Durch die Türen des Herrenhauses in den Eingangsbereich zu treten, war, als würde man in einen vertrauten Traum schlüpfen.
Der Kronleuchter glitzerte und reflektierte das Licht auf dem hellen Marmor und den hohen Bögen. Die Treppe winkte sie nach oben, wo sie unter die Decke kriechen und auf das Ende des Albtraums warten konnte.
Ein entfernter Knall durchbohrte Hermines Trommelfelle, und sie schlug die Tür mit einem Ruck zu. Sie lehnte sich dagegen und versuchte sich zu fassen.
Lucius war tot. George hatte ihn umgebracht. Lucius war tot, und der Wahre Orden versuchte, in das Herrenhaus einzudringen, um Narcissa zu töten, und sie musste sie finden und dafür sorgen, dass sie in Sicherheit war.
Tief durchatmend schob Hermine alle Bücher in ihre Regale zurück.
„Narcissa?", rief sie. „Mippy?"
Sie ging schnell den Flur entlang, den Zauberstab gezückt, während sie um Ecken bog und in dunkle Räume spähte. Narcissas Büro war leer – ihre Briefe verstreut, ihre Bücherregale umgestoßen. Das große Schlafzimmer sah leer aus. Hermine schritt durch die zerbrochenen Lampen und die verstreuten Kleider, fand aber niemanden im Badezimmer. Im Wintergarten war nichts zu sehen, außer den Blumen, die im Sonnenlicht verwelkten.
Hermine nahm auf dem Weg zur Bibliothek Tempo auf und rannte den Korridor hinunter, der von Marmormännern gesäumt war, die Draco zu ähnlich sahen. Die Türen waren mit Schlitzen übersät, als hätte jemand versucht, sie mit einer Axt einzuschlagen, um hineinzukommen, aber die Griffe erwärmten sich unter ihrer Berührung, bevor sie nachgaben.
Der Raum war leer und unangetastet.
Ihre Regale zitterten, als sie zu den Kerkern eilte und die Tür offen und die Zellen unverschlossen vorfand. An der Steinsäule stand ein Feldbett, das aussah, als hätte sie gerade geschlafen – eine kleine Decke war sorgfältig darauf gefaltet.
Die Panik in ihrer Brust steigerte sich, als sie in die Küche stürmte und dort halb zerhacktes Gemüse vorfand, das in den Töpfen vor sich hin brodelte. Ein Hocker war zu Boden gestürzt, daneben eine Zigarette – sie rauchte noch.
„Plumb?" Hermine umklammerte ihren Zauberstab fester. „Remmy?"
Stille.
Sie machte den Ofen und die Zigarette aus und ging zurück in den Flur. Ihr Kopf fühlte sich schwindelig an, als sie den sonnengetränkten Korridor in beide Richtungen hinunterblickte.
„Homenum Revelio." Die Spitze ihres Zauberstabs leuchtete auf – und erlosch dann.
Ein beklemmendes Gefühl der Angst überkam sie. Narcissa musste hier sein. Das war die ganze Zeit Lucius' Plan gewesen.
Ein schwaches Donnern krachte in der Ferne.
Sie schlich den Korridor entlang und versuchte, durch die wachsende Enge in ihren Lungen zu atmen. Ihre Augen suchten die Teppiche und Wände nach Hinweisen ab, strichen über die Gemälde und Wandteppiche.
Das Anwesen hat viele Geheimnisse
Ihre Füße hielten inne. Sie blinzelte über ihre Schulter – und starrte auf den Wandteppich, den Lucius ihr vor Monaten gezeigt hatte, als er sie zu einer Führung durch das Anwesen gezwungen hatte. Sie reckte den Hals und blickte hinauf in die üppige Landschaft, die grasbewachsenen Felder und die hohen Wolken. In der Ferne graste eine einsame Stute.
Hermine hob ihren Zauberstab. „Dissendium."
Die Stute hob den Kopf und starrte sie aus dunklen Augen an.
„Aparecium.", sagte Hermine, und ihr Herz schlug schneller. „Revelio. Appare Vestigium –"
Die Stute kaute, drehte sich um und trottete davon, tief in den Hintergrund.
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The Auction deutsch
FanfictionNachdem der Dunkle Lord über Harry Potter gesiegt hat, müssen die Besiegten sich mit ihrem neuen Platz zurecht finden. Hermine Granger, das frühere Goldene Mädchen, ist gefangengenommen worden und zu menschlichem Vieh reduziert worden. Verkauft an d...