Kapitel 21

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Thranduil massierte sich genervt die Schläfen. Er hatte keine Lust mehr auf all die Probleme Und Bittstellungen, um die er sich kümmern musste. S wartete bereits der nächste auf eine Audienz beim König. Es war einer der Wachen außerhalb des Palastes , der dem Elbenkönig berichten wollte. Thranduil winkte ihn herein. "Was gibt es?", fragte er. "Die Menschen sind näher als je zuvor. Wir haben sie bei der großen Kastanie gesehen." Überrascht hob Thranduil den Kopf. Er hatte nicht geahnt, dass sie so nah waren. "Wir haben sie gewarnt, nicht näher in den Norden zu gehen und ihnen eine Route vorgeben." Thranduil nickte. "Gut. Beobachtet sie weiter. Sollten Sie sich nicht an die Route halten, könnt ihr sie gefangen nehmen, aber ich möchte es Vermeiden, Blut zu vergießen." Der Elb nickte und drehte sich um, um zu gehen.

Direkt nach ihm folgte eine der Torwachen, die Meldung an Thranduil hatte. "Mein Herr Thranduil, ich habe dringende Nachricht." Er wollte eigentlich bloß zurück in seine Gemächer, es war schön spät und er wollte seine Ruhe. Dieser eine noch, dachte er und nickte ihm zu. "Mein Herr, Euer Sohn hat heute Mittag den Palast verlassen und ist nicht wieder zurückgekehrt."

Thranduil erstarrte. Nicht wieder zurückgekehrt. "Seid ihr euch sicher?", fragte der andere Elb, der eigentlich längst hätte fort sein sollen. "Wieso? Wisst ihr etwas davon?", fragte er schneidend und sah sich den Elben an. Alagos hieß er, einer seiner Grenzer. Dieser nickte resigniert. "Er kam zu mir, um mit seinem Bogen zu trainieren. Als ich die Menschen sah, habe ich ihn nach Hause geschickt." Wütend starrte Thranduil den Elben an. "Und ihr habt es nicht für nötig gehalten, zu kontrollieren, dass er auch dort ankommt?", fragte er ungehalten. "Nun, ich ging davon aus", gab Alagos leise zurück. Thranduil schüttelte den Kopf. "Er ist ein Kind. Es gibt tausend Dinge, die ihn zurück halten könnten, von denen nur die Hälfte selbstverschuldet ist", zischte er. Alagos senkte den Kopf. "Ich werde ihn suchen."

Thranduil wollte sie gar nicht ausdenken, was Legolas alles zugestoßen sein könnte. Er verfluchte sich und diese Elben, so unaufmerksam gewesen zu sein. Jetzt war es dunkel. Da würde Legolas niemals alleine zurück findem. Er kannte den Wald überhaupt nicht, war noch zu jung. Er sollte generell nicht alleine gehen. Und jetzt war er irgendwo dort in der Dunkelheit. Alleine. "Nehmt jeden mit, den ihr braucht. Findet ihn." Er funkelte den Elben an, der sich rasch verbeugte und hastig aus dem Raum lief. "Wie lange ist er fort?", fragte Thranduil. "Seit Mittag etwa. Kurz nach Mittag." Thranduil nickte. Er war bei Alagos gewesen. Sollte nach Hause gehen, war aber nie dort angekommen. Wo konnte er nur sein?

Thranduil stand auf. "Geht zurück an euren Posten", befahl er der Wache und beschloss, sich selbst auf die Suche zu machen. Weit konnte Legolas nicht sein. Dabei hatte er in so oft gewarnt, nicht bei Dunkelheit draußen zu sein. Nicht, dass nachts irgendwelche Tiere hervorkrochen, die ihm gefährlich werden könnten, aber er war zu jung, um nachts unterwegs zu sein.

Thranduil lief mit schnellen Schritten durch die Gänge und kam bald zum Haupteingang. Dort tummelten sich bereits einige Elben, die in Kleingruppen loszogen. Jede ein Gebiet, in dem sie suchen sollten. Alagos teilte sie in Gruppen und schaute nervös zum Elbenkönig, als dieser aus der Tür kam. Er wartete bis Alagos fertig war, aber er war so ungeduldig, dass es ihm ausnahmsweise schwer fiel, ruhig zu bleiben. "Sagt mir, wann habt ihr ihn zuletzt gesehen?", fragte er Alagos. "Nun, es war kurz vor Sonnenuntergang", sagte er zögerlich. Nicht weit von hier." "Dann wird er sich kaum auf dem Nachhauseweg verirrt haben", schlussfolgerte Thranduil. Legolas war nicht dumm. Er hätte den Weg gefunden, wen er es gewollt hätte. Und selbst wenn es anfing zu dämmern, wäre er in wenigen Augenblicken an der Brücke gewesen. Nein, er war nicht hier geblieben. "Er ist tiefer in den Wald gegangen." Aber wohin, das wusste es nicht.

"Als ich ihn fort geschickt habe, bin ich mit anderen Grenzern zu den Menschen gegangen", sagte Alagos zögerlich, "Ich habe nicht nachgesehen, wohin Legolas gegangen ist. Aber ich denke, er könnte seine Pfeile eingesammelt haben, die er verschossen hat. Sie müssten allerdings auch nicht weit sein, alle im Umkreis meiner Position. Oder aber er ist uns gefolgt." Thranduil überlegte. Vielleicht war Legolas sicher gewesen, dass er nun ein guter Bogenschütze war. Natürlich war es noch nicht, aber es war durchaus möglich, dass Legolas es glaubte. Er könnte wirklich versucht haben, Alagos zu folgen. Sorgenvoll schaute Thranduil in den Wald. Selbst er konnte nicht allzu weit sehen, jetzt, wo es dunkel war. "Lasst uns sehen, ob seine Pfeile dort sind." Alagos nickte und führte seinen König.

The Stars in your heart (Thranduil Legolas ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt