Kapitel 24

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Da es langsam anfängt zu dämmern, beschließt Jack wieder zurück zu fahren. Wir drücken uns beide an der Holzwand hoch um aufzustehen. Als sich beim Aufstehen unsere Hände berühren schaut Jack mir so Tief in die Augen, wie noch nie. Fasziniert von der Umspielung der Farben in seinen Augen, starre ich zurück. Es ist als würde er in meine Seele schauen und dort etwas suchen. Plötzlich kommt er immer näher und ich laufe immer weiter zurück bis ich mit meinem Körper an die Holzwand der Hütte stoße. Jacks Augen wandern abwechselnd zu meinen Lippen und meinen Augen. Er überwindet noch das letzte Stück Abstand zwischen uns und steht nun direkt vor mir. Zwischen uns würde nicht einmal ein Blatt passen, so nah sind wir uns. Sein Körper an meinen gepresst. Seine warmen Hände gleiten zu meiner Taille und er drückt mich noch stärker gegen die Wand. „Maddi" wispert er in mein Ohr, dabei streift er es leicht mit seinen weichen Lippen, was mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper bereitet. Dieser Junge macht mich einfach wahnsinnig. „Mir fällt es so schwer nicht in deiner Nähe zu sein, ich kann mich nicht länger von dir fernhalten das ist einfach unmöglich." flüstert er und fängt an, wild meinen Hals zu küssen. Auch ich kann das starke Prickeln zwischen uns nicht ignorieren, ich fühle mich so hingezogen zu diesem Jungen wie noch nie. Tief in meinem Inneren weis ich jedoch, dass ich mich nie wieder auf so etwas einlassen sollte denn ich habe zu viel Angst ein weiteres Mal daran zu zerbrechen. Bei dem Gedanken sollte ich Jack eigentlich von mir wegstoßen und sagen, dass er aufhören soll weil ich mir fest vorgenommen habe, so etwas nie wieder einzugehen doch mein Körper reagiert nicht auf meinen Gedanken sondern genießt das starke Prickeln zwischen uns. Als Jack wieder aufschaut und versucht meinen Gesichtsausdruck zu deuten verstreichen einige Sekunde und er überwindet den letzten Schritt. Er umfässt mit seinen Händen nun mein Gesicht und lehnt sich mit seinem Gesicht zu mir vor bevor er seine Lippen auf meine legt. Unsere Lippen bewegen sich langsam in einem Rhythmus. Es ist ein sehr sanfter und vorsichtiger Kuss. Ich bin so überwältigt von diesem Gefühl, dass ich mich auf meinen zittrigen Knien nicht mehr halten kann und langsam nach hinten schwanke. Obwohl hinter mir eine Wand ist, wandern Jacks Hände wieder runter zu meiner Taille und er hält mich fest. Er zieht meinen Körper noch näher zu seinem und ich lege meine Hände in seinen Nacken. Obwohl meine Augen geschlossen sind, kann ich spüren, wie er in den Kuss lächelt und in meinem Bauch flattern plötzlich eine Menge Schmetterlinge. Schon seit langem habe ich mich nicht mehr so gut gefühlt, wie in diesem Moment. Als unsere Lippen immer langsamer werden und wir uns schließlich voneinander lösen, vermisse ich sofort das Gefühl von seinen Lippen auf meinen. Fasziniert von diesem Moment lege ich meine Finger auf meine geschwollenen Lippen und starre ihn an.
,,Wow." sagt er leise und sieht mich an. Wir bleiben noch eine Weile schweigend stehen bis er sagt, dass wir langsam wieder zurück gehen sollten.
,,Tut mir leid. Ich konnte mich einfach nicht mehr zurück halten. Ich wollte das schon seit langem tun." 
,,Du musst dich nicht entschuldigen. Ich fande es schön." sage ich vorsichtig und lächel ihn an.
,,Ich auch, Maddie." erwidert er und grinst breit zurück.
Jack startet den Motor und wir fahren den ganzen Weg zurück durch die Dunkelheit.
Nach einer Weile kommen wir vor meinem Haus an.
,,Danke für heute." Sage ich leise und lächele ihn an. Bevor ich aussteige lehnt er sich noch über die Mittelkonsole seines Autos zu mir vor und drückt mir einen kleinen Kuss auf die Wange. ,,Schlaf gut." flüstert er noch.
Ich laufe benommen zu meinem Haus und schließe die Tür hinter mir. Ich höre noch wie Jack mit seinem Auto wegfährt und laufe auf direktem Weg zu meinem Zimmer. Da alle Lichter im Haus aus sind und es still ist, gehe ich davon aus, dass meine Eltern schon schlafen, was mich nicht wundern würde da sie morgen Früh arbeiten müssen. In meinem Zimmer mache ich mich Bett fertig, ziehe meinen Pyjama an und werfe mich müde ins Bett. Obwohl meine Augen bereits zufallen, beschließe ich noch meine beste Freundin Claire anzurufen um den Kopf frei zu kriegen. Im Moment schwirren einfach so viele Gedanken in meinem Kopf herum, so könnte ich wahrscheinlich niemals einschlafen. Claire geht bereits nach dem zweiten Klingeln ran. ,,Hallo?" antwortet sie verschlafen durch den Hörer. ,,Jack hat mich geküsst." schießt es plötzlich aus mir heraus. Erst als ich diesen Satz laut ausgesprochen habe, realisiere ich, dass dieser Tag nicht nur ein Traum war. ,,Was?" schreit sie plötzlich hellwach in den Hörer. Lachend erzähle ich ihr alles bis ins kleinste Detail und werde bei jedem Satz immer müder bis ich anschließend mit einem Lächeln im Gesicht einschlafe.

Lost in his eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt