Als sie am Samstagmorgen aufwachte, war es, als würde sie sich aus einem dichten Gestrüpp befreien, das sich in der Nacht über sie gelegt hatte. Sie kam wieder zu Bewusstsein und kämpfte gegen schmerzende Muskeln und ein Pochen hinter ihrem linken Auge an.
Sie drehte sich auf die Seite und zwang ihren Körper aus dem Bett. Aber sie konnte sich nicht bewegen.
Und dann erinnerte sie sich.
Die Okklumentik.
Die Ein-Uhr-Kanone.
Der Schrei der Erdbeerblonden.
Dolohovs Augen.
Und Dracos Stimme in ihrem Ohr, die sie beruhigte und ihr den Weg durch die Schrecken der Nacht wies.
Er ließ sie schluchzen, ließ sie sich an ihn lehnen und hielt sie fest. Und dann hatte er genickt. Hatte er ihr zugestimmt?
Zugestimmt, ihr zu helfen?
Er hatte nach einer Elfe gerufen, die sie mit einem traumlosen Schlaf Trank in ihr Zimmer zurückbrachte und ihr Verstand hatte sich in dem Moment abgeschaltet, als ihr Körper zwischen die Laken geglitten war.
Ihre Augen öffneten sich, und ihr Geist erwachte zu neuem Leben und erinnerte sich an all die Dinge, die sie tun musste. Aber so starke Okklumentik hatte ihren Körper und ihren Geist in Mitleidenschaft gezogen. Trotz ihrer Absichten trieb sie zurück aufs Meer.
~*~
Als sie sich endlich im Bett aufsetzen konnte, zeigte die Uhr neben dem Bett vier Uhr nachmittags an.
Hermine stöhnte auf. Sie konnte es sich nicht leisten, noch mehr Zeit zu verlieren. Sie musste ihre Okklumentik-Ausdauer aufbauen. Sie musste sich von jetzt an einen Wecker stellen. Die Elfen mussten sie mit einem Eimer voll kaltem Wasser überschütten, wenn sie sich nicht vor neun Uhr bewegte.
Sie zog ihre Beine unter Bettdecke hervor und setzte sich auf die Bettkante, bis sie sich ins Bad schleppen konnte. Als sie von der kalten Dusche zurückkam, stand ein Schmerzerleichterungstrank auf ihrem Nachttisch. Sie schickte ein Dankgebet an die Elfen und schluckte den Inhalt hinunter.
Sobald ihr Kopf wieder klar war, fokussierte Hermine ihre Gedanken und schloss die Bücher in ihrem Kopf, die die Schrecken der Ein-Uhr-Kanone und die Trauer um das namenlose schottische Mädchen und ihren Bruder enthielten.
Eine frische Erinnerung flatterte an die Oberfläche. Arme, die sie festhielten, lange Finger, die die Muschel ihres Ohres nachzeichneten. Graue Augen, die sich auf die ihren richteten, als er nickte.
Draco. Er hatte ihr gestern Abend geholfen. Und vielleicht würde er ihr wieder helfen. Ihr Herz pochte bei der Möglichkeit.
Sie warf sich einen Pullover und eine Jeans über und ging den Flur entlang zu Dracos Tür. Sie klopfte ein paar Mal und wartete mehrere Minuten lang - doch nichts. Es überraschte sie nicht, dass er nicht da war, denn er war selten da, wo sie ihn brauchte.
Sein Arbeitszimmer war leer. Der Salon war leer.
Doch als sie die Treppe hinunter eilte und die Tür zur Bibliothek aufstieß, ließ der Anblick sie innehalten. Die Texte lagen auf den Stühlen, dem Boden und den kleinen Tischen verstreut. Ein Dutzend Bücher schwebte vor ihren Regalen und wartete darauf, von demjenigen herausgeholt zu werden, der sie aus dem Buchfinder aufgerufen hatte.
Hermines Lippen spitzten sich beim Geräusch von schnell umgeschlagenen Seiten tief in den Stapeln. Und dann...
„Immer noch nicht hungrig."
Sie blinzelte. Sie warf einen Blick über ihre Schulter, um zu sehen, ob Mippy oder Narcissa mit einem Tablett dastanden. Als sie sich wieder den Stapeln zuwandte, steckte Draco seinen Kopf hinter einem Regal hervor und starrte sie an. Als er sah, dass sie es war, verschwand sein Stirnrunzeln, und er klappte sein Buch zu. Er zog einen Federkiel hinter seinem Ohr hervor - eine Angewohnheit aus der Schulzeit - und drehte ihn zwischen den Fingern.
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The Auction deutsch
FanfictionNachdem der Dunkle Lord über Harry Potter gesiegt hat, müssen die Besiegten sich mit ihrem neuen Platz zurecht finden. Hermine Granger, das frühere Goldene Mädchen, ist gefangengenommen worden und zu menschlichem Vieh reduziert worden. Verkauft an d...