Es war fast eine Woche her, seit Hermine allein im Herrenhaus zurückgelassen worden war und sie dachte, sie hätte inzwischen jeden Zentimeter des Anwesens erkundet. Sie beschäftigte ihren Geist, indem sie jeden Raum katalogisierte, und nach Hinweisen oder möglichen Waffen suchte. Je mehr Tage vergingen, desto deutlicher wurde ihr bewusst, dass sie nicht mehr darauf hoffen konnte, dass die Malfoys die nächsten Gesichter sein würden, die sie sah.
Hermine nahm das Okklumentikbuch jeden Morgen mit in den Wintergarten, atmete den Duft der Pflanzen ein und feilte an ihren Meditationskünsten. Nachts schienen die Korridore unter den vielen Jahren des Anwesens zu knarren. Also blieb Hermine in ihrem Zimmer, sobald die Sonne unterging. Die Mahlzeiten nahm sie dort ein und niemand war darüber glücklicher als Remmy, die sich darüber freute, Hermine so wenig wie möglich zu sehen.
Am zweiten Tag ihrer Einsamkeit entdeckte Hermine die Küchen. Drei Elfen arbeiteten dort neben Remmy, putzten und machten Abendessen für niemanden.
„Hallo."
Vier Paar Hände hielten inne und vier Paar Augen, in verschiedenen Schattierungen von Violett und Grün, drehten sich zu ihr um.
Sie räusperte sich. „Ich bin Hermine."
Remmy watschelte zu ihr, finster dreinblickend. „Das Fräulein ist hungrig? Schon?"
„Äh, nein." Sie versuchte ein Lächeln. „Ich wollte mich nur vorstellen. Und euch alle kennenlernen." Sicherlich hatten die Elfen die meisten Informationen über die Familiengeheimnisse der Malfoys. Es war nie verkehrt, sich mit einem Elfen anzufreunden.
Sie starrten sie an. Es war still, bis auf das Geräusch von den verzauberten Messern die Gemüse hackten. Am nächsten zu ihr war der Elf, der ihr am ersten Abend den Tee gebracht hatte.
„Hallo noch mal", zwitscherte Hermine. „Peach, nicht wahr?"
Die ältere Elfe runzelte die Stirn und sagte: „Plumb."
„Ah. Ja." Sie spürte, wie ihr die Hitze den Nacken hinaufwanderte.
Sie starrten sich alle gegenseitig an.
„Will das Fräulein jetzt essen?" Remmy starrte sie an.
„Nein, nein." Sie versuchte, sich lässig auf die Lehne eines kleinen Elfenstuhls zu stützen. Er wackelte, und sie richtete sich wieder auf. „Äh, wie lange arbeiten Sie schon für die Malfoys?"
„Plumb wurde hier geboren."
„Oh?" Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen und sie wandte sich Plumb zu. „Also eine sehr lange Zeit! Ich habe gelesen, dass Hauselfen bis zu zweihundert Jahre alt werden können."
Plumb blickte sie finster an. „Plumb ist sechsundvierzig."
„Richtig." Ihr Gesicht errötete. „Nun denn, ihr müsst euch alle an Dobby erinnern! Er war ein guter Freund von mir."
Die Elfe im Hintergrund stieß einen tadelnden Laut aus und Remmys Gesichtsausdruck änderte sich nicht. Es schien, dass sie mit der Erwähnung dieses Namens hier nichts anfangen konnte.
„Bitte, macht weiter." Sie gestikulierte vage in Richtung ihrer Arbeit. „Ich wollte euch nur einen Besuch abstatten. Vielleicht ein bisschen plaudern."
Sie starrten sie an. Die Messer hatten aufgehört zu hacken. Sie öffnete ihren Mund. Und schloss ihn wieder.
„Ja, in Ordnung. Ich werde jetzt zu Abend essen."
So aß sie an diesem Tag um 14 Uhr.
Später ging sie zurück zu Lucius' Arbeitszimmer. Sicher, dass er sie immer noch aussperren würde, aber zufrieden, es trotzdem zu versuchen. Die Türklinke drehte sich unter ihren Fingern und zu ihrer Überraschung konnte sie die Tür mit einem Stoß ganz aufschieben. Ihre Hand drückte gegen die Barriere - immer noch ausgesperrt.
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The Auction deutsch
FanfictionNachdem der Dunkle Lord über Harry Potter gesiegt hat, müssen die Besiegten sich mit ihrem neuen Platz zurecht finden. Hermine Granger, das frühere Goldene Mädchen, ist gefangengenommen worden und zu menschlichem Vieh reduziert worden. Verkauft an d...