Wegen der Dunkelheit brauche ich einige Sekunden, bis ich realisieren kann um welche Person es sich handelt. Doch als diese Person aufhört meinen Hals zu küssen und für einen Moment aufblickt, kann ich ein dunkles Augenpaar erkennen und plötzlich weis ich ganz genau wer das ist. Ethan. Der Junge, der mich an jenem Abend auf der Party fast vergewaltigt hat und wegen dem ich bewusstlos war. Als ich mir diese Gedanken durch den Kopf gehen lasse, überkommt mich plötzlich Panik und Angst. Ich versuche mich aus seinem Griff zu lösen doch das klappt leider nicht so gut da dieser zu fest ist und er natürlich viel stärker ist als ich. Als plötzlich seine Hände unter Dylans Oberteil gleiten bleibt mir nichts anderes übrig als durch Hilfe Rufe auf mich aufmerksam zu machen doch leider ist die Musik von der Party viel zu laut und übertönt meine Stimme. Ethan nimmt eine Hand von meiner nackten Haut um sie gleich darauf auf meinen Mund zu legen um mich zum Schweigen zu bringen. Mir bleibt nichts anderes übrig als still dazustehen und es zuzulassen. Hoffnungslos kneife ich meine Augenlider fest zu bis ich ein dumpfes Geräusch höre und spüre wie sich Ethan von mir löst. „Wenn du sie noch einmal berührst dann bringe ich dich um" schreit Jack aufgebracht und schlägt immer wieder auf ihn ein. Genauso wie letztes Mal auf der Party doch dieses Mal bin ich nicht bewusstlos sondern ich bin persönlich dabei. Erst als Ethan anfängt heftig an seinem Kinn zu bluten löse ich mich aus meiner Schockstarre und versuche Jack von Ethan wegzuziehen, was leider eine schlechte Idee ist da Jacks Ellenbogen in meine Seite prallt als er erneut in Ethan's Gesicht schlägt. Erst als ich geräuschvoll auf den Boden falle, dreht sich Jack erschrocken um und eilt zu mir rüber um mir hoch zu helfen. „Hey alles okay? Es tut mir leid ich habe dich nicht gesehen, oh man... es tut mir so leid" Jack rauft sich verzweifelt die Haare. „Schon gut, es tut nicht mehr so weh." ich lächele ihm aufmunternd zu. Das war auch nicht gelogen, der Schmerz ist schon um einiges abgeklungen aber ein blauer Fleck wird da garantiert sichtbar sein. Ethan liegt immernoch am Boden als Jack zu ihm sagt „Halte dich verdammt nochmal fern von ihr" er dreht sich zu mir um und zieht mich am Handgelenk hinter sich her bis zu seinem Auto auf dem Parkplatz.
Die Fahrt vergeht relativ still da weder Jack noch ich ein Wort miteinander wechseln, was sehr wahrscheinlich daran liegt da ich immer noch das Geschehene verarbeiten muss und Jack immernoch aufgebracht zu sein scheint. Ich schaue ihn von der Seite an und kann deutlich erkennen, dass seine Arme und sein Kiefer ziemlich angespannt sind. Mein Blick wandert runter zu seinen Unterarmen und wandert dann immer weiter nach oben an seinen Venen und Muskeln entlang, die deutlich hervortreten. „Hör auf mich anzustarren, du machst mich nervös Süße." Beschämt wende ich meinen Blick auf meine zusammengefaltenen Hände in meinem Schoß. „Wo fahren wir überhaupt hin?" versuche ich nun das Thema zu wechseln. Er hat mir immernoch nicht gesagt wo wir hinfahren und langsam werde ich neugierig. „Wirst du schon sehen" er lächelt mir sanft zu und widmet sich wieder der leeren Straße zu.
20 Minuten später biegen wir auf ein winziges Parkplatz ein, das ziemlich abseits von der Innenstadt liegt. Als ich aussteige und mich umschaue, fällt mir auf, dass es schon um einiges dunkler ist als zu dem Zeitpunkt, an dem wir losgefahren sind. Ich drehe mich um und sehe wie Jack bereits losgelaufen ist und ich laufe in großen Schritten in seine Richtung um den Abstand wieder zu verringern. Auch auf dem gesamten Weg, den wir laufen, herrscht immernoch Stille, die aber keinesfalls unangenehm ist, da ich dem Rauschen des Windes um uns herum lausche und somit etwas Zeit habe um das Gesamte nochmal zu verarbeiten und meine Gedanken zu ordnen. Somit bekomme ich auch nicht mit, wie wir schon,wo auch immer, angekommen sind und die Stimme von Jack reißt mich plötzlich aus den Gedanken. „Hier komme ich hin, wenn ich über etwas nachdenken muss und für mich allein sein will." Ich reiße meinen Blick nach oben und schaue mich langsam um. Ich habe noch nie so etwas wunderschönes gesehen. Jack hat mich auf einen Hügel geführt, von dem aus man die gesamte Stadt sehen kann. Da es so dunkel ist, glitzern die Häuser unter uns von hier aus in allen möglichen Lichtern und Farben. Erstaunt schaue ich Jack an und ich kann kein leises „Wow" zurück halten. Schmunzelnd sieht mich Jack an und setzt sich auf eine Sitzbank etwas weiter hinten von dem Hügel. Ich folge ihm und setze mich ebenfalls auf die Bank mit ausreichendem Abstand. „Wie oft kommst du denn hier her?" frage ich ihn neugierig. Was kann einen so beliebten Jungen den dazu bringen für sich allein sein zu wollen und Zeit für sich zu brauchen? Jack räuspert sich. „Öfter als du denkst." Da Jack nicht weiter darauf eingeht und nicht darüber reden zu wollen scheint, wechsle ich schnell das Thema. „Danke für heute." sage ich und lasse meinen Blick gedankenverloren über die Stadt schweifen. Jetzt, wo wir hier oben sitzen, bin ich noch glücklicher darüber, dass wir weg gezogen sind. Weg von den ganzen Leuten, weg von ihm. ,,Du brauchst dich nicht zu bedanken, ich werde nicht zulassen, dass dieses Arschloch dich noch einmal anfässt." Dankbar lächle ich ihm zu. Mittlerweile ist es schon ganz schön kalt geworden, immerhin habe ich immernoch nur das Tshirt von Dylan an. Ich zieh meine Beine auf die Sitzbank und schlinge meine Arme um sie, um mich wenigstens ein bisschen zu wärmen. Jack hat wohl gemerkt, dass mir kalt ist denn plötzlich streift er sich seinen Hoodie über den Kopf und hält ihn mir wortlos hin. Da er mich mit ernstem Blick fixiert, nehme ich ihn dankbar an und zieh mir den Hoodie über. Es würde sowieso keinen Sinn machen mit ihm zu diskutieren und außerdem hat er glücklicherweise noch ein Tshirt an. Ich kuschele mich in den warmen Hoodie und atme den angenehmen Duft von Jack tief ein. „Warum bist du eigentlich so nett zu mir? Schon seit ich hier bin kümmerst du dich um mich." überrascht sieht er mich an. „Kein Mädchen hat so etwas verdient außerdem hat Ethan das schon bei mehreren Mädchen abgezogen und wurde nie dafür bestraft." Er schaut mir tief in die Augen so wie er es auch letztens vor meiner Haustüre gemacht hat und nach einer Weile legt er plötzlich seine Hand auf meine Wange und überwindet den Abstand, auf der Sitzbank, zwischen uns. Eine gefühlte Ewigkeit starren wir uns an, während sein Blick plötzlich runter zu meinen Lippen wandert und abwechselnd wieder hoch zu meinen Augen. Plötzlich verspüre ich ein Kribbeln in meiner Magengegend und auch an der Stelle, wo seine Hand liegt. Erst jetzt realisiere ich, was gerade geschieht und plötzlich kommen diese Bilder wieder in mir hoch, die ich immer zu verdrängen versucht habe. Nein, das darf nicht passieren. Nicht jetzt. Ich darf mich nicht mehr auf so etwas einlassen, nach allem was passiert ist. Ruckartig rutsche ich von der Sitzbank und schaue auf mein Handy Display um auf die Uhrzeit zu schauen. Es ist bereits halb 1 in der Nacht. „Ich glaube ich muss langsam wieder zurück, meine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen." Ich traue mich nicht in sein Gesicht zu schauen, doch ich glaube ein kleines Stück Enttäuschung in seiner Stimme zu hören, als er sagt „Ich glaube deine Eltern werden eher besorgt sein, wenn sie dich so sehen." Verwundert über seine Worte öffne ich die Frontkamera meines Handys und muss ihm plötzlich zustimmen. Meine Haare sind zerzaust und meine Schminke sitzt auch nicht mehr da, wo sie es sollte. Man kann allein an meinem Aussehen erkennen, dass etwas nicht stimmt. „Du kommst mit zu mir. Schreib deinen Eltern, dass du bei einer Freundin übernachtest." Er steht von der Sitzbank auf und läuft den Weg zurück, ohne darauf zu achten, ob ich ihm folge oder nicht.
Neues Kapitel 🥳❤️
Da ich jetzt Ferien habe, habe ich jetzt mehr Zeit weitere Kapitel zu schreiben. 🥰
Wie hat euch das Kapitel insgesamt gefallen? 😍
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Lost in his eyes
RomanceSeine warmen Hände gleiten zu meiner Taille und er drückt mich noch stärker gegen die Wand. „Maddi" wispert er in mein Ohr, dabei streift er es leicht mit seinen weichen Lippen, was mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper bereitet. Dieser Junge ma...