Chapter Twenty-nine

92 9 5
                                    

»Willst du mich auch einmal loslassen?«, flüsterte Jaehyun Taeyong leise ins Ohr

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

»Willst du mich auch einmal loslassen?«, flüsterte Jaehyun Taeyong leise ins Ohr.

»Entschuldigung«, murmelte Taeyong und drückte sich von Jaehyun weg. »Tut dein Arm sehr weh?«

»Es ist in Ordnung. Wir können uns morgen drum kümmern.« Jaehyun sah sich um. »Wo sind wir?«

»Ich habe am ersten Tag der Spiele hier ein Lager gebaut.«

Jaehyun sah sich auf diese Worte erneut verwirrt um. »Wo?«

»Kannst du klettern?«

Nun schien Jaehyun zu verstehen und aus Reflex sah er zum Baum, der neben ihnen war. »Vielleicht? Ich weiß es nicht, ich bin oft auf verschiedene Klettergerüste geklettert, aber noch nie auf Bäume. Nur auf sehr wenige.«

Taeyong nickte verstehend und bedeutete, ihm zu folgen.

»Schaffst du es, da hinaufzuklettern, mit deinem Arm?« Er warf einen besorgten Blick auf die Wunde an Jaehyuns Arm. Seine Jacke und Shirt waren aufgerissen und man konnte die blutige Haut sehen. Die Wunde sah nicht aus, als wäre sie auf längere Dauer harmlos.

Jaehyun zuckte unwissend mit den Schultern. Taeyong entschied sich dazu, zuerst hinaufzuklettern und ihm dann nach oben zu helfen. Mit Taeyongs Hilfe schaffte es Jaehyun nach kurzer Zeit auf den Baum, er verzog aber schmerzvoll das Gesicht, als er sich mit dem verwundeten Arm nach oben zog und Taeyong ihn am anderen Arm hinauf zog.

Taeyong sprang gemütlich in das Netz, Jaehyun folgte ihm zögernd und erstarrte einen Moment, als das Netz schaukelte, sobald ein Gegengewicht hergestellt wurde.

Erst als er sich sicher schien, dass das Netz nicht nachgeben würde, entspannte er sich und setzte sich dicht neben Taeyong, der die benutzte Spritze zurück in das Stofftäschchen gab.

»Danke«, sagte Jaehyun leise in die Nacht.

»Ich versorge deine Wunde morgen, jetzt sieht man sowieso viel zu wenig«, schlug Taeyong vor und Jaehyun stimmte ihm zu.

Taeyong legte sich auf den Rücken und breitete die Arme in eine willkommene Geste aus. Jaehyun legte sich neben ihn in seine Arme, darauf bedacht, auf seinem unverletzten Arm zu liegen.

»Gute Nacht«, wisperte Jaehyun.

–––––

Am nächsten Morgen erwachte Taeyong vor Jaehyun. Er kletterte mit der Wasserflasche unter den Arm geklemmt den Baum hinunter und ging sie im See befüllen. Als er zurückkam war Jaehyun schon erwacht.

»Wo warst du? Ich dachte schon, du wärst abgehauen–« Jaehyun verstummte, als er Taeyongs verwundetes Gesicht und Hände sah. »Was ist passiert?«

»Ich bin in den Fluss gefallen und danach den Abhang neben den Wasserfällen hinuntergerollt«, antwortete Taeyong ihm wahrheitsgemäß und sah auf seine Finger, die ein paar Kratzer hatten.

Die letzten Tage waren an ihm vorbeigezogen, wie Wolken am Himmel. Er war zu schwach gewesen, irgendetwas zu tun. Vor allem seine eigenen Wunden zu säubern.

Er holte das Fläschchen mit der Medizin hinaus, wovon ein bisschen schon benutzt worde war, als Taeyong von Brahmi angegriffen wurde. Dazu nahm er noch den kleinen Stofffetzen, der noch von Jaehyuns Hose stammte und betropfte es mit der Medizin.

Bevor er aber etwas sagen konnte, nahm Jaehyun ihm den Stoff aus der Hand und hielt ihn in seiner eigenen fest, mit seiner anderen Hand nahm er Taeyongs.

»Ich weiß nicht, wie viel es bringt, schon getrocknete Wunden zu desinfizieren«, sagte Taeyong, als Jaehyun sanft die Kratzer seiner Hände betupfte.

Jaehyun äußerte sich nicht dazu und stoppte sein Tun nicht.

»Warum hast du die Spritze mit dem Gift schon bei Hand gehabt, als Stevia mich angegriffen hat?«, fragte Jaehyun, ohne aufzusehen.

»Ich bin ihm gefolgt.«

»Warum? In anderen Fällen würdest du doch keine anderen Tributen mit einer Spritze, die gefüllt mit Gift ist, verfolgen.«

»Ich wollte ihn töten.«

Jaehyun stoppte mitten in seiner Bewegung. Dieses Mal hob er den Kopf und sah Taeyong an. »Was hat er getan, damit du das wollen würdest?«

»Er hat Lavender getötet.«

»Das Mädchen aus Distrikt 4? Du hast viel während des Trainings mit ihr gesprochen.« Jaehyun ließ Taeyongs Hände los und legte sie auf dessen Schoß ab, dann wandte er sich seinem Gesicht zu und versorgte die Kratzer und die Schramme.

»Woher–« Taeyong unterbrach sich, er wollte nicht vom Thema abkommen. »Ja. Wir waren zusammen unterwegs. Dann haben wir uns für kurze Zeit getrennt. Ich bin in den Wald gegangen und sie wollte Fische fangen. Ich habe einen Schrei gehört und bin zurück gerannt und habe sie sterben sehen – Stevia hat sie getötet. Dann bin ich weggelaufen und in den Fluss gefallen.«

»Und du hast deine Wunden nicht versorgt, weil du dir die Schuld für ihren Tod gibst.« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.

Er antwortete nicht, baute nur überrascht Blickkontakt auf.

»Ich habe recht, nicht wahr?«

Taeyong biss sich auf die Unterlippe, bevor er nickte und den Kopf senkte.

»Es ist nicht deine Schuld, dass Lavender gestorben ist.«

Als Taeyong noch immer nicht den Kopf hob, legte Jaehyun ihm sanft drei Finger unter sein Kinn und hob somit seinen Kopf an. Langsam betupfte Jaehyun seine Kratzer weiter. Er hatte bei Taeyongs Schläfe angefangen, die Wunden ein wenig zu reinigen und hatte sich von dort hinunter über seine Wangenknochen gearbeitet, bis zu seinen Lippen.

Taeyong wurde augenblicklich warm, als Jaehyun konzentriert auf seine Lippen schaute und die kleine Wunde an seinem Mundwinkel versorgte.

Als hätte Jaehyun seinen starrenden Blick bemerkt, sah er von seinen Lippen hinauf in seine Augen. Seine Hände blieben an Ort und Stelle, nur die Augen hatten sich bewegt und blickten zärtlich in Taeyongs. Seine Wangen wurden warm, trotzdem konnte er den Augenkontakt nicht brechen. Die dunklen Augen schienen wie Magneten.

Taeyongs Herz schlug schneller und er war unfähig, sich zu bewegen oder etwas zu sagen.

Jaehyun lehnte sich plötzlich einige Zentimeter nach vorne und Taeyong schreckte nicht zurück.

Ihre Nasenspitzen waren nur Millimeter voneinander entfernt, Taeyong atmete befangen ein und aus, als er schon fast die Elektrizität zwischen ihnen spürte. Er spürte Jaehyuns Atem an seinen Lippen.

Sekunden vergingen. Sie sahen sich an, ihr Blickkontakt wirkte, als würden sie sich gegenseitig in die Seele sehen.

Dann drehte Taeyong den Kopf zur Seite und zerbrach somit den Moment.

– – – – –

Endlich kommen sich diese Langweiler näher oof xDD

ᴛʜᴇ ʜᴜɴɢᴇʀ ɢᴀᴍᴇs | jaeyongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt