Unloved - let us rewrite the stars|| German ||

✨K a p i t e l 32✨

Fluchend riss ich mir die Kopfhörer vom Kopf und stand auf. Ich fing an grübelnd vor der Box auf und ab zulaufen. „Die Aufhängung?", fragte ich schließlich den Ingenieur. Dieser nickte und bevor ich darauf noch irgendwas sagen konnte, sah ich Lando. Ich rannte die letzten Meter zu ihm, blieb aber direkt vor ihm stehen. Kurz schauten wir uns nur an, schließlich umarmte ich ihn. Er umarmte mich zurück und nachdem ich ihn losgelassen hatte, nahm er sich den Helm ab. „Ist alles okay bei dir?", fragte ich behutsam, wobei ich seine behandschuhten Hände in meine nahm. Er nickte niedergeschlagen. Wieder umarmte ich ihn, lief aber dann mit ihm die Pit-Lane entlang zurück zur Box. Sofort sprach er seinen Ingenieur darauf an, ich jedoch wurde von Cara mitgezogen. „Meinst es ist sehr schlimm?", fragte sie mich leise. „Wie meinst du das?" „Lando." Ich schaute zu ihm rüber. „Es ist nicht seine Schuld und das weiß er auch. Aber er wird trotzdem nicht glücklich sein", wog ich die Situation ab. „Dann erledige du jetzt erstmal deinen Job als Freundin und ich widme mich Carlos." Ich zog die Augenbrauen hoch, sagte dazu aber nichts weiter. Ich war lediglich überrascht, wie interessiert sie plötzlich vor den Monitoren saß.

„Du weißt, das es nicht deine Schuld war?", fragte ich zaghaft. Wir hatten die letzten Minuten schweigend nebeneinander gesessen und nur Löcher in die Luft gestarrt. Jon hatte uns mittlerweile in Landos Raum allein gelassen, was ich eigentlich herzlich willkommen hieß. „Ja, ich weiß. Es nervt mich trotzdem." „Kann ich verstehen", murmelte ich mehr zu mir selbst, als zu ihm. So ein Ausfall war immer scheiße. „Wollen wir Carlos jetzt noch ein bisschen Unterstützung leisten?", fragte ich schließlich wieder, worauf Lando nickte. „Die Kameras haben sicher drauf, wie du mich vorhin umarmt hast", machte Lando schließlich auf die Reporter und sonstiges aufmerksam. Mist. Ich hatte vorhin gar nicht nachgedacht. „Eigentlich ist es ja egal", sagte ich gelassen. „Kein Geheimnis?" „Ich wäre ganz schön dumm, wenn ich dich verheimlichen wollen würde", sagte ich lächelnd und nahm seine Hand. „Hast du's endlich auch mal eingesehen", schnaufte er gespielt beleidigt. „Jaja."

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„Hey Flo", begrüßte ich die Brünette als ich ihren Anruf annahm. „Hi. Ich wollte dich bloß fragen, ob du morgen etwas später zum Stall kommen kannst." „Klar, kein Problem. Ist dein Trainer mittlerweile wieder da?", fragte ich, da ich dies gerne Mal in Erfahrung bringen wollte. „Wir hatten die letzten Tage darüber gesprochen, das sie mich gerne bei ihren Pferden behalten wollen würde und ich Reitbeteiligungen bekommen würde. Natürlich nur, wenn ich es selbst wollen würde. Selbstverständlich hatte ich nichts dagegen. „Bald ist er wieder da. Ein Monat noch. Hat er zumindest so gesagt." Sie sagte Rick sei nach einem Reitunfall im Gelände ins Krankenhaus gebracht worden und musste nun zur Kur. Ein Glück waren meine Stürze bis jetzt noch nicht so schlimm gewesen. „Okay, klar. Ich hoffe ihm gehts bald wieder gut. Aber ich muss dann. Wir sehen uns morgen", verabschiedete ich mich, als ich einen eingehenden Anruf von Pam bekam. „Bis morgen. Und grüß Lando." „Du deine Familie auch."

„Hey Hailey! Störe ich gerade?", fragte die Rothaarige sofort. Ich schüttelte den Kopf lächelnd. „Nope. Wollte gleich nur etwas schreiben. Immerhin willst du das Buch ja bald lesen." „Es ist auch nur ganz kurz. Aber ich habe dir ja erzählt, dass ich seit einigen Wochen reite. Aber meine Oma ist heute ins Krankenhaus gekommen. Und weißt du was? Die Familie adoptiert mich!", rief sie aufgeregt, was mich perplex dreinschauen ließ. „Das geht so einfach?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. Sie zuckle mit den Schultern. „Keine Ahnung, aber ich freue mich so! Das ist einfach fantastisch!" Ich lächelte über ihre Freude, obwohl mir das alles ein bisschen suspekt war. Ich meine, es war ganz sicher nicht leicht einfach so ein Kind zu adoptieren. Außerdem, direkt adoptieren? Nicht irgendwie als Pflegefamilie angegeben werden? Gedanklich zuckte ich wieder mit den Schultern. Keine Ahnung, soll mir auch egal sein. Das einzige was zählte war, dass es Pam jetzt gut ging. „Sie haben mir erzählt, sie hätten schon eine Tochter, aber sie ist nach England gezogen. Aber wie verhalte ich mich denn, wenn sie mich gar nicht mag?" „Sie wird sicher nett sein und wer sollte dich bitte nicht mögen?" „Du hast recht. Ich sollte mir nicht immer solche Gedanken machen. Schönen Tag noch. Ich muss jetzt meine Sachen packen." Bevor ich noch etwas erwidern konnte, hatte sie einfach aufgelegt. Ich blinzelte ein paar Mal, ehe ich wieder aufstand und nach oben trottete um meinen MacBook zu holen. Lando und Jon waren trainieren.

Und es war bald soweit. Bald würde ich mein Buch veröffentlichen können, denn ich war in den letzten Wochen ziemlich weit gekommen. Es war ein Einzelband und ich hatte schon seit langer Zeit eine Idee für eine neue Reihe. Trotzdem war ich jetzt schon schon traurig den letzten Satz zu schreiben. Ich wollte die Charaktere nie gehen lassen und doch musste ich es, immerhin mussten meine Bücher fertig werden. Gerade als ich den MacBook schloss, hörte ich, wie die Haustür sich öffnete. Erfreut sprang ich vom Sofa auf und eilte in den Flur. Dort fiel ich Lando in die Arme. Dieser tätschelte ziemlich überrumpelt meinen Rücken. „Irgendwas passiert?", fragte er besorgt. Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe dich bloß vermisst", hab ich zu und löste mich wieder von ihm. „Jetzt bin ich ja da", murmelte Lando und drückte mich wieder fest an sich. Ich protestierte aber. Ich drückte Lando von mir und stellte mich auf die Zehenspitzen, damit ich Lando küssen konnte. Aus einem verwirrten Gesichtsausdruck, wurde ein glückliches Lächeln bevor er den Kuss erwiderte. „Und wofür war der?" „Einfach so." Ich zuckte lächelnd die Schultern. Er zog die Augenbrauen ungläubig hoch, schmunzelte dabei aber etwas. „Lass mich doch! Immerhin bin ich deine Freundin", verteidigte ich mich eigentlich ziemlich unnötig. „Jaja, schon gut." Er zog mich wieder zu sich und bevor ich reagieren konnte, spürte ich seine Lippen auf meinen. „Ich streame heute Abend übrigens. Wenn du willst, kannst du auch mal den Simulator ausprobieren", bot der Brünette an, worauf ich begeistert nickte. „Also wenn du nichts dagegen hast, fahre ich gerne mal nh Runde. Aber geh erstmal duschen", kicherte ich dann und ging Richtung Badezimmer. „Und was hast du vor?", fragte Lando leicht verwirrt. „Duschen", erwiderte ich schulterzuckend.

•••

Mehr als nur ein bisschen überfordert saß ich in Landos Gaming Room. „Die werden fragen, warum ich hier bin", merkte ich nervös an. „Sagen wir ihnen die Wahrheit?" Ich nickte. „Aber erst, wenn jemand fragt. Vielleicht kommen auch welche sofort drauf." Lando stimmte mir zu und startete den Stream. Gut gelaunt begrüßte er den Chat, während ich nervös auf dem Stuhl hin und her rutschte. Sofort kamen die ersten Kommentare.

Ist Lailey real?
Ist Hailey wirklich deine Freundin?
Seid ihr zusammen?

Und mehr solcher Fragen tauchten augenblicklich auf. Okay, das habe ich nicht erwartet. Lando lächelte und drehte sich dann zu mir. Sein Blick war fragend. Ich entnahm daraus die Frage, wer es ihnen sagt. Ich nickte ihm zu, was auch er verstand. Dann wand er sich wieder seinen Zuschauern zu. „Eigentlich wollte ich nur einen ganz normalen Stream starten, bei dem Hailey den Simulator ausprobieren sollte, aber da ihr alle das selbe fragt, verdient ihr auch eine Antwort. Ja, wir sind zusammen." Sofort explodierte der Chat gerade so. Aber nicht nur dieser wurde mit Glückwünschen überhäuft, sondern auch mein Handy hörte gar nicht mehr auf zu vibrieren. Etwas verstört nahm ich dieses zur Hand und las die Benachrichtigungen. Schnell stellte ich fest, dass fast die Hälfte Storys von Fanpages war, bei denen wir markiert wurden. Viele stellten Bilder von uns beiden online. Bei den meisten wusste ich nichtmal das sie existierten. Die meisten Bilder waren jedoch von Kanada, als wir uns umarmt hatten. Und obwohl sich so viele für uns freuten, erhielt ich Hassnachrichten. Viele Drohungen. Ich stupste Lando an, der gerade irgendwas am Computer fummelte. Ich hielt ihm mein Handy hin, wo er die Nachrichten sofort zur Kenntnis nahm. Er sah nicht gerade sonderlich glücklich darüber aus, was ich auch verstand. Ich fand es ja auch nicht gerade prickelnd. „Und ich habe eine Bitte an euch. Bitte hört mit dem Hate auf und passt bitte auf das ihn keiner weiter verbreitet. Das verletzt Menschen." Ich räusperte mich. „Und vor allem mich. Vor nicht mal zehn Minuten haben wir es hier bekannt gegeben und ich habe jetzt schon gemeine Kommentare dazu bekommen", merkte ich an. Im Chat erhielten wir tatsächlich Unterstützung. „Danke. Und wollen wir jetzt? Ich bin gespannt, ob ich noch fahren kann." Lando nickte, wirkte aber etwas bedrückt. Man sollte sich von solchen Kommentaren einfach nicht die Laune verderben lassen. Wow. Das sagte gerade ich, eine die wohl emotional zu den Instabilsten gehört.
Ich hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass das so Spaß machen würde. Viele fragten, ob ich das öfter machen würde, was ich verneinte. „Ich bin tatsächlich mal selbst gefahren", gab ich zu, konzentrierte mich aber weiterhin. „Abgesehen davon, dass du hier der Fahrer bist, breche ich gerade deine Rekorde", sagte ich dann grinsend und erzielte auch gleich die schnellste Runde. „Hab's auch schon bemerkt", grummelte er beleidigt. „Jaja, liebe dich auch."

Hailey kann's noch xD zwar ist sie nicht wirklich gefahren, aber ist auch im Simulator nicht schlecht xD
30.08.2019