Chapter Six

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Ein sanftes Rütteln an Taeyongs Schulter weckte ihn

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Ein sanftes Rütteln an Taeyongs Schulter weckte ihn. Er rieb seine Augen, um sie öffnen zu können, da sie noch vom langen Schlaf verklebt waren, dann musste er sie abschirmen, bis sie sich an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten.

»Es wird Zeit. Irene wird deine Stylistin sein, sie hat schon ein tolles Outfit für dich erstellt und Make-up. Ich bin mir sicher, du wirst es mögen.« Ten hatte sich an den Bettrand gesetzt und sah auf ihn herab.

Mit seiner Hilfe konnte Taeyong sich aufsetzen. »Warum...« Wegen der Müdigkeit, die immer noch schwer auf Taeyong lag, versagte seine Stimme und er setzte erneut an. »Warum reden die Bediensteten nicht?«

Ten schwieg und schien nicht zu wissen, wie er darauf antworten sollte. »Ihnen wurden die Zungen herausgeschnitten, da sie etwas getan haben, was verboten war. Deswegen wurde ihnen die Möglichkeit zum Reden genommen. Bis an ihr Lebensende werden sie dem Kapitol dienen müssen.«

Taeyongs Erschöpfung war wie weggeblasen und mit weit aufgerissenen Augen starrte er Ten an.

Er hatte sich noch nie gefragt, was mit Menschen im Kapitol passierte, die die Regeln brachen. Natürlich wusste er, dass sie bestraft wurden. Mit ihrem Leben oder mit dem Tod ihrer Familie. Es wurde nicht offiziell gesagt, oder zugegeben, aber jeder vernünftige Mensch, der Gehirnzellen aufzuweisen hatte, oder zumindest die Fähigkeit besaß soviel nachzudenken, würde sofort auf diesen Entschluss kommen.

Doch er war nicht darauf vorbereitet, wissen zu müssen, dass ebenfalls die Möglichkeit bestand, dass Verrätern oder Rebellen die Zunge herausgeschnitten wurde, damit sie nicht mehr sprechen konnten und verschiedensten Leuten im Kapitol dienen mussten.

»Genug davon! Du wirst einen anstrengenden Tag haben. Irene wird gleich hier sein und dich dann vorbereiten. Ich werde mich um Glimmer kümmern.« Ten stand auf und winkte Taeyong lächelnd zu, dann verließ er den Raum.

Nur wenige Sekunden später kam Irene herein. Sie schob einen Kleiderständer vor sich und trug eine kleine Kiste unter ihrem Arm geklemmt.

»Freust du dich schon auf die Zeremonie, Taeyong? Ten und ich haben viel an deinem Outfit gearbeitet, ich hoffe, du wirst es mögen, aber ich glaube das Wort »mögen« ist untertrieben – du wirst es lieben!« Irenes Freude war nicht zu übersehen, doch er hatte nicht annähernd Lust, auf einem Streitwagen diese lange Straße entlang zu fahren und von all den Menschen aus dem Kapitol begafft zu werden.

Deshalb sagte er gar nichts und ließ sich von Irene helfen seine Kleider zu entlegen und das vorgeschriebene Outfit anzuziehen.

»Es sieht fantastisch aus, Taeyong, die Leute werden dich lieben! Und mit der tollen Make-up Idee von Seulgi... du wirst aussehen wie ein Adeliger.«

»Wer ist Seulgi...?«, fragte Taeyong, die Frage wurde aber offensichtlich überhört, wahrscheinlich ausgeblendet von ihrer Freude.

Sie öffnete die Kiste, die sie nachdem sie hereingekommen war auf sein Bett abgelegt hatte. Drinnen waren goldene Schmuckstücke und Schminke zu sehen.

»Das... willst du mit ins Gesicht schmieren?«, fragte Taeyong und sah abwechselnd zwischen den goldenen Dingen und Irene hin und her.

»Ja. Du wirst es lieben, ich verspreche es. Setz dich.«

Taeyong setzte sich und bekam angewiesen, die Augen zu schließen. Einen Moment passierte nichts, dann spürte er sanfte Pinselstriche auf seiner Haut. Irene redete immer dasselbe. Davon, wie gut er schon jetzt aussah, wo noch nicht einmal das ganze geplante Make-up auf seinem Gesicht war und dass er aussähe wie ein Gott.

