Thranduil saß an seinem Tisch und fragte sich, wie er in so kurzer Zeit so viele Schreiben und Briefe bekommen hatte. Egal, wie viele er schon gelesen und teilweise beantwortet hatte, es kamen immer mehr. Wie sollte er das alles in einer annehmbaren Zeit schaffen? Ganz nebenbei hatte er noch einige Besprechungen und musste sich um viele Dinge kümmern. Er war ein vielbeschäftigter Mann. Seufzend fuhr er sich mit einer Hand durchs Gesicht, atmete tief ein und machte sich dann an das nächste Schreiben.
Es war eine Bitschrift, die er schnell überflog und genehmigte. Die meisten seines Volkes baten ihn um einfache, vernünftige Dinge, die er meist genehmigte. Das Wohl seines Volkes stand an erster Stelle. Wäre dem nicht so, hätten sie all die Jahre nicht so gut überstanden. Und so würde er es auch weiter Handhaben, wenn sie Schwierigkeiten mit anderen Völkern bekommen würden. Andere Elbenreiche verließen sich auf die Ringe der Macht, aber er wusste auch gut ohne Auszukommen und sein Volk zu versorgen.
Es klopfte an der Tür und Thranduil war versucht, es einfach zu ignorieren. Aber er entschied sich dagegen. „Wer da?" fragte er. „Ich bin es, Erynon, mein Herr." Das konnte nur bedeuten, dass es um Legolas ging. „Kommt nur herein", sagte Thranduil und legte mit einem Seufzen die Blätter beiseite. Was auch immer es war, es hatte nun oberste Priorität. Er musste alles andere ausblenden. Er erinnerte sich gut an den Brief, den Anoriell geschrieben hatte. Sie hatte ihm natürlich auch nicht bei allen Fragen helfen können, aber sie hatte ihm einen guten Rat gegeben, den er beherzigen wollte. Er musste die Entscheidungen für Legolas treffen und nicht für ihn oder sein Königreich. Es ging um Legolas, niemanden sonst, deswegen sollte es das Beste für ihn sein.
„Mein Herr, habt ihr einen Moment um über euren Sohn zu reden?", fragte Erynon und riss ihn damit aus seinen Gedanken. Thranduil hatte kaum mitbekommen, wie er eingetreten war und die Tür geschlossen hatte. „Natürlich, was gibt es?", fragte Thranduil und widmete Erynon nun seine volle Aufmerksamkeit. „Er hat des Öfteren nach euch gefragt. Ich weiß, ihr seid sehr beschäftigt, aber ich denke würde ihm gut tun, wenn ihr ihm etwas mehr Aufmerksamkeit schenkt." Thranduil nickte nur. Das wusste er bereits. Ohne seine Frau musste er ihm eigentlich doppelt so viel Aufmerksamkeit schenken als normal. Und nicht einmal das schaffte er. „Er macht sich gut, aber er braucht einen Anstoß und Unterstützung. Ohne die eure ist es sehr schwer, ihn zu irgendetwas zu bewegen. In seinem Alter ist es wichtig, dass seine Eltern da sind." Erynon stoppte und sah seinen König unsicher an. Er wusste nicht, ob er nicht vielleicht zu weit gegangen war. Aber dieser nickte nur.
„Ich weiß", seufzte er. „Vielleicht wird es wirklich Zeit, dass ich mir einen Nachtmittag für ihn freinehme." Erynon sah ihn überrascht an, fragte aber nicht weiter nach. „Nun, ich denke das ist eine hervorragende Idee", sagte er. Thranduil lächelte. „Seid ihr überrascht?" „Nun, ich dachte nicht, ihr könntet euch einen ganzen Nachmittag freinehmen", gab Erynon zu. „Ich tue es einfach. Aber ich sage nicht, dass es klug ist." „Doch, ich denke es ist gut so." Thranduil nickte. „Ihr könnt Legolas Bescheid geben, ich werde heute zu ihm kommen." Erynon nickte. „Er wird sich freuen."
„Erynon, sagt mir, wie verträgt Legolas den Verlust seiner Mutter? Es ist nun einige Monate her, ich möchte nur wissen, wie er damit umgeht." Erynon schwieg einen Moment und schien seine Gedanken zu ordnen. „Ich denken er kommt damit klar. Nur ist er sehr einsam. Das erschwert seine Lage natürlich. Ich denke er vermisst sie oft, wenn er alleine ist." Thranduil nickte. Er hatte gewusst, dass es nicht vergessen war und dass sein Verhalten es nicht besser machte. Aber er konnte es nicht ändern.
„Danke Erynon. Ich werde mit ihm darüber reden. Aber sich denke, er braucht einfach Zeit. So wie wir alle auch." Erynon nickte. „Zeit ist sicherlich das Wichtigste. Ich versuche ihn so gut ich es vermag zu trösten." Thranduil nickte. „Vielen Dank. Ihr könnt nun gehen." Erynon den Kopf vor Thranduil und verließ den Raum dann leise.
DU LIEST GERADE
The Stars in your heart (Thranduil Legolas ff)
FanfictionThranduils, Orophers Sohn, ist der König des Düsterwaldes und lebt mit seiner Frau Melleth und seinem Sohn Legolas in seinen Unterirdischen Hallen. Sein Leben scheint einen erfüllten Lauf zu nehmen, doch dann wird er von einem Schicksalsschlag getro...