Kapitel 7

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Dieses Kapitel widme ich MissTolkien, weil sie einen so lieben Kommi geschrieben hat und meine FF generell immer unterstützt und dafür votet usw. :) Ich danke dir!

Nach einer weiteren schlaflosen Nacht kam ein weiterer grauer Morgen. Doch dieser Tag sollte kein weiterer trüber Tag voller Trauer sein. Eine Sache hatte er gestern beschlossen, und das war, Zeit mit seinem Sohn zu verbringen. Er hatte diesen festen Vorsatz.

Gestern Abend noch, hatte Legolas ihn besuchen wollen, nachdem Thranduil ihn am Vormittag gesucht hatte. Doch Thranduil hatte ihn fortgeschickt. Er war nicht bereit gewesen, seinem Sohn in die Augen zu sehen, noch nicht. Also hatte er ihn weggeschickt. Bloß hatte Legolas nicht gehen wollen, was darauf hinaus gelaufen war, dass Thranduil ihn angeschrien hatte, damit er wieder ging. Es hatte funktioniert.

Jetzt versuchte er sein Äußerliches so gut herzurichten, wie möglich. Dazu gehörte, ein langes Bad zu nehmen, sich frisch einzukleiden und seine Haare intensiv zu kämmen. Er besah sich im Spiegel. Die Schlaflosigkeit war ihm anzusehen. Zudem war sein Körper dürr und seine Gesichtszüge erschöpft und traurig. Seine Augen kalt wie Eis. Aber das waren sie schien immer gewesen.

Schon verließ er sein Gemach und stand schon bald vor Legolas' Tür. Er hob seine Faust um anzuklopfen, aber im selben Moment öffnete sich die Tür mit einem Schwung und ein kleiner Elb rannte hinaus – direkt gegen Thranduil. Überrascht blinzelte er nach unten und sah in die ebenso erstaunten Augen seines Sohnes. „Ada? Was machst du denn hier?“, fragte Legolas. „Ich wollte zu dir.“ Er trat eine Schritt zurück und lächelte."

„Wirklich? Warum?“ Schon glomm ein Hoffnungsschimmer in seinem Augen auf. „Nun ja, ich habe gehört, du willst wissen, wie man einen Bogen baut und damit schießt?“ Er hatte seinen Satz noch nicht beendet, da brach Legolas in Jubelschreie aus. Die Freude des Kleinen war so ansteckend, dass Thranduil gleich mitlachen musste. Und es fühlte sich gut an zu lachen.

„Dann komm. Wir müssen in den Wald“, sagte Thranduil. Legolas nickte. Er hatte anscheinend nichts mehr zu tun, denn er kam sofort hinterher und sprang durch die Gänge. Thranduil schloss noch seine Zimmertür, dann lief er Legolas hinterher, der es kaum erwarten konnte nach draußen zu kommen. Tatsächlich rannte er fast durch die Flure und Thranduil blieb zurück.

„Legolas! Nicht so schnell, sonst fällst du noch hin.“ „Ich falle doch nicht. Ich bin schon viel schneller gelaufen.“ Der junge Prinz zügelte sein Tempo kaum. „Und ich erinnere mich an das ein oder andere Mal, an dem du hingefallen bist und dir wehgetan hast. Oder täusche ich mich da?“, fragte er mit einem milden Lächeln. „Da musst du dich täuschen. Ich bin noch nie in meinem Leben hingefallen.“ Legolas versuchte ernst zu schauen, konnte aber ein Lachen nicht verkneifen. Er kicherte und hüpfte sofort weiter. „Los, Ada! Du bist sooo langsam!“

Thranduil hatte ihn schon lange nicht mehr so aufgekratzt erlebt. „Ich bin ein alter Mann, so schnell kann ich nicht“, erwiderte er ruhig. „Wie alt bist du denn, Ada?“ Legolas legte den Kopf schief und musterte Thranduil. Aber im Alter schätzen war er noch unerfahren und bei einem Elben das Alter zu schätzen war praktisch unmöglich. „Alt. Sehr alt.“

„Über tausend?“ „Ja.“ „Na gut, dann bist du wirklich alt“, sagte Legolas, „Dann musst du halt nachkommen.“ Und mit diesen Worten rannte er weiter den Gang entlang. „Legolas!“ Aber das Rufen nütze nichts. Der junge Prinz war schon um die nächste Ecke gestürmt und nicht mehr zu sehen. Thranduil unterdrückte ein Seufzen, beschleunigte seine Schritt aber nicht. Ohne ihn konnte Legolas ohnehin nicht viel machen. Er wusste ja nicht, wie man einen Bogen baute.

Er ging einen Umweg, um nicht durch den Thronsaal gehen zu müssen. Er war riesig und für mehrere Wege musste man ihn durchqueren, wenn auch nur am Rande, nicht in der Nähe des riesigen Throns, aber diesen Raum wollte er dennoch meiden. Mit Sicherheit waren seine Elben dort und berieten sich über den weiteren Verlauf im Königreich. Kümmerten sich vermutlich um die dringendsten Angelegenheiten.

The Stars in your heart (Thranduil Legolas ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt