Kapitel 10

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Das Gift arbeitete sich während der Nacht seinen Weg durch ihren Körper und ließ ein träges Summen in ihren Venen am nächsten Morgen zurück. Als das Adrenalin des ursprünglichen Schocks verblasste, spürte sie die nächsten paar Tage die Nachwirkungen, wie ein Bleigewicht.

Mippy ploppte immer wieder mit Tränken ohne Etikett in ihr Zimmer. Sie fragte die Elfe, was in dem kleinen Fläschchen war, aber sie sagte nur: „Für die Miss! Für die Miss zum heilen!"

Am dritten Tag ihrer gedämpften und benommenen Genesung, verweigerte sie den Trank. Es war möglich, dass ihre langsame Erholung nicht durch das Gift, sondern durch das Gegenmittel kam, das sie einnahm. Mippy sprang von einem Fuß auf den anderen und warf ihr immer mehr und mehr Gründe wie eine kaputte Schallplatte an den Kopf, damit sie es nahm.

„Aber Miss! Miss war verletzt! Der Trank macht, dass es der Miss besser geht!"

„Aber die Miss ist schwach! Das macht sie stärker!"

„Miss will, dass es ihr gut geht? Trink!"

„Master Draco macht ihn speziell für die Miss. Damit es ihr besser geht!"

Dieser Satz lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie schaute die kleine weibliche Elfe an, wie sie ihr eine lilanen wirbelnden Trank hinhielt. Draco hat diesen Trank gemacht? Oder hat Draco irgendwie an dem Trank rumgedoktert?

„Nein. Danke." Sie drehte ihren Kopf von den großen Augen der Elfe weg und dachte darüber nach, wie einfach es war einen kleinen Zweig Affodill-Wurzel in fast jeden Trank zu geben. Oder...

Den Magie Unterdrückungstrank mit Minz-Geschmack, den die Krankenschwestern ihr in den Zellen im Ministerium gegeben hatten. Den sie allen Sklaven gegeben hatten.

Die Malfoys mussten sie dosieren, aber... vielleicht hatten sie den Unterdrückungstrank weiterentwickelt, sodass er nach nichts schmeckte? Sie versuchte sich daran zu erinnern, ob irgendetwas, das sie gegessen hatte, einen seltsamen Pfefferminz Nachgeschmack gehabt hatte.

Vielleicht war ihre Genesung deshalb so schwierig. Heilungstränke gemischt mit starken Dosen an Magie Unterdrückern.

Mippy verschwand mit dem nicht getrunkenen Zaubertrank und Hermine entschied sich gegen ein Abendessen an diesem Abend.

Sie wachte mitten in der Nacht auf, umklammerte ihren Arm, schwitzte und ihr Kopf pochte. Sie hat schon schlimmeres durchgemacht. Sie wusste, dass sie es überleben konnte. Ihr Blut fing nach zehn Minuten zu kochen an. Schweiß bedeckte ihre Haut und wurde von den Laken aufgesogen. Was auch immer Dracos Zaubertrank war, er war offensichtlich besser als das hier. Sie quälte sich weitere zwei Stunden, bevor sie ein zittriges „Mippy" in das leise Zimmer flüsterte. Die Elfe erschien und half ihr beim Trinken.

~*~

Sie lag den ganzen Tag und die ganze Nacht schlapp im Bett, während das Gift aus ihrem Blut gewaschen wurde. Es befreite ihren Geist geradezu. Sie starrte stundenlang vor sich hin und stellte sich Bellatrix Atem auf ihrem Gesicht vor, ihr grelles Lachen. Dann fügte sie zusammen, an was sie sich von Draco erinnerte. Er schien wie aus dem Nichts aufgetaucht zu sein. Er war wie versteinert, als seine Tante das Zimmer verlassen hatte und machte dann ruckartige, hastige Bewegungen, als er sie geheilt hatte.

Er hatte sie geheilt.

Es war ihm wichtig gewesen, sie zu heilen.

Auf eine Weise, die der Dunkle Lord unmöglich gutheißen könnte.

Auf eine Weise, die sie glauben ließ, sie sei mehr als 65.000 Galleonen wert.

Er hatte das Blut von ihren Lippen gewischt und es auf den flauschigen Teppich gespuckt, so als ob er einen neuen kaufen könnte. Er hatte das Gift aus seiner Hure gesaugt, als ob er keine neue kaufen könnte.

The Auction deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt