Kapitel 6: Zurück Zuhause (2.013)

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*ungefähr drei Jahre später*

Taehyung:

„Nun ist endlich alles hier. Danke, Hyung." bedanke ich mich bei meinem besten Freund, der mir dabei geholfen hat, nun auch meine letzten Umzugskisten in mein neues, altes Haus zu bringen. „Gerne, Dongsaeng. Wieso wolltest du eigentlich ausgerechnet wieder hier hin ziehen? Nicht, dass ich mich nicht freuen würde, dass du dein Studium nun abgeschlossen hast und wieder hier bist."

„Naja, ich hab' das Haus nun mal geerbt und es hängen unfassbar viele und wunderbare Erinnerungen damit zusammen. Nicht nur mit meinen Eltern. Außerdem ist es nur ein kleines Häuschen und deshalb auch schön kostengünstig und zudem liegt es nah an meiner Arbeitsstelle. Also was spricht dagegen?" beantworte ich die Frage des Älteren schmunzelnd.

„Absolut gar nichts. Ich bin froh, dass du hier bist. Soll ich dir noch beim Auspacken helfen?" „Nein, brauchst du nicht. Geh du nur zu Hoseok. Der wartet bestimmt schon auf dich. Außerdem ist das nicht viel und ich würde mich sowieso gerne nochmal in Ruhe hier umsehen, nachdem ich über drei Jahre nicht mehr richtig hier war." „Na dann werde ich dich mal alleine lassen. Aber vergiss morgen nicht! Hobi und ich erwarten dich um Punkt neunzehn Uhr bei uns!" „Kein Problem, Hyung. Ich werde da sein." entgegne ich auf die Worte des mittlerweile Pinkhaarigen, woraufhin er sich von mir verabschiedet und mein altes Familienhaus, das nun ganz alleine mir gehört, verlässt.

Also mache ich mir Musik drauf und stelle die Umzugskisten noch in die richtigen Räume, ehe ich beginne diese auszuräumen.

Unglaublich, was sich alles innerhalb der letzten drei Jahre angesammelt hat. Wenn meine Eltern davon wüssten, würden sie mich wahrscheinlich für eine Art Messie halten.

Bei diesem Gedanken muss ich kurz schmunzeln.

Ich vermisse meine Eltern, doch irgendwann stirbt leider jeder Mensch oder er verschwindet und taucht nie wieder auf, weshalb er für tot erklärt wird.

Es war schon klar, dass meine Mutter bald an Krebs sterben wird, weshalb ihr Tod nicht gerade überraschend kam und mein Vater hat sie so sehr geliebt, dass er nur ein paar Monate nach ihr an gebrochenem Herzen gestorben ist.

Auch sein Tod kam nicht gerade überraschend, denn nach ihrem Tod verschlechterte sich sein Gesundheitszustand immer mehr.

Und eben weil der Tod meiner Eltern nicht so überraschend kam, kann ich auch weitestgehend damit umgehen, denn ich hatte immerhin die Möglichkeit, mich wenigstens von ihnen zu verabschieden, wenn ich es schon nicht bei ihm machen konnte. Er war plötzlich weg, doch meine Eltern hatte ich noch bei mir und konnte mich auf ein Leben ohne sie vorbereiten und ihnen sagen, was ich ihnen sagen wollte. Jedoch heißt das jetzt nicht, dass ich meine Eltern nicht vermissen würde.

Als ich auf den Beerdigungen meiner Eltern war, habe ich mir so sehr gewünscht, dass er bei mir wäre. Dass er mich einfach nur umarmen und trösten würde, genau wie meine Eltern es bei seiner Beerdigung gemacht haben. Selbst nach so langer Zeit konnte ich ihn nicht vergessen und ich glaube auch nicht, dass ich das jemals kann. Ich hoffe einfach nur, dass ich irgendwann ein neues Leben anfangen und dieses Kapitel hinter mir lassen kann und eben dass ich jetzt hierhin gezogen bin, ist ein erster Schritt in diese Richtung. Zumindest indirekt.

Nach drei Jahren in seiner Heimatstadt wollte ich einfach wieder an den Ort, an dem ich alle diese Erinnerungen mit ihm gesammelt hatte, um vielleicht leichter damit abzuschließen, nachdem ich davor geflüchtet bin.

Dieses 'neue' Haus ist mein erster Schritt in ein neues Leben.

Jedenfalls räume ich viele der Umzugskartons aus. Nur einige wenige Kartons lasse ich noch stehen, da ich viel eher den Willen verspüre, mich nun endlich mal wieder in dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin, umzusehen.

Ghost Of You {TaeKook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt