Kapitel 17

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Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte, kochte ihr Blut immer noch. Sie verschob das Frühstück mit Narcissa und schloss sich ein, um in wütender Einsamkeit zu recherchieren und zu lesen. Jedes Mal, wenn sie ihre Gedanken schweifen ließ, beschwor sie Bilder von Draco mit Hermines Doppelgängerin auf seinem Schoß herauf, die sich bewegte wie Pansy Parkinson und küsste wie Pansy Parkinson.

So beschäftigte sie sich bis weit nach dem Abendessen, bis sie zu erschöpft zum Denken war.

Am Sonntagmorgen wachte sie früh auf und war fest entschlossen, noch vor dem Frühstück mit Draco zu sprechen. Nachdem sie eine weitere Liste von Fragen an ihn zusammengestellt hatte - von denen keine etwas mit der „überzeugenden Show" zu tun hatte, die er und Pansy zwei Nächte zuvor abgeliefert hatten - verließ sie schließlich ihr Zimmer und klopfte energisch an seine Tür. Sie wartete eine mehr als angemessene Zeit, bevor sie erneut klopfte. Die Türklinke ließ sich nicht bewegen. Sie runzelte frustriert die Stirn. Nach weiteren fünfzehn Minuten verärgerten Auf- und Abgehens, Klopfens und Wartens machte sie sich auf den Weg nach unten, um Narcissa zu treffen.

Aber Narcissa saß nicht am Tisch. Das Esszimmer war für zwei Personen gedeckt, aber es war leer.

Hermine hatte einen kurzen Anflug von Panik, als sie sich daran erinnerte, wie alle drei Malfoys zuvor verschwunden waren, und sie wochenlang allein gelassen hatten.

„Mippy?"

Ein Plopp! ertönte hinter ihr.

„Miss!"

„Guten Morgen, Mippy", sagte Hermine und lächelte trotz dem beengendem Gefühl in ihrer Brust.

„Wo kann ich Narcissa finden?"

„Misses ist in ihrem Arbeitszimmer!"

Vielleicht hatte Narcissa es vergessen? „Danke. Ich werde sie dort besuchen." Sie eilte aus dem Zimmer ehe Mippy mit ihren übergroßen Augen blinzeln konnte.

Hermine ging den Korridor hinunter zu Narcissas Arbeitszimmer. Sie musste es mit eigenen Augen sehen. Sie musste wissen, dass man sie nicht wieder allein gelassen hatte. Lucius war schon seit Wochen weg. Draco reagierte nicht. Wenn Narcissa auch weg war...

Sie bog um eine Ecke und erstarrte, als sie eine Stimme hörte, die sich zu einem beißenden Ton erhob und aus einer angelehnten Tür in den Korridor drang.

Ihr Puls beruhigte sich, als sie Narcissas Stimme erkannte, dann beschleunigte er sich wieder mit ihrer wachsenden Neugier.

Sie hielt inne und überlegte. Narcissas Privatgespräche auszuspionieren, fühlte sich an, als würde sie eine Grenze überschreiten.

Hermine machte einen leisen Schritt zurück und bereitete sich darauf vor, auf dem Absatz kehrt zu machen.

„...unser Sohn. Und jetzt ist er weg... gefährlich und... Er ist völlig überfordert..."

Sie konnte nur Bruchstücke von dem verstehen, über das Narcissa schimpfte. Hermine ließ die Worte über sich hinwegfließen, das Herz hämmerte in ihren Ohren. Sie sprachen über Draco.

Noch ein paar Herzschläge, und ihre Selbstbeherrschung zerbrach. Sie ging auf Zehenspitzen nach vorne und lauschte gespannt auf eine Antwort.

War Lucius zu Hause?

Sie lauschte nicht, redete sie sich ein, als sie sich mit Schuldgefühlen im Bauch vorwärts schlich. Sie wollte sich einfach Zeit lassen, bevor sie anklopfte.

„... eine Belastung zu werden", hörte sie Narcissa zischen. „Selbst der Dunkle Lord muss das sehen. Erinnere ihn daran, warum es diese Feste überhaupt gibt... nicht nur, um ihre Schwänze zu befeuchten-"

The Auction deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt