Kapitel 27: Eifersucht (2.117)

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Taehyung:

Wie Jin gesagt hat, hat sich Jungkook's Gesundheitszustand seit diesen Flashbacks tatsächlich wieder etwas verbessert, jedoch hat Kookie seither noch mehr Probleme, sich mit der neuen Realität auseinanderzusetzen.

Zumindest sehe ich, wie er seitdem fast dauerhaft unglaublich tief in Gedanken versunken ist und mich manchmal nicht einmal mehr mitbekommt. Sei es, wenn ich aufräume oder wenn ich mit ihm spreche.

Irgendwie ist Jungkook nie wirklich anwesend.

Jedenfalls verlasse ich gerade mit einer weiteren Tasse Tee in meiner Hand die Küche und lehne mich an den Türrahmen, während ich Jungkook besorgt mustere. Wie des Öfteren in den vergangenen Tagen sitzt der Schwarzhaarige nun auch jetzt wieder im Schneidersitz und in eine Decke gemummelt auf der Couch, während er erneut tief in Gedanken versunken ist.

Er hört mich nicht mal, während ich auf ihn zu gehe. Erst als ich neben ihm sitze und die Tasse Tee quasi direkt vor seine Nase halte, zuckt er erschrocken zusammen und sieht mich erstmal kurz genauso erschrocken an. „Du hast mich erschreckt." sagt er mit leiser Stimme, ehe er die Tasse, die ich ihm hinhalte, annimmt und ein „Danke." währenddessen murmelt. Anschließend nimmt er einen Schluck und versinkt direkt wieder in seine Gedanken.

„Worüber denkst du nach?" frage ich dann vorsichtig, woraufhin Jungkook ganz kurz in meine Augen schaut, doch schnell den Blick wieder abwendet und in seine Tasse Tee schaut. „Über vieles." beantwortet er meine Frage gedankenverloren. „Unter anderem über uns." fügt er dann noch zu seinen Worten hinzu, während ich meine Augen leicht weite.

Über uns? Warum denn über uns?

Ich dachte, er müsste erstmal mit der neuen Realität zurecht kommen. Dass er jetzt scheinbar über uns nachgedacht hat, verwirrt mich.

Ich hatte nicht geplant, auch nur einen Schritt auf ihn zu zu gehen, so lange er scheinbar immer noch nicht mit den neuen Umständen zurecht kommt. Auch wenn ich mir nach wie vor nichts mehr wünsche, als mich auf ihn zu stürzen, ihn so lange zu küssen, bis wir beide an Luftmangel sterben und ihn ganz nah an mir zu spüren. Und damit meine ich nicht nur kuscheln.

Ich vermisse es irgendwie, mit ihm zu schlafen, doch vor allem vermisse ich es, ihn lächeln zu sehen. Seit diesen Flashbacks hat er nicht einmal mehr gegrinst oder geschmunzelt.

Jedenfalls nimmt Jungkook noch einen Schluck des Tees, ehe er ihn auf den Wohnzimmertisch stellt und sich mir zuwendet.

Er schaut mir kurz in meine Augen, wobei ich erkennen kann, dass die seine ein wenig glasig sind. Dann senkt er seinen Blick und sieht auf seine Hände, während er nervös mit diesen rum spielt. „Danke." murmelt er leise. „Wofür?" frage ich nach. „Für alles. Dass du mich so unterstützt und für mich da bist, obwohl es dich sicher schmerzen muss." beantwortet er noch immer leise meine Frage, während er noch immer mit seinen Händen rum spielt.

Als ich sehe, dass an seiner Wange etwas glitzerndes auf seine Hände tropft, nehme ich mit der einen Hand eine seiner Hände in meine und lege meine andere an seine Wange, um sein Gesicht zu mir zu drehen und ihm die Träne wegzuwischen.

Während ich ihm mit meinem Daumen über seine Wange streiche, schließt er kurzzeitig seine Augen und lässt die Tränen still über seine Wangen rieseln.

Er hat Recht.

Ein bisschen schmerzen tut es mich schon.

Ich liebe ihn über alles, doch er weiß nach wie vor nicht mit Sicherheit, was er für mich empfindet, da ich im Prinzip eine fremde Person für ihn bin.

Er selbst ist komplett mit seinen Gefühlen überfordert. Das weiß ich.

Zum einen liebt er es in meiner Nähe zu sein. Genau wie damals schon, genießt er meine Wärme, meine Stimme, er genießt es mich zu spüren und mich zu umarmen. Er genießt es mit mir zu kuscheln.
Doch zum anderen hat er immer im Hinterkopf, dass ich nicht der Taehyung bin, mit dem er seit drei Jahren zusammen war und sogar mit ihm zusammen gewohnt hat.

Ghost Of You {TaeKook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt