Kapitel 13

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Nach einer etwas längeren Fahrt, hält Jack vor einem weißen Haus an. Auch diese Fahrt verging relativ still da niemand von uns ein Wort gewechselt hat. Wir steigen aus dem Auto aus und laufen durch einen riesigen Vorgarten hindurch zu einer schwarz lackierten Tür. Wir bleiben davor stehen und ich warte bis Jack seine Schlüssel aus der Hosentasche kramt, um die Haustüre aufzuschließen. Um diese Uhrzeit kann ich mir schon denken, dass seine Eltern bereits schlafen und er sie nicht wecken möchte. Nachdem er die Tür aufgeschlossen hat, laufen wir rein und ich streife meine Schuhe von den Füßen. Jack tut es mir gleich und läuft ohne auf mich zu warten auf die modernen Treppen zu, die hoch in sein Zimmer führen. Verwirrt mustere ich ihn, auch wen er es nicht sehen kann da er mit dem Rücken zu mir gedreht ist. Schon seit dem Vorfall, bei dem ich ihn vorhin ,,zurück gewiesen" habe, verhält er sich komisch mir gegenüber und ignoriert mich. Als ob er jetzt beleidigt ist... Ich verdrehe die Augen und folge ihm auf Zehenspitzen, darauf achtend, kein Geräusch von mir zu geben damit ich seine Eltern nicht wecke. Als wir beide oben in seinem Zimmer ankommen, schließe ich langsam und leise die Tür hinter mir zu. Aufatmend blicke ich zu Jack und höre wie er laut auflacht. Erschrocken über sein lautes und respektloses Verhalten seinen Eltern gegenüber, schaue ich Jack mit weit aufgerissenen Augen an. Immerhin ist es meiner Meinung nach schon sehr gemein und respektlos um so eine Uhrzeit so laut zu sein, obwohl man weis, dass die Eltern schlafen. „Entspann dich, meine Eltern sind nicht zuhause Süße."
sagt er plötzlich. Der Gedanke, dass wir zwei alleine zuhause sind, lässt mir etwas Röte ins Gesicht weichen. Ich laufe von der Zimmertür aus in Richtung seines Schreibtisches am Fenster und schaue mich um. Ich war zwar schon einmal hier aber an dem Morgen konnte ich das Zimmer nicht richtig anschauen, da ich viel zu schockiert über Jack, der neben mir im Bett lag, war. Neben seinem Schreibtisch entdecke ich einen Fernseher und da drunter eine PlayStation. Ich laufe darauf zu und streiche sanft mit den Fingern über die PlayStation. Ich erinnere mich daran, wie gerne ich früher damit gespielt habe mit dieser einen Person. Ruckartig ziehe ich meine Hand wieder weg und blinzele ein paarmal um die Bilder vor meinem Auge wieder loszuwerden. Ich laufe weiter und entdecke eine Tür hinter der sich das Badezimmer befindet. Irgendwann spüre ich seinen Blick auf meinem Rücken und drehe mich um. Er schaut sofort weg und widmet sich wieder seinem Handy. Ich setze mich ebenfalls auf die Bettkante. „Willst du irgendwas machen? Einen Film schauen oder so?" fragt er mich, als er von seinem Handy wieder aufblickt. „Gerne." sage ich und lächle ihn sanft an. Ich bin froh, dass er mich wenigstens nicht mehr ignoriert und sich wieder normal mir gegenüber verhält. Da ich merke wie meine Schminke schon über den Tag verlaufen ist, sage ich ihm noch dass ich mich davor noch gerne abschminken würde. Nach dem er mir sogar Abschminktücher gegeben hat und ich mich abgeschminkt und nochmal frisch gemacht habe, laufe ich wieder zurück in sein Zimmer. Da er gerade nicht im Zimmer ist, setze ich mich auf die Bettkante und hole mein Handy, um meine Nachrichten zu checken. Als mein Handydisplay aufleuchtet, blicke ich erschrocken auf.
48 verpasste Anrufe. Davon 33 von Emma und 15 von Dylan. Ich habe gar keine Ahnung woher er plötzlich meine Nummer hat, wahrscheinlich von Emma. Sofort rufe ich Emma an um ihr Bescheid zu geben, damit sie sich keine Sorgen mehr machen müssen. Ich erzähle ihr alles von dem Vorfall mit Ethan und dass ich jetzt bei Jack bin. Genaue Details, wie zum Beispiel von denen auf dem Hügel, auf den Jack mich geführt hat, lasse ich aus. Nachdem ich aufgelegt habe, höre ich wie jemand ins Zimmer reinkommt. Ich drehe mich um und entdecke Jack mit zwei Päckchen und Getränken in der Hand. Bei genauerem Hinschauen kann ich erkennen, dass diese Päckchen von McDonald's sind. Ich muss bei diesem Anblick schmunzeln. Er ist während ich mich abgeschminkt habe, extra zu McDonald's gefahren um mir was zu essen zu holen. Er stellt die Päckchen auf seinem Bett ab und läuft zu seinem Kleiderschrank. Er kramt ein weißes Tshirt heraus und reicht es mir. „Ich glaube es ist besser wenn du etwas frisches von mir anziehst." dabei mustert er Dylans Tshirt misstrauisch, das unter seinem Hoodie heraus schaut. Dankend nehme ich das weiße Tshirt an und laufe damit ins Badezimmer. Auch Jacks Tshirt ist mir natürlich viel zu groß und reicht mir bis etwas oberhalb meines Knies. Ich laufe aus dem Badezimmer raus und reiche Jack seinen Hoodie, den er mir vorhin auf dem Hügel gegeben hat. Das Tshirt von Dylan lege ich ordentlich auf den Nachttisch neben mein Handy. Während er seinen Hoodie entgegen nimmt, mustert er mich von oben bis unten. Mit geröteten Wangen drehe ich mich um und kuschele mich in sein Bett. Bevor er sich ebenfalls auf seinem Bett niederlässt, läuft er zu seinem Fernseher um kurz darauf einige DVDs herauszukramen und vor mir auf dem Bett auszubreiten. „Was willst du schauen? Viel Auswahl gibt es wie du siehst ja nicht, deshalb überlasse ich dir die Filmauswahl." Nachdenklich schaue ich mir jede DVD an und entscheide mich letztendlich für einen Horrorfilm. Nachdem er den Film eingelegt hat, kuschelt er sich ebenfalls in das Bett und reicht mir eines der Päckchen mit dem Essen und ein Getränk. Anfangs sitzen wir noch mit reichlich viel Abstand voneinander entfernt auf dem Bett doch im Laufe des Films, fällt mir immer wieder auf wie ich unauffällig den Abstand zwischen uns immer weiter überwinde und irgendwann finde ich mich eng an Jack gekuschelt wieder. Da Jack merkt, wie ich häufiger bei den gruseligen Stellen zusammenzucke, legt er seinen Arm um mich und ich lege meinen Kopf auf seine Brust. Eigentlich hatte ich vor, nach dem Film auf sein Sofa zu gehen und dort zu schlafen doch einige Zeit später schlafe ich eng an Jack gekuschelt in seinem Bett ein.


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Lost in his eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt