Kapitel 13: Wie ist das möglich? (1.406)

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Taehyung:

Ich sehe ihn einfach nur ungläubig an, während er spricht und sich Tränen in meinen Augen sammeln.

Dann lege ich meine eine Hand an seine Wange und streiche mit der anderen seine etwas längeren, schwarzen Haare aus der Stirn, um ihn besser betrachten zu können. Er scheint vom Aussehen her tatsächlich etwas älter geworden zu sein.

„Hey, was ist denn los mit dir? Warum weinst du denn?" fragt Jungkook dann besorgt und legt nun auch seine Hände an meine Wangen, um mit seinen Daumen die Tränen wegzuwischen, die aus meinen Augen kommen.

„Du bist es wirklich." sage ich dann glücklich und ziehe ihn in eine feste Umarmung. Ich drücke ihn ganz fest an mich und lasse meine Hand in seine Haare wandern, während die Tränen nun immer mehr werden. Jungkook gibt einen überraschten Laut von sich, ehe er mich leicht überrumpelt auch umarmt.

Er lacht kurz, ehe er sagt: „Hey, hast du irgendwie Stimmungsschwankungen? Du benimmst dich ja so, als hättest du mich Jahre lang nicht mehr gesehen." Nach diesen Worten seinerseits drücke ich ihn noch fester und entgegne leise auf seine Worte: „Das habe ich ja auch nicht." „Hm? Wovon sprichst du denn nur?" fragt er und drückt mich aus der Umarmung, um nochmals seinen Handrücken an meine Stirn zu halten.

Dann verschränkt er unsere Hände miteinander und fährt fort: „Auch wenn du kein Fieber zu haben scheinst, scheinst du ganz schön durch den Wind zu sein. Du solltest dir mal mehr freinehmen, Tae. Leg dich nochmal hin und ruh dich noch etwas aus. Ich werde dir was zu Essen aufheben." Während seiner Worte zieht er mich wieder zurück in das Schlafzimmer, verfrachtet mich auf das Bett und deckt mich zu. Danach macht er die Nachttischlampe an und zieht die Vorhänge vorm Fenster zu, sodass das Sonnenlicht nicht mehr in das Zimmer dringen kann.

Dann setzt er sich wieder neben mich auf das Bett und schenkt mir sein sanftes Lächeln, das mir all die Jahre so gefehlt hat, während er mir beruhigend durch meine Haare streicht. „Ruh dich schön aus, ja?" sagt er dann und gibt mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich wieder erhebt und den Raum verlassen will. „Warte!" sage ich und greife schnell nach seinem Handgelenk, ehe er außer Reichweite ist.

Direkt bleibt er stehen und sieht mich fragend an. „Was ist denn, Tae?" „Wie ist das möglich?" „Wie ist was möglich?" stellt Jungkook mir eine Gegenfrage und setzt sich wieder neben mich auf das Bett, während ich mich aufsetze. „Na das Alles hier. Wieso bist du wirklich hier und warum ist es keine Erinnerung, wie die Male davor? Wieso kann ich machen, was ich will?" „Hast du dir gestern irgendwie den Kopf gestoßen? Ich hab' nicht die leiseste Ahnung, wovon du sprichst."

„Seit über drei Jahren habe ich dich nicht mehr gesehen, also wie kommt es, dass ich dich jetzt sehe?" „Drei Jahre nicht gesehen? Wie meinst du das? Wir sind doch gestern sogar zusammen ins Bett gegangen." „Welcher Tag ist heute?" frage ich weiter. „Der zweite September." „Welchen Jahres?" „Zweitausendachtzehn natürlich." beantwortet Jungkook nun auch diese Frage, wobei seine Besorgnis steigt.

„Nein. Das kann nicht sein. Wo sind wir denn dann?" frage ich weiter. „Naja. Zuhause eben." „Zuhause?" „Ja. In unserem kleinen Häuschen in Incheon. Tae, du machst mir gerade echt Sorgen. Bist du gestern, als du noch mit Jimin unterwegs warst, irgendwie auf den Kopf gefallen? Warum stellst du denn solche Fragen? Jetzt schlaf erstmal und wenn es danach immer noch nicht besser ist, dann werde ich einen Arzt herbestellen."

Erst jetzt beginnt mein Kopf zu arbeiten.

Ich muss wohl irgendwie in die Kamera gezogen worden sein. Anders kann ich mir das Alles zumindest nicht erklären.

Das ist keine Erinnerung, das ist wirklich Jungkook. In Fleisch und Blut. Das ist kein Traum, sondern reell.

Jimin meinte, dass Jungkook mit der Kamera verbunden sei und dass er deshalb in seiner eigenen Welt leben würde.

Ghost Of You {TaeKook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt