Unsanft wurde ich am nächsten morgen aus dem Schlaf gerissen, worauf ich mich murrend auf die andere Seite drehte. „Du musst aufstehen, Hailey", kam es verschlafen von Lando. Kurz war ich etwas desorientiert, verstand aber dann. Geschockt sprang ich aus dem Bett. „Tut mir leid Lando, aber ich muss. Bis dann." Schnell schnappte ich mir mein Handy und verschwand. So schnell, war ich glaub ich die letzten Wochen nicht aufgestanden und ich hatte es so schnell auch nicht wieder vor.
In meinem Zimmer ließ ich mich an meiner Tür hinunter gleiten und stützte mein Gesicht in die Hände. Ein Sturm tobte in mir, aber gleichzeitig fühlte ich mich leer. Nichts, aber doch so viel. Ich war überfordert, wusste nicht recht was ich machen sollte. Ich hätte ihn nicht so nah an mich lassen sollen. Seinetwegen habe ich ein Rennen gesehen und sehnte mich wieder danach. Verzweifelt raufte ich mir die Haare und schluchzte trocken auf. Wieso? Ich hatte es doch so gut geschafft alles zu verdrängen und jetzt das. Ich will das nicht. Meine Hände verkrampften sich in meinen roten Locken und egal wie sehr ich versuchte die Tränen zurückzuhalten, ich schaffte es nicht. Ich war enttäuscht von mir. Sogar ich schaffte es mich selbst zu verraten.
Stumm flossen die Tränen, bis es schließlich an meiner Tür klopfte. Mal wieder zuckte ich vor Schreck zusammen. Zitternd erhob ich mich und öffnete die Tür. Lando stand vor mir. „Was ist los?" Emotionslos starrte ich ihn nur an. „Ich kann... will es dir nicht sagen. Geh einfach, okay?" Kurz sah er mich verständnislos an, setzte aber dann zum Reden an. „Aber ich..." Weiter kam er nicht, weil ich ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte. Sehr erwachsen, ich weiß. Komplett durch den Wind fing ich an meinen Koffer zu packen, machte mich rasch fertig und schleppte mich dann zu Cara. Sie öffnete mir gut gelaunt die Tür. „Ich hasse dich", fauchte ich ihr entgegen. Perplex starrte sie mich an. „Was?" „Ich. Hasse. Dich." Sie zog mich in ihr Zimmer. „Lass mich!" „Verdammt Hailey! Was hast du denn jetzt schon wieder?" „Du hast mich gezwungen mitzukommen. Wegen dir war er gestern bei mir und es ist deine Schuld das ich ihn überhaupt an mich gelassen habe!" „Beruhig dich erstmal. Und dann erklärst du mir nochmal ganz normal was dein Problem ist", versuchte sie mich zu beruhigen. „Was mein Problem ist? Mein verdammtes Problem?! Du, Cara!", rief ich aufgebracht. Überfordert und verletzt stand sie mir eine Weile stumm gegenüber. „Ich wollte dir doch nur helfen...", flüsterte sie leise und ich konnte es in ihren Augen glitzern sehen. Meine Lippen fingen an zu beben. Das wollte ich nicht. Ich wollte sie nicht zum weinen bringen. Ohne ein Wort ging ich in mein Zimmer und ließ mich dort aufs Bett sinken. Keine Minuten später klopfte es. Nach kurzem hadern mit mir selbst öffnete ich schließlich und vor mir stand Carlos. „Hey. Ich sollte dich runter holen. Wir fahren nämlich jetzt", gab er mir leicht lächelnd bescheid. Ich nickte, drehte mich um und holte meinen Koffer so wie Rucksack. Ganz selbstverständlich nahm mir Carlos einen Koffer ab. Cara hatte ihn mit Sicherheit geschickt. „Ich hab dich und Cara rumschreien hören. Was ist den passiert?" Verlegen biss ich mir auf die Innenseite meiner Wange. „Es ist ihre Schuld", nuschelte ich leise und schaute weiterhin auf meine Schuhe. „Magst du mir auch erzählen was ihre Schuld ist?" „Das ich hier bin. Das ich das Rennen gesehen habe. Das mir Menschen wichtig geworden sind, die es nicht sein sollten", antwortete ich genervt. „Ich gehöre nicht zufällig zu diesen Menschen?" Ich fing an zu überlegen. Das tat er. Nicht ganz so wie Lando, aber er war mir irgendwie wichtig. „Also doch schon." Er drückte den Knopf vom Aufzug, dessen Türen sich auch gleich öffneten. „Aber du hast nicht mich gemeint, oder?" „Lando", murmelte ich leise. „Er mag dich wirklich gerne. Eigentlich redet er ununterbrochen von dir." Wir schwiegen bis wir unten waren und auch danach sprach ich mit niemandem. Lando sowie Cara ignorierte ich beide. Der Flug würde die Hölle werden.
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Und ich hatte Recht. Einen Tag später war ich endlich zu Hause. Ohne zu überlegen, steuerte ich mein Zimmer an und warf mich auf das Bett. Ich hatte tatsächlich den ganzen Flug über geschlafen und darauf geachtet, nicht neben den Jungs oder Cara zu sitzen. Ich hatte bereits ein Ticket nach Deutschland gekauft. Ich kämpfte mich wieder hoch und warf meine Klamotten vom Wochenende in die Waschmaschine und packte neue für eine Woche in meinen Koffer. Cara würde meine Klamotten schon aus der Waschmaschine holen, also konnte ich einfach abreisen, ohne mir Sorgen zu machen. Ohne weiter darüber nachzudenken, schnappte ich mir meinen Koffer und meinen Rucksack und ging zur Tür, wo ich meine Schuhe und meine Jacke anzog. "Ich bin in einer Woche wieder da!", rief ich durch die Wohnung, denn ich wollte nicht einfach so verschwinden. Meine beste Freundin antwortete nicht. Na gut, dann eben nicht.
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Nur zwei Stunden später stand ich vor der Haustür meiner Eltern. Von drinnen hörte ich es rumpeln und dann bellen. Augenblicklich musste ich Lächeln. Die Tür wurde geöffnet und meine Mutter lächelte mich glücklich an. Devin, der Eurasier meiner Eltern, wedelte wild mit seinem Puschelschwanz, wobei er meine Hände abschleckte. „Hey Mom. Hi Devin." Ich hockte mich hin und knuddelte den schwarzen Hund erstmal ordentlich durch, bevor ich mich meiner Mutter zu wenden konnte. Diese umarmte ich und fragte so gleich wo den mein Vater sei. „Im Stall, das weißt du doch", sagte sie lachend. „Dann gehe ich ihn mal suchen", gab ich lächelnd bescheid. „Sag auch deinem Vater das es in einer Stunde Essen gibt." „Mach ich! Komm Devin!", rief ich und joggte schon Richtung Stall. Dieser bot Platz für ungefähr fünfzig Pferde und alle davon liebte ich unglaublich. Am meisten aber meinen Champ of Class, oder einfach nur Champ. „Hailey! Du bist schon da!", hörte ich es hinter mir und sofort wirbelte ich herum. „Dad!" Ich umarmte ihn glücklich. Mein Vater war alles für mich und ich liebte ihn einfach. Egal was ich tat, er stand immer hinter mir und deswegen war ich ihm mehr als dankbar. „Wie gehts dir Schatz?" „Hervorragend. Ich bin nur etwas müde, aber sonst ist alles okay." „Das freut mich. Champ steht auf der Weide." Er zwinkerte mir noch kurz zu und ging dann wieder an seine Arbeit. „Ach so Dad. Mom sagt in einer Stunde gibts Essen." Er nickte einfach und auch ich ging geradewegs zu meinem Hengst.
Ich pfiff und sofort kam der Fuchs angetrabt. „Hi Champ", flüsterte ich und fiel ihm um den Hals. Ich war schon über den Zaun geklettert und saß auf dem Gatter. Devin war meinem Dad gefolgt.
Tief sog ich den würzigen Geruch des Pferdes ein. Er gehörte definitiv zu meinen Lieblingsgerüchen. „Morgen gehen wir eine Runde ausreiten mmh? Und ein bisschen Arbeit würde dir auch mal wieder guttun", gab ich meine Pläne für morgen kund. Der Hengst schnaubte und fing an, an meiner Jackentasche zu knabbern. „Jaja, ich weiß. Aber ich hab nichts dabei." Lachend strich ich ihm über die Stirn. „Du süßes Etwas."
Die letzte Stunde hatte ich bei Champ verbracht und hatte meine Gedanken schweifen lassen. Ich vermisste Lando irgendwie. Aber ich kannte ihn kaum, wieso genau vermisste ich ihn dann? Auch beim essen grübelte ich noch, wurde dann aber von meinen Eltern in ein Gespräch verwickelt. „Hast du das Rennen gesehen?", fing mein Dad an. „Im Fernseher", antwortete ich abwesend. „Hat es dir gefallen?" Mein Dad hatte die Hoffnung das ich wieder gefallen an dem Sport finden würde, aber bislang hatte ich mich da immer schwer getan. „Mehr als mir lieb war, aber können wir jetzt bitte über was anderes reden?" Es tat noch immer unglaublich weh, darüber zu reden. In diesem Haus über Formel 1 zureden war schwieriger als in jedem anderen. Meine Mom tötete Dad gerade quasi mit Blicken, lenkte aber dann tatsächlich ab. „Hast du denn jemanden Nettes kennengelernt?" Augenblicklich wurde ich rot. Meine Mom verstand sofort. „Wie heißt er denn?" „Lando", nuschelte ich und stocherte in meinem Essen rum. „Und weiter?", mischte sich auch Dad wieder ein. „Norris." „Ist der nicht letztes Jahr zweiter in der Formel 2 gewesen?", überlegte er laut und ich zuckte nur die Schultern. Er hatte das alles immer weiterverfolgt. Ich aber nie. „Wann lernen wir ihn denn kennen?" „Mom!", rief ich entsetzt. „Da läuft noch nicht mal was. Außerdem war ich nicht gerade der herzlichste Mensch." „Also warst du mal wieder so ganz du." Böse schaute ich meinen Vater an. „Ja, ich war ganz ich. Ich bin müde und würde jetzt gerne ins Bett gehen." Ich erhob mich. „Gute Nacht, Schatz", wünschte mir meine Mom und auch Dad verabschiedete sich und ging wieder in den Stall. Ich ging nach oben in mein altes Kinderzimmer. Vorsichtig schaute ich mich um. Pferdeposter sowie Bilder von Formel 1 Fahrern hingen noch immer an den Wänden. Meine Mutter hatte wohl schon den Koffer und Rucksack in mein Zimmer gebracht, denn die lagen auf meinem Bett. Beides hob ich vom Bett und zog mich anschließend um. Nach dem ich nochmal kurz im Bad gewesen war, kuschelte ich mich in die Decke und seufzte zufrieden. Trotzdem fehlte da jemand.
Und da ist das Kapitel. Und sogar am Samstag xD
Ja, ich weiß. Manchmal ist Hailey dumm xD
wie schätzt ihr heute das Quali?
26.06.2021
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Unloved - let us rewrite the stars|| German ||
FanficHailey hat sich geschworen nie wieder etwas mit der Formel 1 zutun zu haben und doch vermisst sie diesen Sport, der sie seit Kindesalter begeisterte. Als ihre beste Freundin jedoch ein Job bei dem Rennstall McLaren bekommt, ändert sich ihr Leben sch...