Die Frage hallte in meinem Kopf nach, wie ein Echo. Was sind wir für dich? Ich schwieg, wusste die Antwort selbst nicht. „Schweigen ist wohl auch eine Antwort", murmelte der Brünette und senkte den Blick. „Kannst du jetzt bitte gehen?" Ich schüttelte meine Kopf langsam, Tränen brannten in meinen Augen. „Lando... Ich... Es tut mir leid okay? Ich bin überfordert und ich weiß nicht wieso ich dich geküsst habe... Das macht mir Angst! Die Gefühle. Meine Gefühle. Ich habe so Angst das es wieder so wird!", rief ich verzweifelt. Ruhig schaute er mich wieder an. „Wovor hast du Angst?", fragte er sanft und kam näher. Er hob seine Hand, wollte mir vermutlich nur eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen, doch ich duckte mich unter seiner Hand ängstlich weg. Ich ging rückwärts, ließ Lando nicht aus den Augen. Er schaute mich nur verwirrt an. „Wurdest du geschlagen?", fragte er gerade heraus. Meine Atmung ging so schnell und mein Herz raste so unfassbar, das ich mich nicht beruhigen konnte, um zu antworten. „Panik", keuchte ich, denn ich stand kurz vor einer Panikattacke. „Wovor?" „Panikattacke", keuchte ich wieder, kniff die Augen zusammen und lehnte mich an die Wand neben mir. Wegen sowas war Cara immer bei mir, sie wusste was zutun war. Das wusste sie immer. Aber Lando nicht. „Cara." Er verstand sofort und eilte sofort um sie zu holen. Sofort stürzte sie sich auf mich und drückte mich fest an sich. Leise fing sie anzusingen. Mein Lieblingslied. Immer wieder und immer wieder. Aber es nützte nichts. „Nimm sie in den Arm", befahl Cara, ohne zu Lando zu blicken, der seit Minuten nur hilflos da stand. „Aber sie hat diesen Anfall doch wegen mir!" „Mach. Bitte", sagte sie nun weicher und Lando kam ihrer Bitte nach. Er setzte sich langsam neben mich und legte erst den einen, dann den anderen Arm um mich. Schließlich zog er mich sogar auf seinen Schoß. Langsam beruhigte ich mich, bis ich mich schließlich ganz entspannt hatte und er mich eigentlich wieder loslassen konnte. „Tut mir so leid", murmelte er und küsste mich kurz auf den Haaransatz. „Ich gehe dann wieder", verabschiedete sich Cara breit lächelnd und verzog sich. „Sollen wir so langsam wieder aufstehen?", fragte ich zaghaft und erhielt Zustimmung. Anstatt auf dem Boden zu sitzen, saßen wir stattdessen etwas unbeholfen auf dem Bett. Mit genügend Abstand zu einander. „Um deine Frage zu beantworten, ja. Ich wurde geschlagen." Ohne irgendeine Emotion hatte ich das gesagt, glücklicherweise fühlte ich dabei nichtmal was. „Von wem?" „Meinem Ex." Langsam drehte er seinen Kopf zu mir. So nahm ich es zumindest aus dem Augenwinkel wahr. „Deswegen magst du Berührungen also nicht. Du hast Angst davor", leuchtete es Lando ein. Ich nickte abwesend. „Was ist eigentlich passiert? Ich meine, das du so schnell nach Hause musstest?" „Mein Pferd ist verstorben. Meine Mutter hat die Abstände nicht richtig abgezählt. Zwischen den Sprüngen meine ich. Und dann hat es auch noch geregnet. Super Idee dann mit Champ auf dem Platz zu springen", meinte ich sarkastisch und schnaufte. „Du gibst ihr die Schuld?" „Klar! Wieso denn nicht? Immerhin kam sie auch auf die glorreiche Idee." Lando erwiderte nichts, worüber ich mehr als froh war.
Nach einem ziemlich anstrengenden Wochenende, saß ich glücklicherweise wieder im Wohnzimmer und genoss meine Ruhe. Es war schon sehr anstrengend gewesen, zumal meine Batterien für soziale Kontakte nicht enorm und bereits aufgebraucht war. Irgendwie ging ich mit Lando wieder normal um, aber irgendwie hatten sich meine Gefühle ihm gegenüber verändert. Ich vermisste ihn, seine Körpernähe, seine Scherze, sein strahlendes Lachen. Und seine Lippen. Ich wollte sie wieder auf meinen spüren, mich wieder sicher fühlen. Ich konnte mich nicht daran erinnern jemals so etwas für jemanden empfunden zu haben. Ich wusste nichtmal das man so tiefe... Verbundenheit? spüren konnte. „Cara!", schrie ich durch die ganze Wohnung. „Was gibts?" Sie kam sofort angerannt und rutschte den letzten Meter auf Socken zu mir. „Ich muss reden." Sie setzte sich zu mir. „Worüber?" Sie schaute mich abwartend an. Vermutlich hatte sie wirklich keine Ahnung worüber, denn beim Flug hatten wir uns sehr viel unterhalten. „Ich möchte mit dir über meine Gefühle für..." Sie unterbrach mich einfach: „Lando reden? Dann schieß los. Ich höre zu." Dankbar dafür, lächelte ich sie kurz an und begann dann. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich machen soll. Ich vermisse ihn so sehr und wünschte er wäre jetzt bei mir. Ich weiß nicht was ich damit anfangen soll und bitte sag mir, was ich dagegen machen kann", ratterte ich schnell hinunter. „Bitte schlag mich nicht, aber ich habe schon seit Wochen eine Vermutung. Du bist verliebt." Das hatte ich ja selbst schon festgestellt. Ich liebte Lando, nur wusste ich nicht, ob es was werden könnte. Ob es sinnlos wäre. Ob ich wieder verletzt werde. „Wir haben uns geküsst", rutschte es mir gedankenverloren heraus. „WAS?!" Geschockt riss Cara die Augen auf und ihr Mund blieb offen stehen. „Zweimal..." „Wann?" „Der Abend vor dem Anruf von Mum." „Deswegen hat er sich die Tage danach so verhalten. Er hat die ganze Zeit gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd. Naja, zumindest solange bist du auf seine Nachrichten und Anrufe nicht mehr reagiert hast." „Mmh." Dies ließ mich nachdenken. „Denkst du, er empfindet etwas für mich?", fragte ich zaghaft, spürte ein Kribbeln auf meinen Lippen, als ich an den Kuss dachte. Ganz vertieft in dem Moment. Diese Lippen. Gott, wie sehr ich sie auf meinen spüren wollte. „Ich kann seine Gefühle ganz schlecht deuten, aber es könnte durchaus sein. Vielleicht bringe ich das in zwei Wochen mal in Erfahrung. Mich würde das schon interessieren." Gedanklich immer noch bei diesen perfekt geschwungenen Lippen, merkte ich nicht wie sie weiter redete. „Hallo? Erde an Hailey? Ich glaubs ja nicht! Dich hats total erwischt! Meine Hailey hat sich verliebt!" „Ich bin nicht deine Hailey", brummte ich genervt, als sie mich dann aus meinem Tagtraum riss. „Oh doch. Und wie du das bist!" „Ich gehöre mir, bevor ich jemals irgendwem anderes gehören werde", stellte ich schlecht gelaunt klar. „Wir wissen beide das dein Herz jemandem gehört. Ob du willst, oder nicht." Ohne es wirklich zu merken hielt ich die Luft an. „Aber das... ich..." „Sag es ihm Hailey. Sag es ihm einfach." Ich biss mir ungewollt auf die Unterlippe. „Ich werde ihn verletzen", murmelte ich mit dem Gesicht in einem Kissen vergraben, das ich bis gerade eben noch umarmt hatte. „Merkst du denn nicht das du es gerade die ganze Zeit schon tust?" Vorsichtig schaute ich wieder auf. „Tue ich?" „Ständig. Immer wieder und immer wieder."
Ugh ich will nicht das es bald schon endet xD dabei haben wir noch 15 + Epilog vor uns xD
25.08.21
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Unloved - let us rewrite the stars|| German ||
FanfictionHailey hat sich geschworen nie wieder etwas mit der Formel 1 zutun zu haben und doch vermisst sie diesen Sport, der sie seit Kindesalter begeisterte. Als ihre beste Freundin jedoch ein Job bei dem Rennstall McLaren bekommt, ändert sich ihr Leben sch...