Ghost Of You {TaeKook}

Prolog (1.255)

Taehyung:

Ich renne.

Ich renne einfach weg von dem Bild, das mir gerade geboten wurde und weg von den Worten Jimin's, die ich immer noch nicht wahr haben will.

Wohin ich renne, weiß ich selbst nicht.

Hauptsache weg von meinem größten Albtraum, der gerade Realität geworden ist.

Ich renne ohne Unterbrechung und mit Tränen in den Augen, die mir meine Sicht nehmen, bis ich spüre wie meine Lungen brennen und ich deshalb stehen bleiben muss.

Während ich versuche mich zu beruhigen, sehe ich mich nun um und als ich realisiere, in welcher Umgebung ich mich befinde, breche ich einfach zusammen.

In letzter Zeit habe ich gemerkt, dass es mich immer hierher zog, wenn es mir schlecht ging und ich nicht zu Jungkook konnte.

Jungkook...

Kaum denke ich an ihn, kommen plötzlich schwarze Punkte in mein Blickfeld und ich hab' mit meinem Bewusstsein zu kämpfen, doch gewinne diesen Kampf auch. Zumindest für den Moment. Jedoch kommen so viele Tränen aus meinen Augen und mein Herz schmerzt so unfassbar, dass ich mir wünsche, ich hätte ihn verloren.

Das kann doch einfach nicht wahr sein.
Ich will das nicht wahr haben.

„Taehyung?" vernehme ich plötzlich eine Stimme, doch reagieren kann ich nicht. Zu sehr schmerzt mein Herz gerade, weshalb ich Tränen über Tränen verliere und so unglaublich schluchze, dass es mir schon in der Kehle weh tut.

Aber es ist mir egal.

„Was ist los?" fragt die Stimme wieder, als ich zwei Hände an meinen Schultern spüre. Noch immer von meiner Trauer und meinen Schmerzen überflutet hebe ich meinen Blick und sehe direkt in das, aufgrund der Tränen verschwommene, Gesicht von Jackson.

„Taehyung! Jetzt sag doch mal was!" „Es tut so weh." schluchze ich, während meine Hand auf meiner Brust ruht, welche so unglaublich schmerzt. „Was tut weh? Rede mit mir." spricht der Ältere weiter, doch ich kriege es nicht mehr richtig mit, denn letztendlich verliere ich doch den noch immer anhaltenden Kampf mit meinem Bewusstsein, wofür ich jedoch unglaublich dankbar bin.

Dankbar dafür, diesen Schmerz wenigstens vorübergehend nicht spüren zu müssen.

Als ich wieder zu mir komme, verstehe ich nicht, wo ich mich befinde.

„Tae! Gott sei Dank! Wie geht es dir?" vernehme ich Jimin's besorgte Stimme, während er mir durch meine Haare streicht. „Wo bin ich?" frage ich nach, während ich mich langsam aufsetze. „Im Krankenhaus. Jackson hat dich her gebracht. Du bist beim See zusammen gebrochen." erklärt mir der Blondhaarige. „Ich hole Jin und Hoseok. Sie machen sich unglaubliche Sorgen um dich." fügt der Ältere noch hinzu, ehe er den Raum verlässt und nach kurzer Zeit wieder kommt.

„Gott, Tae! Was machst du nur für Sachen? Geht es dir gut?" „Ich hab' nur Kopfschmerzen." beantworte ich die Frage Hoseok's. „Wo ist Jungkook?" frage ich weiter, woraufhin es unangenehm still wird und alle drei ihre Lippen aufeinander pressen, um gegen ihre Tränen anzukämpfen. „Tae..." beginnt Jimin mit zitternder Stimme und erst jetzt kommt mir alles wieder in den Sinn.

„Das...Das habe ich nicht nur geträumt? Er ist wirklich weg?" wispere ich, während mir wieder Tränen in die Augen kommen. „Ja, er ist wirklich weg. Es tut mir so unglaublich leid, Taehyung." murmelt Jin mit schwacher Stimme, während er nun in Tränen ausbricht. Ich schwinge mich aus dem Bett und schließe ihn einfach in meine Arme. Auch Jimin und Hoseok, die ebenfalls in Tränen ausgebrochen sind, kommen dazu, sodass wir uns alle vier schluchzend umarmen.