...", ich konnte mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.

„Ja ja...", murmelte er nur zurück und lehnte sich in der Gondel etwas nach hinten. „Am besten, wir lassen uns jetzt nicht mehr ablenken..."

-

Seine Worte waren leichter gesagt als getan. Wir schafften es zwar tatsächlich, uns im Riesenrad an dem wunderschönen Ausblick zu erfreuen, konnten aber danach nicht verhindern, uns immer wieder gegenseitig kleine Küsse zu stehlen. Aber das hier war schließlich ein Date, also von daher...

Wir aßen Crêpe, fuhren ein Karussell -noch eine Minute länger in dem Ding und mein Crêpe wäre wieder draußen gewesen- und spazierten weiter an den verschiedenen Verkaufs- und Losbuden vorbei.

Dabei erzählte Jimin von seiner Schulwoche und kam nochmal auf das Thema zurück, wie seine Freunde, abgesehen von Tae, erfahren hatten, dass wir uns trafen. Er erwähnte, dass einer seiner Kumpels, Yoongi, es wohl nicht so gut aufgenommen hatte, als er ihnen von uns erzählt hatte. Nach unserem Telefonat am Mittwochabend hatte sich Yoongi zwar per Nachricht bei Jimin entschuldigt, war in den letzten zwei Tagen aber noch verschlossener als vorher gewesen.

Diese Information war neu für mich, denn ich wusste ja, dass wir an dem besagten Morgen von seinem Kumpel gesehen wurden, und Jimin ihnen daraufhin das mit uns beiden gesagt hatte, aber nicht, dass es bei einen auf... Ablehnung gestoßen war.

Offenbar beschäftigte ihn das immer noch, denn sein Gesichtsausdruck wirkte bei seinem Bericht etwas gequält. Also fragte ich, ob dieser Yoongi generell eine Abneigung gegenüber Leuten hatte, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlten, was er aber verneinte. „Im Gegenteil, Yoongi ist sehr verständnisvoll und urteilt über niemanden einfach so... deswegen hat mich seine Reaktion auch so überrascht. Also negativ überrascht."

„Und ist es schonmal vorgekommen, dass er etwas zum Schluss erfahren hat, oder er sich... von einer Information hintergangen gefühlt hat?", fragte ich, aber Jimin schüttelte wieder den Kopf. „Nicht das ich wüsste."

„Wer weiß, vielleicht hat er einfach einen schlechten Tag erwischt. Und wenn er eher der verschlossenere Typ Mensch ist, dann hat ihn vielleicht irgendwas beschäftigt und ihm ist dann sozusagen der Kragen geplatzt, als er das von uns durch jemand anderen erfahren musste.", versuchte ich zu erklären.

„Ja, vielleicht hast Du recht... in letzter Zeit haben wir wegen der Schule öfter Partner- und Gruppenarbeit machen müssen, entweder hatte ich Tae als Partner, aber in letzter Zeit auch Yoongi... und wir verstehen uns auch super, aber ihm war bis jetzt nichts anzumerken, falls er irgendwie Probleme hat oder so...", rätselte Jimin und schenkte ihm ein, wie ich hoffte, aufmunterndes Lächeln. „Ich bin sicher, dass sich das aufklärt. Manchmal braucht man halt Zeit für sich und man hat auch mal Phasen, in denen man selbst nicht weiß, was los ist... aber alles was ihr tun könnt, ist, für ihn da zu sein."

„Danke, Jungkook. Ich hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen, aber nach Deinen Worten geht's mir damit besser."

„Dann ist ja gut.", sagte ich mit einem erleichterten Aufseufzen. Ich wollte nicht, dass Jimin sich wegen diesem Thema allzu sehr den Kopf zerbrach, zumal dies hier unser erstes Date war...

Wir umrundeten schweigend die nächsten Stände, aber das Schweigen war nicht unangenehm, eher so, als würde sich langsam die Müdigkeit in unseren Körpern ausbreiten. Meine Gedanken wurden bestätigt, als Jimin ein Gähnen zu unterdrücken versuchte.

„Sollen wir heim?", fragte ich daher. Er schien kurz zu überlegen, nickte dann aber. „Ja, können wir. Oder gibt es noch etwas, was wir hier nicht ausprobiert haben?", er machte eine Handbewegung, die die Attraktionen des Jahrmarkts darstellen sollten.

„Hmmm, nicht das ich wüsste...", ich ließ meinen Blick schweifen, aber wir waren tatsächlich einmal die komplette Festwiese abgelaufen und hatten soweit alles gesehen. Bis auf...

„Jimin, möchtest Du zum Abschluss des Abends noch eine Zuckerwatte?"

Seine Augen begannen zu leuchten. „Unbedingt!"

„In Ordnung, dann lass uns mal anstellen.", ich zeigte auf den kleinen Stand, der außerdem noch süßes Popcorn und kandierte Äpfel anbot, weswegen sich bestimmt die kleine Schlange an wartenden Menschen gebildet hatte.

Ich griff nach Jimins Hand und verschränkte seine Finger mit meinen, dann stellten wir uns auch an. Gerade als ich ihn bitten wollte, mir kurz den Plüschhasen zu geben, damit er diesen nicht mit der Zuckerwatte beschmutzen würde, sah Jimin erstaunt über meine Schulter hinweg.

„Yoongi? Was machst Du denn hier?"

-

Mysterious...

Morgen einen schönen Wochenstart and stay hydrated, myfriends! ♥

Two worlds - One love ~ JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt