„Ich bin einfach müde. Hab momentan viel Stress", erklärte er. „Wirklich nur das?" „Ja Hailey. Wirklich", beschwichtigte er und ließ mich los. „Hast du heute noch was vor?" Ich schüttelte den Kopf. „Aber du solltest echt ins Bett Darling. Dir scheint es gar nicht gut zu gehen." „Nein, ich bleibe bei dir." „Dann musst du wohl ins Bett, denn dort gehe ich jetzt hin." „Du musst nicht wegen mir..." Er verstummte, als ich ihn einen bösen Blick zu warf. „Ich gehe ja schon hoch", murmelte er und nahm mich an der Hand mit. Im Schlafzimmer zogen wir uns um, bevor wir uns ins Bett kuschelten. Es war zwar schon Anfang Juni, aber es störte weder mich noch Lando. Sein Kopf lag wieder auf meinem Bauch, während er einen Arm um meine Taille schlang. Ich fuhr sanft mit meinem Zeigefinger seine Gesichtszüge nach. Strich sachte über seine Wangen, Lippen, über die Nase zur Stirn. „Verdammt bist du heiß", nuschelte ich. Nochmals legte ich meine Hand auf seine Stirn und ließ sie länger dort verweilen. „Ich weiß das ich heiß bin", sagte Lando mit rauer Stimme. „Jaja, du hast bestimmt Fieber. Kannst du dir irgendwas eingefangen haben?", fragte ich ihn, worauf er die Schultern zuckte. Ich seufzte und fing an ihm durch die Haare zu streichen. Langsam und vorsichtig zog ich mal kleine, mal große Kreise auf seiner Kopfhaut, was Lando ein Seufzen entlockte. „Vielleicht solltest du schlafen", flüsterte ich liebevoll, worauf Lando nur nickte.
Nachdem Lando eingeschlafen war, war auch ich nicht weit davon entfernt einzuschlafen, aber es war gerade mal acht Uhr und ich wollte mir noch einen Schreibplan erstellen. Der Verlag fing an Druck zumachen, weil das Veröffentlichungsdatum nun schon zum zweiten Mal verschoben werden musste. Ich wollte gerade nochmal zum Kühlschrank gehen, als Lando im Türrahmen auftauchte. „Kommst du wieder ins Bett?", fragte er müde, sah aber trotzdem schon etwas besser aus. „Klar, komme sofort." Ich klappte meinen Notizbuch zu und verließ die Küche. Ich hatte mich dort einfach an die Theke gesetzt, weil ich so noch in der Nähe des Kühlschrankes war. Ich folgte Lando wieder nach oben, bis ins Schlafzimmer, zog mich aber noch eben um. Mal wieder nur ein Shirt von Lando. Woher hatte ich sogar ‚vernünftige' Schlafsachen getragen, aber in Landos Sachen zu schlafen, war nunmal viel besser. „Wann hörst du eigentlich auf meine Sachen zu tragen?", fragte er amüsiert. „Wenn ich tot bin", lachte ich und kuschelte mich zu ihm ins Bett. Ich nahm Lando in den Arm und drückte ihm einen Kuss aufs Haar. Diese weichen Locken. Ich schloss meine Augen und achtete nur auf die Atmung von Lando und mir. Gleichmäßig im Takt. „Ich liebe dich so sehr", flüsterte ich und spürte wie mir Tränen in die Augen traten. Ich konnte mein Glück nicht fassen. Er war so... so... so perfekt! Ja, das ist es. Ich brauchte ihn so sehr. Ich schniefte und verstärkte meine Umarmung. Lando war wohl schon im Halbschlaf, den er bekam davon nur wenig mit. Er bewegte sich etwas und lag nun so, dass ich seinen Atem an meinem Hals spüren konnte. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus und in meinem Nacken stellten sich die Härchen auf. Meine Lippen fingen an zu kribbeln und meine Atmung wurde unregelmäßig. Ich schluckte hart und öffnete wieder die Augen. Wieder bewegte sich der Junge. Ein Arm ruhte nun auf meinem Bauch und ein Bein hatte er über meine gelegt. Naww. Diese Niedlichkeit! Ich fing an mich zu entspannen. Ich liebte diesen Menschen so sehr, so verdammt sehr.
°°°
Gähnend zog ich mir ein anderes Shirt über den Kopf. Lando schlief noch immer und das auch noch ziemlich fest. Ich legte meine Hand auf seine Stirn, die kein bisschen mehr warm war. Trotzdem entschloss ich mich aufzustehen und ihm einen Tee zu machen. In der Küche entschied ich mich aber um. Er wollte mit Sicherheit lieber Milch. Und ich konnte ja Pancakes machen. Vielleicht entsprach das nicht ganz seinem Ernährungsplan, aber er hatte es verdient.
Ich stellte das Tablett mit der Milch, Pancakes und Marmelade auf den Nachttisch und setzte mich auf die Bettkante. Sachte streichelte ich durch seine Haare. Es war schon neun Uhr und ich würde in einer Stunde bei Flo sein sollen. Sie wollten mir heute erstmal ihre Pferde vorreiten, damit ich einen Trainingsplan erstellen konnte. Ich ließ Lando einfach weiterschlafen und ging Duschen.
„Hailey?", hörte ich es fragend aus dem Schlafzimmer. Ich ging zähneputzend zu Lando. „Wie gehts dir?", fragte ich, musste mir aber sogleich die Hand unter das Kinn halten. Ich Intelligenzbestie hatte aus Versehen durch das Sprechen gesabbert. Er nickte und rieb sich übers Gesicht. „Ich bin froh, dass du da bist", murmelte er und nahm sich das Tablett auf den Schoß. „Und danke." Lächelnd nickte ich und verschwand wieder im Bad. Etwas später tauchte ich wieder bei Lando auf und setzte mich zu ihm. „Was machst du heute so?", wollte ich wissen. „Eigentlich steht Training mit Jon auf dem Plan, aber ich hab keine Lust." Ich kicherte auf. „Ach Darling. Mach dich gleich fertig. Aber überanstrenge dich nicht wieder, ja?" Er nickte und mampfte weiter. „Die schmecken übrigens richtig gut, auch wenn ich das gleich wieder abtrainieren muss", sagte er glücklich. Ich war so froh, das es ihm besser ging. Vielleicht war gestern ja wirklich alles nur ein bisschen viel. Ich umarmte den Brünetten einfach und drückte ihn einen Kuss auf die Wange. „Liebe dich."
°°°
„Reite ihn noch mal bitte im Galopp auf dem Zirkel!", rief ich über den Platz. Flo ritt gerade auf der rechten Hand. „Aus dem aus dem Zirkelwechseln! Bei X umspringen nicht vergessen!" Sie tat wie befohlen und galoppierte nun auf links. „Spürst du das?" Flo nickte. „Meinst du, er hat eine Linksschwäche?", harkte ich weiter nach. „Kann durchaus sein. Aber wie hast du das gesehen?" Ich zuckte die Schultern. „Er springt schwieriger um und hat es ziemlich mühsam." Ich schrieb mir etwas in meinen Notizblock. „Jetzt ein paar Sprünge?"
Nachdem wir mit dem Training fertig waren, hatten wir uns noch etwas nach draußen gesetzt. Wir unterhielten uns über dies und jenes, als wir schließlich von ihrer Mutter ins Haus gerufen wurde. Sie hat Kuchen gebacken und ich durfte probieren. „Wie gehts es dir denn? Wie geht es Lando?", fragte sie, während sie den Kuchen auf den Tisch abstellte. Mit Entzücken musste ich feststellen, dass es Käsekuchen war. „Mir gehts gut. Lando war gestern nicht besonders gut drauf. Er war etwas übermüdet", erzählte ich und beobachtete mit leuchtenden Augen, wie Cisca mir ein großes Stück Kuchen auf den Teller legte. „Ich hoffe du magst Käsekuchen", sagte sie, als sie den Teller vor mir abstellte. „Oh ja! Ich liebe ihn! Danke Mum." „Immer gerne", sagte sie lächelnd und strich mir im vorbeigehen übers Haar.
Super spannendes Rennen heute, meint ihr nicht? George sogar auf P2! Unglaublich, sein erstes Podium sogar einfach noch im Williams. So eine Podiumkonstellation, werden wir in Zukunft vielleicht öfter sehen können ^^ aber stellt euch mal vor, Lando hätte gestern doch die Pole geholt... Just imagine...
Funfact: Heute wurde ein neuer Rekord für das kürzeste Rennen aufgestellt xD
29.08.2021
DU LIEST GERADE
Unloved - let us rewrite the stars|| German ||
FanfictionHailey hat sich geschworen nie wieder etwas mit der Formel 1 zutun zu haben und doch vermisst sie diesen Sport, der sie seit Kindesalter begeisterte. Als ihre beste Freundin jedoch ein Job bei dem Rennstall McLaren bekommt, ändert sich ihr Leben sch...