Es dauerte eine Weile, dann sagte Irene, er könnte seine Augen wieder öffnen. Als er zu ihr aufsah, quiekte Irene und machte einen kleinen Hüpfer.

»Solch eine Schönheit! Ich muss noch deine Haare machen und dir die Accessoires geben, dann darfst du dich im Spiegel ansehen.«

Sie machte ihm die Haare, vier Strähnen auf der linken Seite seiner Stirn, jeweils zwei davon drehte sie ineinander und band sie mit einem kleinen und dünnen Haargummi zusammen, damit man es nicht sah, klemmte sie noch kleine goldene Metallkluppen an das Ende. Den Rest der Haare ordnete sie ordentlich aus seiner Stirn, mit Hilfe von Haarspray. Dann begann sie, zwei goldene Ketten um seinen Hals zu befestigen und knipste ihm goldene Ohrringe und Piercings an seine Ohren. Es dauerte ein wenig, bis die Schmerzen der Clipohrringe nachließen und ein taubes Gefühl eintrat, welches immerhin besser als Schmerz war.

Solange die Ohrringe nicht für einen großen Zeitraum an seinen Ohren dran geklipst sein würden, würde es für ihn kein Problem sein.

Irene schien recht zufrieden mit dem Ergebnis und richtete noch einige kleine Dinge.

»Jetzt darfst du dich im Spiegel ansehen.« Sie führte ihn ins Badezimmer, in dem ein Ganzkörperspiegel stand und ihm verschlug es regelrecht den Atem, als er sein Spiegelbild sah.

»Da Distrikt 12 für den Bergbau bekannt ist, haben wir uns gedacht, dass der Schmuck aus Metall auch gut zutrifft, da wir euch gerecht eures Distrikts kleiden müssen«, erklärte Irene, Taeyong bekam es aber kaum mit.

Er war wie gefesselt von seinem eigenen Spiegelbild. Es war so unvorstellbar, dass es er war, der in dem Spiegel zu sehen war.

»Es sieht... toll aus«, gestand er gebannt und entlockte Irene ein Lächeln.

Sein Outfit war ganz schwarz. Er hatte eine etwas weitere Stoffhose an und ein pulloverartiges Oberteil an, das seinen Bauch zeigte und ein wenig seiner Brust entblößte. Auf den Außenseiten der Hose hatte sie goldene Verzierungen und ebenfalls auf den Ärmeln des Oberteils waren rosenartige Pflanzen- und Blütenblätter zu erkennen. Die Goldketten glitzerten leicht wie die Piercings an seinem Ohr.

Das goldene Make-up war kräftig und glitzerte um seine Augen. Seine Lippen waren hellrosa, doch nur so zart, dass es kaum auffiel. Die Narbe in seiner linken Augenbraue war mit einem glitzernden Gold geschmückt und der Kontrast von schwarz und gold ließ das Bild fast magisch aussehen.

»Du siehst fabelhaft aus! Verzaubernd! Aber jetzt gehen wir, Ten und Glimmer warten bestimmt schon auf uns.«

Als sie heraustraten stand sogar Glimmer der Mund offen, obwohl sie stark versuchte, ihre Bewunderung in Grenzen zu halten.

»Wenn ihr dann so weit seid, können wir aufbrechen«, sagte Ten, nachdem eine halbe Minute Schweigen geherrscht hatte und alle anwesenden im Raum (abgesehen von Irene, die ihn schon davor so gesehen hatte) Taeyong angestarrt hatten.

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Ich bin gerade im Buchgeschäft und eine Frau hat zu ihrer Tochter gesagt: „Man kann nie genug Bücher haben." und ich dachte mir so: 😌👌

Ich werde ab jetzt fixe Updates haben, weil ich es sonst ganz bestimmt vergessen werde 🥴🥴
Also
Updates: Montag, Mittwoch, Freitag, Sonntag :D

ᴛʜᴇ ʜᴜɴɢᴇʀ ɢᴀᴍᴇs | jaeyongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt