Teil 2

134 12 1
                                    

Liljas Sicht

Mein Kopf schmerzte höllisch. Schien platzen zu wollen. Und mir war so schlecht. Stimmen. Ich hörte männliche Stimmen. Sie unterhielten sich leise. Redeten sie über mich? Verstand jedoch nichts. Wo war ich? Es war immer noch eiskalt und doch irgendwie angenehm warm. Wollte die Augen aufmachen. Doch sie waren so schwer. Sie gehorchten mir nicht. Egal, wie sehr ich mich anstrengte. Dann schlief ich wieder ein...

Ich stöhnte leicht auf. Mein Kopf tat immer noch so verdammt weh. Schwindlig war mir auch. Es fühlte sich an, als ob ich in einer Achterbahn sitze. Aber es war nicht mehr so kalt. Nun fühlte es sich schon fast zu warm an. Fast schon heiß. Ruhe. Es ist so ruhig hier. Wo sind die Stimmen hin? Oder hab ich sie mir nur eingebildet? Wieder schlief ich ein...

Jemand hielt meine Hand. Streichelte sie vorsichtig. Sie fühlte sich warm an. Wollte das nicht. Wollte nicht, das mich jemand anfässt. Niemand darf das. Niemand. Versuchte, meine Hand weg zu ziehen. Doch gehorchte mein Körper mir immer noch nicht. Die Augen blieben zu. Meine Hand zuckte nicht mal. Mein Kopf wurde langsam besser. Müde. Ich bin so müde....

Ich versuchte langsam die Augen auf zu machen. Erst etwas verschwommen, doch nun immer klarer konnte ich die Umgebung wahr nehmen. Ich schaute mich zögerlich um. Es war ein recht großer Raum. Ein ziemlich großer, hellbrauner Kleiderschrank mit Spiegel, die Wände waren in einem hellen Beige gehalten, mit schicken Bildern von Landschaften. In einer Ecke stand eine gemütliche Couch mit passendem Tisch und daneben ein prall gefülltes Bücherregal. Zwei sehr große Fenster mit passenden Vorhängen, erhellten den Raum. Ich drehte meinen Kopf leicht und sah direkt in ein Hundegesicht, welches mich ebenfalls anschaute. Ich sah mich weiter um. In der anderen Raumhälfte stand ein Klavier und eine Kommode mit einem verdammt großen Fernseher drauf. Ich ließ mein Blick weiter schweifen und sah direkt in dunkel-grüne Augen. Sie lachten mich irgendwie an. Sie funkelten richtig. Und sie strahlten Ruhe und Wärme aus. Nun musterte ich das ganze Gesicht. Er hatte blonde Haare, die etwas nach oben gestylt waren. Ein recht markantes Gesicht. Sein lächeln wirkte irgendwie frech und spitzbübisch. Er lächelte mich sanft an und ich drehte meinen Kopf weg.


"Ich glaube, sie wacht wieder auf" hörte ich eine leise, angenehme, männliche Stimme. "Sie hat eine leichte Gehirnerschütterung und jede menge anderer Verletzungen. Eigentlich müsste ich das der Polizei melden" erwiderte eine andere Stimme. Reden sie über mich? Kannte ich sie? Die Stimmen kamen mir nicht bekannt vor. Ich merkte, das ich nur noch leichte Kopfschmerzen hatte. "Tu das bitte nicht, Doc. Ich habe das Gefühl, das da mehr dahinter steckt, als wir ahnen" erwiderte die angenehme Stimme. "Erstmal werde ich nichts unternehmen. Doch kümmere dich gut um sie. Sie braucht sehr viel Ruhe. Und sie muss wieder zu Kräften kommen. Vielleicht nimmt sie ja sogar ein paar Kilogramm zu. Sollte sich irgendwas ändern, ruf mich sofort an. Ich muss jetzt los. Bevor der Schneesturm wieder schlimmer wird" erwiderte der andere und ging. Ich merkte, wie etwas aufs Bett gesprungen kam und sich neben mir legte. "Tapsi nein. Runter vom Bett. Sofort" meinte die angenehme Stimme streng. Ich streckte meinen Arm langsam aus und fühlte was weiches, kuscheliges, das mir meine Hand abschlabbert. "Sehr schön. Fremdes Mädchen und mein eigerner Hund haben sich gegen mich verschworen" hörte ich ihn grinsen.

Lost Memories (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt