Ghost Of You {TaeKook}

Kapitel 19: Liebst du mich? (1.624)

Taehyung:

Mittlerweile ist der Abend bereits eingebrochen und wir alle vier haben uns dazu entschieden, die Nacht gemeinsam im Wohnzimmer zu verbringen, weshalb Jimin und Hoseok die Couch ausgezogen und zwei Matratzen auf den Boden gelegt haben. Zwei auf der Couch, zwei auf jeweils einer Matratze. Perfekt.

Jin muss auf jeden Fall bei mir bleiben, weil es jederzeit passieren könnte, dass ich wieder in Jungkook's Welt gezogen werde. Die drei haben mich mittlerweile über mehrere Sachen aufgeklärt.

Warum sie mir zum Zeitpunkt von Jungkook's Verschwinden und auch bei der Beerdigung nicht sagen durften, dass Jungkook noch lebt, sondern 'nur' in eine Kamera gezogen wurde. Der Grund dafür ist genau so scheiße, wie der Rest von dieser Elsewhere-Politik. Jungkook wollte es mir sagen. Mir sagen, dass er ein Magier war. Jedoch waren Jimin, Hoseok und Jin nicht befugt dazu, da Jin sonst — aufgrund seiner Beschäftigung mit Schwarzen Magie — für sehr lange Zeit ins Gefängnis hätte müssen. Sie ließen Jin nur gehen, damit wenigstens einer Jungkook suchen kann. Den Dreien wurde nur erlaubt mir die Wahrheit zu sagen, wenn sie die Vergewisserung haben, Jungkook gefunden zu haben.

Jedoch gibt es da noch eine Sache, die mich einfach nicht los lässt. „Ich habe da mal eine Frage an euch." beginne ich, woraufhin mich meine drei besten Freunde aufmerksam ansehen. „An dem Tag als...naja...als Jungkook verschwand...Ich habe da einen Mittagsschlaf gemacht, weil ich unglaublich müde war und da habe ich geträumt, dass ihr beide von eurem Spaziergang kamt und Jin erschöpft am Boden lag, während das Haus komplett verwüstet war und Jungkook verschwunden."

„Ja, so haben Hoseok und ich das Haus auch aufgefunden, nachdem Jin und Jungkook von den beiden Magiern angegriffen wurden." beantwortet Jimin überlegend meine Frage. „Halt mal. Hat-...Hattest du nach diesem Traum, sowas wie stechende Kopfschmerzen?" fragt Jin. „Ja, die hatte ich. Sie waren so schlimm, dass ich Schmerztabletten nehmen musste. Hatte das etwa einen tieferen Sinn?" frage ich irritiert.

„Durchaus. Das ist ein Zeichen für eure Verbindung. Weißt du, es gibt Magier, die so eine Art Hormon ausschütten, wenn sie sich wirklich verlieben. Wenn sie jemanden gefunden haben, den sie über alles stellen würden, senden sie unbewusst ein Hormon aus, dass sie für immer an diese Person bindet. Wenn solche Magier sich verlieben, bleiben sie meistens mit dieser Person zusammen, bis der Tod sie scheidet und sie lieben sich dann immer noch. Man könnte Liebe bei solchen Magiern in etwa mit dem Mate eines Wolfes vergleichen. Einmal zusammen, immer zusammen. Deshalb waren Jungkook's Mutter und mein Vater so lange glücklich zusammen. Deshalb führen Jimin und Hoseok selbst nach über sechs Jahren noch eine so glückliche Beziehung. Und deshalb liebst du Jungkook immer noch, obwohl du ihn seit über drei Jahren nicht mehr gesehen hast und dachtest, er sei tot, was er aber nicht war."

„Das ist wahr? Ich dachte das wäre nur ein Mythos?" fragt Jimin mit großen Augen. „Tja, scheinbar nicht." entgegnet der Braunhaarige leicht lächelnd, ehe er sich wieder mir zuwendet: „Tae, ich gehe mal stark davon aus, dass es dir innerhalb der letzten Jahre unglaublich schwer fiel, eine Beziehung aufzubauen. Dass es sich eigenartig angefühlt hat, wenn du mit jemand anderem weiter als Freundschaft gegangen bist. Liege ich da richtig?"

Überrascht nicke ich die Worte des Braunhaarigen ab. „Das liegt an dieser Verbindung."

Ein kleines Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Jungkook und ich waren also von vornherein füreinander bestimmt. Deshalb hat er mich so schnell in seinen Bann gezogen. Deshalb ging es mir so viel besser, wenn ich bei ihm war. Deshalb konnte ich keine Beziehungen führen.

Zufrieden lächelnd lehne ich mich an die Couch, ehe ich plötzlich nicht mehr die Kamera in meinen Händen spüre und scheinbar auch nicht mehr sitze, sondern liege. Deshalb öffne ich meine Augen wieder und tatsächlich liege ich neben Jungkook in dem gemeinsamen Bett von ihm und dem Tae aus dieser Welt, weshalb mich die Realität schnell wieder einholt.