Chapter Twenty-five

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Zur Mittagszeit brannte die Sonne mit der meisten Kraft vom Himmel

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Zur Mittagszeit brannte die Sonne mit der meisten Kraft vom Himmel. Taeyongs und Lavenders Kleidung waren bereits getrocknet und als sie langsam spürten, wie sie zu schwitzen anfingen, gingen sie in die Schatten der Bäume.

Obwohl sie weiter im Norden waren, war es heißer, als auf den offenen Feldern, auf denen Taeyong und Jaehyun gewesen waren.

Die Bäume hielten den kühlen Wind auf und er erreichte den Boden somit nicht. In den Wäldern gab es auch Stellen, an denen es bergab und bergauf ging, was es für den Wind noch einmal schwieriger machte, nicht wie auf der öden und flachen Landschaft im Süden der Arena.

Lavender hatte sich in der Nähe schon ein kleines Lager aus Ästen und Blättern gebaut, der ein wenig Schutz vor Regen und dem Gefühl beobachtet zu werden.

»Ich habe am Vormittag einen Fisch gefangen«, sagte Lavender, mit Stolz in der Stimme, als sie sich in ihr kleines Lager setzten.

»Ich habe noch nie Fisch gegessen.«

»Warum nicht?« Lavender war sichtlich verwirrt. Zurecht – schließlich war Fischfang und somit Fisch als Gericht in Distrikt 4 sehr bekannt. Aber eben nicht in Distrikt 12, in dem es nichts außer Dreck, Steine und abgesehen von den Menschen, die dort lebten, nur faule Friedenswächter gab.

»In Distrikt 12 gab es nie Fisch, weil nur die wenigsten dort Fisch zubereiten können. Und es gibt nur sehr selten Fisch zum Verkauf. Wenn es einen gab, hatte ich nie das Geld dafür. Und ich wollte das Geld, was ich hatte, nicht für etwas ausgeben, was mir vielleicht nicht einmal schmecken würde.«

Lavender nickte verstehend. Sie hatte sich schon einen kleinen Feuerplatz zugelegt, ein kleiner Ring aus Steinen, in den sie dünne Äste legte und getrocknete Blätter. Mit Feuersteinen entfachte sie ein kleines Feuer, was bei der Helligkeit des Tages niemand von weiter entfernung sehen könnte, oder jemanden auf die zwei aufmerksam machen könnte.

Sie spießte den Fisch auf einem Stock auf und hielt ihn über das Feuer. Es war nur ein sehr kleiner Fisch und würde niemals für zwei Personen ausreichen.

Taeyong öffnete den Rucksack und nahm das Stoffbündel heraus, was er vor mehreren Stunden in seinem Rucksack vorgefunden hatte.

Lavenders Augen weiteten sich, als sie sah, was Taeyong bei sich hatte.

»Woher hast du das?«, fragte sie entgeistert.

»Von Jaehyun.« Seine Antwort war schlicht und einfach, er wollte kein großes Ding daraus machen, warum auch immer.

»Der weirde Dude, der mit Messern jongliert?«

Taeyong erinnerte sich sofort an die Trainingszeit, in der Jaehyun oft mit verschiedenen Messern jongliert hatte. »Ja, genau der.«

»Der aus Distrikt 1, den das ganze Kapitol liebt?«

»Liebt ihn das ganze Kapitol?«

»Als er das erste Mal gelächelt hat, hat er das halbe Kapitol von sich überzeugt. Und als er eine 12 als Bewertung bekommen hat, die andere Hälfte. Mittlerweile liegt ihm bestimmt ganz Panem zu Füßen. Und ich bin mir sicher, dass er das weiß.«

Taeyong zuckte abwesend mit den Schultern.

Lavender schenkte ihm einen vielsagenden Blick und ein wissendes Grinsen. »Wann habt ihr euch getroffen?«

»Am zweiten Tag der Spiele. Wir waren fast drei Tage gemeinsam in der Arena unterwegs.«

»Wie seid ihr euch begegnet?«

»Uhm...« Dann erzählte Taeyong Lavender, was in den letzten Tagen vorgefallen ist. Von ihrer Begegnung in der Nähe des Füllhorns, wie Jaehyun ihn bedroht hatte, bis zu Brahmi und Glimmer, wie Jaehyun ihn gerettet hatte und wie dieser in einer Nacht verschwunden war, bevor Taeyong aufgewacht war und ihm den Beutel mit Essen zurückgelassen hatte. Er ließ jedoch aus, wie Jaehyun sich um seine Wunden gekümmert hatte und wie sie eng umschlungen eingeschlafen waren.

Sie lauschte seiner Erzählung, während sie dazwischen auf die Wasserflasche neben Taeyong zeigte, die er herausgelegt hatte, um zu zeigen, dass sie etwas trinken wollte, ohne seine Rede zu unterbrechen.

»Du kannst dich glücklich schätzen, dass du Taeyong bist, und nicht irgendein anderer Tribut. Dann wärst du wahrscheinlich schon tot.«

»Glaubst du?«

»Ich glaube es nicht, ich weiß es. Ist etwas zwischen euch passiert?«

»Was meinst du–« Er unterbrach sich selbst, als er Lavenders wissendes Lächeln sah, während sie mit ein wenig hochgezogenen Augenbrauen über die Wasserflasche hinweg sah, während sie einen Schluck Wasser trank. Er errötete und ließ sein Gesicht lachend in seine Hände sinken, seine Ellbogen waren auf seine Oberschenkel gestützt, während er im Schneidersitz vor dem kleinen Feuer saß, gegenüber von Lavender.

»Es ist nicht so, wie du denkst«, rechtfertigte Taeyong sich und hob den Kopf, als er das Gefühl hatte, er hätte seine langsam abklingenden roten Wangen wieder unter Kontrolle, sodass sie nicht erneut rot wurden, sollte Lavender Jaehyun wieder ansprechen.

»Okay.« Lavender beendete das Thema somit. Sie wollte Taeyong nicht noch mehr in Verlegenheit bringen, wenn sie Jaehyun erwähnte und ihre Beziehung, die sie zueinander hatten, befragte. Sie entfernte den Fisch, den sie in einer Hand hin und her gedreht hatte, vom Feuer und fing an, ihn auseinander zu nehmen und die dünnen Knochen langsam und konzentriert zu entfernen.

Taeyong beobachtete sie dabei genau, in der Hoffnung, durchs Zuschauen zu lernen. Es verwunderte ihn immer wieder, wie viel er von ihr lernen konnte, trotz des sechsjährigen Altersunterschied. Dadurch, dass sie unter komplett anderen Bedingungen aufgewachsen waren, beherrschten sie ganz andere Dinge und lebten mit anderen Erfahrungen.

Während des Trainings vor den Spielen hatte Lavender ihm viel über Fischfang und Schwimmen erzählt, was beides nie mit Taeyong in Kontakt gekommen war. Gleichzeitig hatte Taeyong ihr seine Erfahrungen im Wald erzählt, von verschiedenen Bäumen und Pflanzen, von denen sie weitaus weniger wusste, als Taeyong, der praktisch im Wald aufgewachsen war und dort angefangen hatte, sich alleine zurechtzufinden.

Lavender hielt ihm ein kleines Stück Fleisch des Fisches vor die Nase. Zögernd nahm er das Fleisch entgegen und betrachtete es, bevor er es vorsichtig aß. Sie beobachtete ihn gespannt und wartete auf eine Reaktion.

»Es schmeckt... glitschig.« Glitschig war wohl eine gute Beschreibung, auch, wenn es eines der wenigen Worte war, welche ihm zur Konsistenz des Fisches einfielen.

Freudig lachte Lavender. »Das stimmt. Aber man gewöhnt sich schnell daran. Ungewürzt schmeckt der Fisch nicht so gut. Mit ein bisschen Fantasie schmeckt dann aber auch ein ungewürzter Fisch gut.«

»Wenn du das sagst«, sagte Taeyong.

Lavender lachte wegen seiner Reaktion erneut und dieses Mal stimmte Taeyong mit ein.

– – – – –

Ich bin jetzt endlich wieder am Meer und happy hehe :D

ᴛʜᴇ ʜᴜɴɢᴇʀ ɢᴀᴍᴇs | jaeyongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt