Kapitel 30

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Entspannt laufe ich zu dem Raum, in dem wir gleich unseren Spanisch Kurs haben und setze mich auf meinen Platz. Der Raum ist noch leer, kein Wunder denn alle Schüler sind höchstwahrscheinlich noch in der Cafeteria oder hängen auf dem Pausenhof herum. Ich zücke mein Handy aus meiner Hosentasche und tue so, als hätte ich darin etwas zutun als die ersten Schüler in den Raum spazieren. Ich bin erleichtert als auch Emma den Raum betritt und lächelnd auf mich zuläuft. ,,Und? freust du dich schon auf Herr Díaz?", sie lässt sich auf den Platz neben mir sinken. Ich zucke mit den Schultern. So gut wie alle Mädchen in diesem Raum schwärmen nur so von unserem Spanisch Lehrer. Auch ich finde ihn ziemlich gutaussehend, mit seinen lockigen schwarzen Haaren und der gebräunten Haut. Außerdem ist er noch äußerst jung.
,.Buenos días amigos!" , die Stimme von Herr Díaz reißt mich aus den Gedanken.
,,Ich hoffe ihr hattet bis jetzt einen angenehmen Schultag." sagt er euphorisch in die Runde. Ironisch lache ich auf. Mein Tag war alles andere als angenehm und ich vermute die nächsten Tage werden nicht anders sein. ,,Cómo estás, Madison?" Erschrocken blicke ich auf. Herr Díaz steht direkt vor meinem Tisch und blickt mir lächelnd in die Augen. ,,Estoy bien, gracias." lüge ich und bemühe mich, ein gefälschtes Lächeln aufzuzwingen. Er nickt zufrieden und schlendert wieder zurück zu seinem Pult, wo er mit dem Unterricht beginnt.

,,Endlich nach Hause, ich habe einen Mordshunger!" meint Emma neben mir, als wir aus dem Schulhaus laufen und den Weg zum Bus ansteuern. ,,Was machst du eigentlich heute so?" frägt sie mich und wirft mir einen Blick von der Seite zu. Plötzlich werde ich an meiner Schulter von jemandem angetippt. Verwundert drehe ich mich zu der Person um, und ich sehe direkt in Dylans grüne Augen. ,,Hey kann ich kurz mit dir reden?" Langsam nicke ich ihm zu und in meinem Kopf schwirren tausende von Gedanken herum, was der Grund für dieses Gespräch sein könnte. Ich folge Dylan, welcher sich einige Meter von den anderen entfernt und wenige Sekunden später zum Stehen kommt. Verlegen kratzt er sich am Hinterkopf, während er nervös zu mir herunter schaut. ,,Ich wollte dich fragen, ob du eigentlich Lust hättest mal was zusammen zu machen. Also ich meine zu zweit." Diese Frage hätte ich jetzt nicht von ihm erwartet. Ich habe Dylan bis jetzt immer für einen netten Typen gehalten und gutaussehend ist er zudem auch, außerdem könnte ich jetzt eine Ablenkung echt gut gebrauchen. ,,Klar, können wir echt gerne machen." ich schenke ihm diesmal ein echtes Lächeln, welches ich mit meiner letzten Kraft dieses Tages aufkratze. Dylans nervöser Ausdruck verwandelt sich in Erleichterung als er sagt ,,Okay perfekt, wie wäre es mit Freitag? Ich würde dich dann abholen." Zustimmend nicke ich ihm zu, bevor wir uns beide wieder auf den Weg zu den anderen machen. Mit einem vielsagenden Blick lächelt mir Emma zu, als wir beide den Weg zum Bus fortsetzen.

,,Hallo, ist jemand zuhause?" rufe ich durch unser Haus, als ich endlich meine schwere Schultasche auf dem Boden ablege. Da ich keine Antwort bekomme, gehe ich davon aus, dass tatsächlich niemand zuhause ist und schlurfe zur Küche, wo ich mir eine Pizza in den Ofen schmeiße. Als die Pizza fertig ist, mache ich es mir mit dem Essen auf dem Sofa im Wohnzimmer gemütlich und schaue ein paar Folgen meiner Serie an, bis ich in einen leichten Schlaf falle.

Aufgeregt schaue ich auf die große Uhr über dem Eingang. ,,Er sollte jeden Moment da sein."  sagt meine beste Freundin Gabriella zu mir. Lächelnd nicke ich und reibe mir meine schwitzigen Hände an meiner schwarzen Jeans ab. ,,Da ist er!" ruft sie plötzlich und zeigt grinsend mit dem Finger auf ihn. Mit einem breiten Lächelnd schiebt er seinen Koffer neben sich her, gefolgt von seinem besten Freund Blake. Ich renn auf meinen Freund zu und als ich bei ihm ankomme, nimmt er mich mit großem Schwung in die Arme. Ich atme den vertrauten Geruch ein, der von seinem Pulli ausgeht und umklammere meine Beine fest um seine Hüften. ,,Hey Schatz, ich habe dich vermisst." Langsam löse ich mich von Zac und schau ihm tief in die Augen. ,,Geh nie wieder so lange weg von mir." sage ich mit einem aufgespielt traurigem Gesicht. ,,Wie lange braucht ihr noch für eure Begrüßung? Ich habe einen Mordshunger." höre ich Blake genervt sagen. Er und Gaby stehen schon am Ausgang und warten ungeduldig auf uns. Grinsend machen wir uns beide auf den Weg zu Ihnen. Auch Gaby und mein Freund umarmen sich kurz zur Begrüßung und wir laufen alle zusammen aus dem Flughafen.

Ruckartig werde ich durch ein lautes Knallen wach. Müde richte ich mich auf und sehe mich um. Meine Mutter ist gerade dabei in der Küche aufzuräumen und blickt entschuldigend zu mir. ,,Sorry, ich wollte dich nicht aufwecken aber du kannst oben in deinem Zimmer weiterschlafen." Als ich aus dem Wohnzimmer laufe wird mir schlagartig klar, von wem ich gerade geträumt habe und mir wird übel.

Lost in his eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt