Kapitel 18

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„Guten Morgen." Thranduil betrat das Schlafzimmer seines Sohnes. Der saß in seinem Bett und hatte ein Buch mit Bildern aufgeschlagen. Thranduil erkannte es sehr schnell. Darin waren Abbildungen der verschiedenen Völker Mittelerdes und ihrer Reiche. Legolas kannte nur das Waldlandreich, so mussten die Zeichnungen der anderen Völker sehr faszinierend für ihn sein. „Guten Morgen, Ada." Legolas sprang erfreut auf und warf dabei ausversehen das Buch von seinem Bett. „Legolas, pass bitte besser auf deine Sachen auf, sie sind sehr wertvoll und sollen doch nicht kaputt gehen." Tadelnd hob er das Buch auf und legte es ordentlich auf den Tisch.

Legolas sprang währenddessen aus dem Bett. „Bleibst du heute bei mir?", fragte er mit leuchtenden Augen. „Ich habe mir heute nur für dich freigenommen", sagte Thranduil mit einem leichten Lächeln. Er freute sich selbst darauf, mit seinem Sohn Zeit zu verbringen. „Wirklich?" Er nickte. „Können wir vielleicht nochmal mit meinem Bogen üben?" Thranduils Blick fiel auf den Bogen, den Legolas selbst gemacht hatte. Er erinnerte sich zu gut an den Tag. Aber Legolas schien ihn nicht mit der Nachricht zu verbinden, die Thranduil ihm hatte mitteilen müssen.

„Natürlich. Wir müssen wahrscheinlich ganz von vorne anfangen", sagte er bedauernd. Gerade am Anfang musste man viel üben, um sich überhaupt zu verbessern. „Aber du hilfst mir ja!" „Richtig. Aber bevor wir anfangen, solltest du dich erst einmal ankleiden." Legolas nickte und lief schon los.

Es dauerte nicht lange, da war er startklar. Legolas nahm seinen Bogen und Köcher ganz behutsam, aber auch stolz in die Hand. „Können wir jetzt gehen, Ada?", fragte er seinen Vater, der geduldig auf ihn gewartet hatte. „Hast du denn keinen Hunger?", fragte er und zog eine Augenbraue hoch. „Doch, schon." „Dann lass uns zunächst speisen gehen."

Also gingen sie in die Küche und ließen sich von Saenis ein schnelles Frühstück zubereiten, bevor sie losgingen. Thranduil hatte seinen eigenen Bogen nicht mitgebracht, aber er nahm sich einfach einen Bogen einer Königswache. Sie hatten genug Waffen und konnten sich schnell neue aus der Waffenkammer besorgen. Er wog die Waffe kurz in der Hand. Sie war etwas schwerer als seine eigene, aber es sollte kein Problem sein, mit ihr zu schießen.

Thranduil suchte denselben Hügel auf wie damals, weil sie dort ungestört üben konnten, aber dennoch gut geschützt waren. Legolas erinnerte sich auch an den Hügel – und die Überquerung des Flusses. „Kann ich dieses Mal selbst klettern?", fragte er hoffnungsvoll. „Hast du denn Klettern geübt?" „Ja, mit Anoriell." Trotzig erwiderte er Thranduils Blick. Skeptisch musterte er seinen Sohn. Aber er funkelte ihm so direkt in die Augen, dass er unmöglich lügen konnte.

„Du kannst zunächst versuchen, auf diesen Baum zu klettern." Legolas nickte, bereit sich zu beweisen. Er rückte seinen Bogen auf seinem Rücken noch einmal zurecht, bevor er den Baum umkreiste, wie ein Raubtier, um den besten Platz zum Aufsteigen zu finden. Thranduil beobachtete das mit einem amüsierten Lächeln. Er stand entspannt neben dem Baum, aber doch jederzeit bereit einzuspringen, wenn Legolas Hilfe brauchte.

Endlich hatte er eine geeignete Stelle gefunden und begann sich an der rauen, verknoteten Rinde hochzuziehen. Verbissen krallte er sich fest und suchte mit seinen Füßen kleine Hohlräume und Kanten, um sich daran hochzudrücken. Thranduil trat näher, unter ihn, um notfalls einschreiten zu können. Aber Legolas schien entschlossen, alleine hinauf zu kommen. Schnell war er auf Höhe der ersten dicken Äste und konnte sich daran hochziehen. Ab jetzt würde es einfacher werden. Legolas stellte sich auf einen der breiten Äste und lächelte triumphierend zu Thranduil herunter.

„Das machst du sehr gut, mein Sohn. Ich glaube, du hast dich wirklich verbessert." Thranduil hatte ihn letztes Mal genaugenommen nicht hochklettern sehen, sondern nur gesehen, wie er hoch oben in den Ästen gehangen hatte. Aber er wollte seinem Sohn Mut machen. Der strahlte voller Freude über das Lob seines Vaters. Durch diese Worte beflügelt, kletterte er sofort weiter und versuchte schneller und besser zu werden.

The Stars in your heart (Thranduil Legolas ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt