Kapitel 32

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Lucius Malfoy schlich durch einen dichten Wald und folgte einer kleinen leuchtenden Kugel, die kaum Licht spendete.

Hermine fiel in die Erinnerung neben einem verkrümmten Baum, Draco kam wenige Sekunden später nach. Sie beeilte sich, Lucius zu folgen, als er einem kaum begehbaren Pfad folgte, während er Äste und Dickicht mit seinem Zauberstab aus dem Weg schnitt. Dracos Schritte waren leise, aber dicht hinter ihr.

„Hast du all seine Erinnerungen angeschaut?" Ihr Herz schlug zwischen ihren Rippen schneller, als sie sich umdrehte, um ihn anzuschauen.

Seit dem Moment in seinem Schlafzimmer vor fünf Minuten, als er ihr Universum mit einem einzigen Wort erschüttert hatte, hatten sie kaum noch miteinander gesprochen.

Hermine hatte ihm Frage um Frage gestellt, bis er endlich zu seinem Körper zurückgekehrt war und ihr gesagt hatte, dass sie mit ihm zum Denkarium kommen müsse. Sie war aus der Tür gerannt und die Treppe hinunter, bevor er Luft holen konnte und rief ihm die einfachste Definition eines Horkrux über die Schulter, als er sie im Korridor einholte. Aber er hatte nichts gesagt. Er hatte geschwiegen, selbst als er ihre Hand nahm und sie in das Denkarium tauchte, um die erste Erinnerung auf dem Tablett mit den drei schwarz getönten Fläschchen anzusehen.

Dracos Mund war schmal, als er eine Hand auf ihren Rücken legte und sie vorwärts führte. „Nein. Nur einige von denen in den schwarzen Fläschchen." Sie gingen durch einen tiefhängenden Ast als wäre er aus Luft und Hermine erstarrte instinktiv. Seine Hand hob sich, als sie wieder anfing zu gehen. „Ich kenne meinen Vater. Er hat diese aus einem bestimmten Grund separiert."

Hermine nickte und konzentrierte sich wieder darauf, wo Lucius hinging.

Einen Moment später holten sie ihn ein und starrten auf die Kugel, die zwischen zwei verrottenden Baumstämmen schwebte. Lucius' Augen schlossen sich und einen Herzschlag später teilten sich die Stämme, um eine baufällige Hütte zu enthüllen. Lucius runzelte die Stirn, als er die Residenz ansah, die durch einen Bemerke-mich-nicht-Zauber schimmerte. Der Lichtball erlosch, sobald er hindurchtrat und Hermine und Draco folgten ihm.

Die Außenwände und das Dach waren mit Moos bedeckt, die Decke gab stellenweise nach. Bäume schienen die Hütte verschluckt zu haben, als sie ungehindert um sie herum wuchsen.

Lucius ging schnell den überwucherten Pfad hinunter und zur Haustür. Nachdem er kurz den Bereich nach Flüchen abgesucht hatte, stieß er die Holztür mit einem Knarren auf. Er machte einen vorsichtigen Schritt hinein und Hermine folgte ihm, stieg über den Kadaver einer längst toten Gartenschlange. Ihr Herz sprang ihr fast aus der Brust, als Draco von hinten gegen sie stieß. Er murmelte eine Entschuldigung, lenkte sie nach rechts und sie blinzelte, um den Raum in Augenschein zu nehmen.

Staub, Gras und tote Nagetiere lagen auf dem Boden. Die Spüle war voller Geschirr mit Spinnenweben, das vor Jahren dort zurückgelassen worden war. Hermines Magen drehte sich um. Sie war dankbar, dass sie keinen Geruch in einer Denkariumserinnerung wahrnehmen konnte – der Ausdruck auf Lucius' Gesicht sagte ihr alles, was sie wissen musste.

Sie drehte sich zu Draco um und sah, dass seine Augen an der einsamen Tür gegenüber dem Waschbecken klebten. In diesem Moment tauchte eine große, massige Gestalt lautlos aus der Dunkelheit auf. Hermine stolperte rückwärts und Draco ergriff ihre Hand.

Lucius wirbelte herum, um seinen Zauberstab auf den Mann zu richten und Goyle Sr. erschien im Licht seines Lumos.

Er sah genauso aus wie sein Sohn – sie hatten die gleichen dicken Brauen, die gestutzten Haare und den dicken Hals. Aber in seinen tiefen Augen war etwas anderes. Etwas, das Hermines Blut gerinnen ließ.

The Auction deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt