Kapitel 8

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Erschöpft blinzel ich in warme Sonnenstrahlen die aus dem Fenster in mein Gesicht strahlen.
Wo bin ich hier ?
Ich schaue mich langsam in dem fremden Zimmer um. Es ist nicht schwer zu erkennen dass es sich hierbei um ein Zimmer eines Jungen handelt. Krampfhaft versuche ich mich aufzusetzen doch dieser Versuch scheitert, denn erst jetzt bemerke ich, dass neben mir jemand liegt und seinen starken Arm um meine Taille geschlungen hat und mich zu sich zieht. Bei genauerem Hinsehen erkenne ich dass es nicht nur irgendjemand ist. Erschrocken versuche ich, mich loszureißen und falle dabei mit einem lauten Krach aus dem großen Bett. Das ist der Junge von gestern, über den ich mein Getränk geschüttet habe...
Erleichtert stelle ich fest dass ich das Kleid von gestern Abend noch anhabe, meine Schuhe entdecke ich neben dem Bett. Ich greife nach meinem Handy und schalte es an. Fünf verpasste Anrufe von Zuhause und zwei sogar von Emma! Ich muss schleunigst hier weg. Immernoch auf dem Boden liegend, setze ich mich auf und taste mich vor zu meinen Schuhen. Ich richte mich auf und will gerade in Richtung Tür gehen doch falle daraufhin schwankend zu Boden. Schmerzerfüllt stöhne ich auf.
,,Wo willst du denn so schnell hin Blondie?" höre ich plötzlich eine amüsierte Stimme vom Bett aus. Oh man, ich muss ihn aufgeweckt haben. Ich setze mich erneut auf und schaue vom Boden aus zu ihm. Er sieht mich belustigt an. ,,Warum bin ich hier?" frage ich ihn und schaue betreten auf meine Hände in meinem Schoß. Ich traue mich nicht einmal ihm in die Augen zu sehen. Es könnte gestern sonst was passiert sein und ich Idiotin kann mich nicht einmal daran erinnern. Sonst trinke ich doch nie so viel. ,,Du kannst dich wirklich an gar nichts mehr erinnern?" fragt er mich und sieht plötzlich besorgt aus. ,,Komm, ich erzähle dir alles beim Frühstück." Er steht auf und reicht mir seine Hand. Wie kann man nur morgens so gut aussehen? Seine braunen Haare stehen in alle Richtungen aber komischerweise finde ich, dass es Mega süß aussieht. ,,Danke aber ich muss dringend nach Hause meine Eltern machen sich sicher schon Sorgen." entgegne ich entschuldigend. Ich habe bestimmt keine Lust darauf dass meine Eltern die Polizei anrufen oder einen Suchtrupp nach mir organisieren denn das könnte ich ihnen zutrauen. ,,Ich fahre dich nach Hause und wir holen uns auf dem Weg einen Kaffee." ,,Einverstanden, ich versuche aber kurz meine Eltern zu erreichen und sage, dass es mir gut geht und ich bald nach Hause komme."

Seit dem Anruf sind bereits 20 Minuten vergangen und wir sitzen jetzt im Auto. Ich bin wirklich froh, dass meine Mutter nicht ganz so sauer auf mich war, wie ich es erwartet hätte und auch Emma habe ich versichert, dass es mir gut geht.
Eine Ewigkeit später hält der Junge an einem Café an, das ich nicht mal kenne, da es relativ außerhalb der Stadt ist. Da ich meiner Mutter Bescheid gegeben habe, haben wir doch etwas mehr Zeit, in dem Café zu reden. Jackson hieß er so weit ich mich erinnern kann? An dem Tag als ich mit Emma in der Stadt shoppen war, hat sie seinen Namen doch bestimmt erwähnt gehabt.
Als wir zusammen aussteigen und er mir die Tür in das Café aufhält, steigt mir direkt der leckere Geruch von Donuts in die Nase und erst jetzt bemerke ich wie starken Hunger ich habe. Wir setzen uns an einen Tisch in der Ecke des Ladens und bekommen die Speisekarten überreicht. ,,Ich bin übrigens Jack." sagt er plötzlich und reicht mir von der anderen Seite seine Hand. ,,Maddi" erwidere ich und reiche ihm lächelnd meine Hand.
,,Wie kommt es, dass ich dich noch nie hier gesehen habe?" ,,Ich bin neu hier." antworte ich ihm schnell und schaue mich im Café um. Das Café sieht mega gemütlich aus und ich frage mich, wieso ich nicht zuvor schon hier war. Die Möbel sind aus modernem weißen Holz und an der Wand hängen Lichterketten mit kleinen Polaroid Bildern, auf denen Selfies von zufriedenen Kunden, die ein Getränk in die Kamera halten, abgebildet sind. Erst jetzt fällt mir wieder ein wieso wir eigentlich hier sind. ,,Also, was ist gestern vorgefallen?" frage ich ihn nun in einem ernsten Tonfall. ,,Ich habe aus dem Bad Schreie gehört und" Jack wird von dem Kellner unterbrochen, der gerade unsere Bestellung aufnehmen will. Nachdem der Kellner gegangen ist, nicke ich ihm zu, damit er weitermacht. „Als ich in das Bad gekommen bin war da Ethan, er wollte dir an die Wäsche und du lagst auf dem Boden und..." er hört für einen Moment auf zu reden und legt sein Gesicht in seine Hände. Als er wieder aufsieht, legt er seine Hand auf meine auf dem Tisch und schaut mir tief in die Augen. Verwundert über diese Geste, zucke ich zusammen und in mir kommen schreckliche Erinnerungen auf, die ich schon lange aus meinem Kopf verbannt habe. Hastig ziehe ich meine Hand weg und lege sie in meinen Schoß unter den Tisch. „Ich war so wütend, dass ich ihn zusammen geschlagen habe. Er macht das einfach mit jedem Mädchen.." erschrocken schaue ich auf. „Du hast was?" frag ich etwas lauter, bereue es jedoch direkt, da nun mehrere Gäste in unsere Richtung schauen. „Ich war einfach so wütend und ich bin es immernoch, du hast das nicht verdient. Kein Mädchen hat das verdient." irgendwie ist es ja nett, dass er es für mich getan hat. Dieser Ethan ist ein Arsch. „Danke" sage ich und lächel ihn dankbar an. Er erwidert meinen Blick und so verweilen wir für einige Zeit, bis der Kellner kommt und uns unsere Bestellungen überreicht.

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.🥰
Ich würde mich über Feedback freuen.😘❤️

Lost in his eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt